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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel A Couple Made by God; Ein Paar wie im Himmel gemacht; रब ने बना दी जोदी

Regie Aditya Chopra
Drehbuch Aditya Chopra
Produktion Aditya Chopra, Yash Chopra
Songs Salim-Sulaiman
Kamera Ravi K. Chandran
Choreografie Shiamak Davar
Darsteller Shahrukh Khan, Anushka Sharma, Vinay Pathak
Gastauftritte Kajol, Bipasha Basu, Lara Dutta, Preity Zinta, Rani Mukherjee
Länge 168 Min.

Kinostart 12.12.2008
Box office classification
-
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 11.12.08
©  Bilder YashRaj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Surinder Sahni (Shahrukh Khan) ist ein einfacher Büroangestellter für den Energielieferanten "Punjab Power" in Amritsar. Sein Leben verläuft in geordneten, lieblosen Bahnen. Eines Tages besucht er seinen ehemaligen Professor, dessen Tochter Taani (Anushka Sharma) heiraten wird. Doch bevor der Bund der Ehe geschlossen werden kann, stirbt ihr Liebster bei einem Unfall. Der Vater erleidet einen Herzinfarkt und stirbt kurz darauf. Kurz vor seinem Ableben hat er Surinder und Taani überzeugt, dass sie heiraten sollen - auch wenn er etwa doppelt so alt ist wie sie. Von einem Eheleben kann daher auch lange Zeit keine Rede sein. Taani erklärt Surinder, der sich beim ersten Blick in sie verliebt hat, dass sie wohl nie Liebe für ihn empfinden wird. Um ihr Leben trotzdem etwas aufzupeppen, meldet sie sich bei einem Tanzkurs mit anschliessendem Wettbewerb an. Surinder geht ihr heimlich nach, um sie zu beobachten, und lässt sich daraufhin von seinem Kumpel Bobby (Vinay Pathak) komplett umstylen. Als trendiger Raj besucht er den Tanzkurs - und wird Tanzpartner der nichtsahnenden Taani.

 

REVIEW
Aditya Chopra hat sich in den letzten Jahren nicht nur mit Ruhm bekleckert. Der neue starke Mann des Traditionshauses Yashraj landete mit aufgebauschtem Lärm wie Dhoom:2 zwar Hits, doch die Liste der Flops wird länger und länger. Mit sinnlosem Krawall der Marke Tashan hat das Studio unter seine Ägide einen Tiefpunkt erreicht. Umso gespannter blickte die Filmwelt auf Chopras neue Eigenregie: "Rab Ne Bana Di Jodi" ist erst Adityas dritte Arbeit hinter der Kamera in dreizehn Jahren nach dem Allzeit-Blockbuster Dilwale Dulhania Le Jayenge und dem etwas weniger euphorisch aufgenommenen Mohabbatein. Die zögerlich lancierte Werbekampagne kündigte überraschenderweise an, dass es sich nicht um ein modernes Big-Budget-Werk handeln würde, sondern eher um Retro-Kino im kleinen Stil.

Das trifft den Kern nur halb. "Rab Ne Bana Di Jodi" beginnt tatsächlich unerwartet nüchtern mit Aufnahmen aus Amritsar. Der Goldene Tempel der Stadt ist zwar prunkvoll, doch wir sehen vor allem ganz normale Menschen. Ein solcher soll ja auch der Protagonist sein: Suri, wunderbar schüchtern und spiessig gespielt von Shahrukh Khan. Dass der Superstar sich mit biederem Schnurrbart, übergrossen Turnschuhen und Seitenscheitel zu einer solchen unglamourösen Rolle hingab, mag man nur loben. Als knuddelwerter Suri ist er denn auch das Highlight des ganzen Films. Doch eben nur des halben. Die andere Hälfte bestreitet sein Alter Ego Raj. Und da fangen die Probleme an - am besten, wir schaffen die gleich aus dem Weg.

