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Drama
Singapur 2005
Alternativer Titel
-

Regie Eric Khoo
Darsteller
Theresa Chan Poh-Lin, Seet Keng-Yew, Ezann Lee, Samantha Tan,
Chiew Sung-Ching, Lynn Poh, Lawrence Yong, Jason Tan, Poh Huat-Lim

Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 9.3.09
©  Bilder Bavaria International, Screenshots molodezhnaja


STORY
Singapur: Ein alter
Lebensmittelhändler (Chiew Sung-Ching) kocht liebevoll Essen für seine Frau, die im Spital liegt. Doch er droht langsam zu vereinsamen. Doch die Autobiografie der taubblinden Theresa Chan (Theresa Chan) gibt ihm neue Kraft. Derweil findet Teenager-Girl Sam (Samantha Tan) eine Seelenverwandte in einem Chatraum. Es handelt sich um ein Mädchen namens Jackie (Ezann Lee) und als die beiden sich treffen, entwickelt sich eine lesbische Liebe. Doch Jackie geht bald mit Brian (Jason Tan) aus, worauf Sam in tiefe Depression fällt. Der rundliche Wachmann Fatty Kho (Seet Keng-Yew) hat gleich zwei Dinge, die er liebt: viel Essen und die schöne Ann (Lynn Poh) aus seinem Gebäude, die er immer per Videokamera verfolgt. Eines Tages wagt er es, der Dame einen Brief zu schreiben.

 

REVIEW
Ich bin keiner, der bei minimalistischen, wortkargen und leicht verkünstelten Dramen aus Asien gleich Luftsprünge macht. Selbst das Schaffen gefeierter Filmemacher wie Hou Hsiao-Hsien oder Tsai Ming-Liang
geht mir eher auf den Keks als ans Herz. Daher bin ich selbst ziemlich erstaunt, dass Eric Khoos Quasi-Stummfilm "Be With Me" gut gefallen hat. Das liegt aber daran, dass aller Arthaus-Allüren zum Trotz hinter dem Projekt ein grosses Herz schlägt und rasch in den Groove des edel gefilmten Werks hinein findet. Die etwas künstlich wirkende Konstruktion wird hier alsbald Teil des Charmes, statt uns den Zugang zu verwehren.

Die Konstruktion von "Be With Me" ist in der Tat einzigartig. So verwebt Khoo drei fiktive Geschichten mit dem Lebensmut der Taubblinden Theresa Chan, deren Energie wiederum auf die Geschichten ausstrahlt. Beinahe stumm müsste das freilich nicht zwingend sein, doch dass erst nach 20 Minuten der erste Satz fällt und auch in der Folge kaum gesprochen wird, stört nicht gross. Es unterstreicht vielmehr die Stille der Figuren - in einer Welt des Überangebots an elektronischer Kommunikation haben diese Menschen niemanden zum Reden oder nichts zu sagen. Ihre Emotionen können sie nicht ausdrücken. Die mangelnde Kommunikation im Kommunikationszeitalter ist ein beliebtes Klischee des Kunstfilms, doch hier wirkt es kaum aufdringlich.

Gleiches gilt für den minimalistischen Stil. Es gibt kaum Kamerabewegungen, nur selten Musikeinsatz. Der in nur 16 Tagen gedrehte Film reduziert sich auf das Nötigste ohne dabei verkrampft zu wirken. Khoo schränkt sich nicht unnütz ein, er schafft es vielmehr, in jede Einstellung eine Emotion zu bringen, in jeden Shot eine Aussage. Das wirkt behutsam und ausgeklügelt. Und wenn es sein muss, scheut sich Khoo auch nicht vor etwas deftigeren Szenen - mampfendes Essen, Girlie-haftes Schmusen, lautes Ausrasten. Ganz alles ist dann eben doch nicht still und bedächtig.

Doch am bemerkenswertesten bleibt die Struktur der vier Geschichten. Während die fiktiven Handlungen in Schmerz und Leid münden, sie die urbane Einsamkeit, die Melancholie unerfüllter Liebe zum Thema haben, gibt uns die dokumentarische Episode mit Theresa Chan Hoffnung. Hier ist eine Frau, die mit 12 taub wurde und zwei Jahre später erblindete - doch sich nicht unterkriegen liess. Nun ist sie 61 und dient als eine Art leuchtende Inspiration für die anderen Figuren, selbst wenn sie Theresa gar nicht kennen. Im Geiste ist sie da und verleiht Stärke. Wenn sie alleine und abgeschlossen von der Welt am Herd kocht oder im Pool schwimmt, dann ist das sehr bewegend.

Es schleichen sich ein paar Längen ein, ganz abschütteln kann der Film seine Fixierung auf das abstrahierte Handlungskonstrukt auch nicht, und die Verbindung zwischen Chans Geschichte und den drei fiktiven Stories gelingt nur einmal (mit dem alten Mann), während sie zweimal nicht gerade viel bringt. Doch davon sollte man sich nicht gross stören lassen, denn die Geschichten um Schmerz, Mitgefühl, Verlust und Liebe bieten zu viel Gutes. Und nicht zuletzt zeigt uns eine alte taubblinde Frau, dass es sich immer lohnt zu leben. Selbst wenn man in einer Mauer lebt, die niemand einreissen kann.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch/Mandarin/Hokkien/Kantonesisch mit englischen Untertiteln.

 

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