Raj ist nämlich der übliche Overacting-Shahrukh. Aufgedonnert, laut und bunt, so wie er etwa in einigen Szenen in Kuch Kuch Hota Hai oder Om Shanti Om zu sehen war. Dies waren tolle Filme und auch "Rab Ne Bana Di Jodi" ist ein gelungenes Werk, doch wenn Shahrukh auf Teufel komm raus den Coolen und Hippen spielen muss, sich in enge Jeans stürzt, die Haare einschleimt und eine Sonnenbrille aufsetzt, dann wird das auf Dauer auch anstrengend. Vor allem, wenn es wie hier dann auch noch unglaubwürdig herüberkommt. Dass ein schüchterner und schwächlicher Simpel wie Suri im Handumdrehen zum eingebildeten Gockel mit grosser Klappe und dicken Muckis avancieren kann, der auch noch hemmungslos das Tanzbein schwingt, ist beim besten Willen nicht plausibel. Ebenso wenig, dass die vom Leben arg gezeichnete Taani sich in diesen Dödel verlieben soll. Man nimmt es hin, weil es die Dramaturgie so vorschreibt, doch hier spürt man die Scharniere des Drehbuchs quietschen.

Das zieht sich durch die ganze zweite Hälfte, wenn Szenen manipulativ wirken, wenn die Raj/Suri-Dualität im Stile eines Superheldenfilms (Superman/Clark Kent bzw. Spider-Man/Peter Parker) zu forciert daherkommt, wenn ein bewegungsgehemmter Mensch im Nu brillant tanzen kann und wenn am Ende alles viel zu einfach funktioniert. Das Skript hat Aditya angeblich in nur 12 Tagen geschrieben und wenn man böse sein will, darf man anfügen: Das merkt man auch. Das Teil gehört definitiv nicht zu den Stärken des Films. Überrascht dürfte kaum einer sein, hatte doch selbst Dilwale Dulhania Le Jayenge nicht das grandioseste Skript und die letzten Yashraj-Drehbücher gehörten eher in die "na ja"-Kategorie.

Gockel-Raj und Drehbuchschwächen sind denn aber auch die zwei einzig grossen Defizite in einem ansonsten fast rundum gelungenen Film. Die kurzweilige Romanze bietet für jeden Bollywood-Fan ein wahres Bouquet an tollen Eindrücken, vom bereits erwähnten (fast subtilen) Anfang über die Schauspieler bis zu den Filmverweisen und den Emotionen in der Schlussphase. Auch mit seiner Leinwandpartnerin Anushka Sharma harmoniert Shahrukh bestens. Er ist 43, sie gerade mal 19, doch der Altersunterschied ist mühelos erklärt und die Chemie stimmt ausgezeichnet. Anushka ist zudem eine ideale Besetzung, sieht sie reizend aus, ohne zu sehr auf die Glamour-Schiene zu geraten. Eine sympathische junge Frau.

Neben den beiden ist lediglich noch der Komiker Vinay Pathak (Aaja Nachle, Bheja Fry) wichtig. Er übernimmt den anfänglich nervigen Comedy-Part, wird aber im Verlauf des Films angenehmer. Dazu kommen im Song "Phir Milenge Chalte Chalte" fünf weibliche Bollywood-Ikonen für Gastauftritte: Kajol, Bipasha Basu, Lara Dutta, Preity Zinta und Rani Mukherjee. Alle sind eine Freude, anzuschauen, auch wenn die arme Rani in nicht gerade vorteilhafte Klamotten gesteckt wurde. Was das Lied aber wirklich aufwertet, ist, dass die fünf Frauen auch verschiedene Epochen Bollywoods repräsentieren. So spielt Kajol in einer Raj-Kapoor-Episode, Bipashas Auftritt erinnert an einen Dev-Anand-Film, jener von Lara an Shammi Kapoor, der von Preity an Rajesh Khanna, und der von Rani an 80er-Disco-Zeug der Marke Rishi Kapoor.

Überhaupt ist "Rab Ne Bana Di Jodi" gespickt mit Anspielungen an das Bollywood-Kino, von Dhoom:2 über Dilwale Dulhania Le Jayenge bis zu älteren Klassikern. All dies passiert auf vergleichsweise subtile Weise, weniger exzessiv als in Shahrukhs letztem Film Om Shanti Om. Das ist auch besser so, denn noch ein Zitatereigen der OSO-Art hätte dieses Stilmittel wohl rasch abgenutzt. Lieber eine eigenständige Geschichte, als nur zitieren. Und da punktet "Rab Ne Bana Di Jodi" ja weitgehend. Es ist ein einfach schöner Film, kurzweilig erzählt, meistens angenehm altmodisch und ohne Kamera-Mätzchen inszeniert, angereichert mit Filmzitaten, souverän gespielt und gesegnet mit einem einfühlsamen Soundtrack.

Die Mankos in der Glaubwürdigkeit und bei Shahrukhs nervigem Raj-Gehabe werden dadurch mehr als ausgebügelt. Fans des unverwüstlichen Schauspielers kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten, denn als Suri ist er zauberhaft, als Raj darf er immerhin für einige Lacher sorgen, wenn er sich etwa die engen Hosen ständig zurechtrücken muss. Witz gibt es hier denn auch mehr als in allen anderen Aditya-Chopra-Filmen und das lockert die Ereignisse zusätzlich auf. Humor ist oft stets der beste Weg, um Druck abzubauen - und der lastete klar auf Aditya Chopras Schultern. Schliesslich hat er seit acht Jahren selbst keinen Film mehr gedreht. Nun hat ers getan und seine Mission erfüllt. "Rab Ne Bana Di Jodi" ist sein zweitbestes Werk, kein Klassiker für die Ewigkeit, aber wunderbares Bollywood-Kino. Bitte nun nicht wieder acht Jahre Pause machen, ja?

 

SONGS
1) Haule Haule - Ein sympathischer Aufsteller zur Einstimmung (Sukhwinder Singh).
2) Phir Milenge Chalte Chalte - Beschwingtes Stück mit jeder Menge Lied-Zitaten [*siehe unten] (Sonu Nigam).
3) Tujh Mein Rab Dikhta Hai - Schön gesungenes Lied mit eingängigem Rhythmus (
Roopkumar Rathod).
4) Dance Pe Chance - Flotte Tanznummer mit hübschem Beat, aber das schwächste Stück des Soundtracks (Sunidhi Chauhan, Labh Janjua).
5) Tujh Mein Rab Dikhta Hai (slow) - Die weibliche Langsam-Version des Stücks (
Shreya Ghosal)

*[zu hören sind u.a. Schnipsel aus  Awaara Hoon (Awaara), Pyar Hua & Mera joota hai japani (Shree 420), Jeena Yahaan Marna Yahaan (Mera Naam Joker), Bol Radha Bol Sangam (Sangam), Jab Pyar Kisise Hota Hai & Jiya oh Jiya (Jab Pyar Kisie Hota Hai), Dil Ka Bhanwar (Tere Ghar Ke Saamne), Yahoo (Junglee), Woh Hasina Zulfo Wali (Teesri Manzil), Badan Pe Sitare lapete Hue (Prince), Mere Sapnon Ki Rani (Aradhana), Babu Moshai (Anand), Mere Jeevan Saathi (Mere Jeevan Saathi), Zindagi Safar Hai Suhana (Andaz), Jai Jai Shiv Shankar (Aap Ki Kasam), Bachna Ae Haseeno (Hum Kisise Kum Nahin), Dard-e-Dil (Karz), O Meri Chandni (Chandni)]

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Rapideyemovies
(D), Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln (Film und Songs).

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff.com (2/5) bzw. Rediff.com (3½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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