> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2007
> AAJA NACHLE

 


 

Musical. Indien. Hindi
AlternativerTitel
Dance With Me; Aaja Nachle - Komm, Tanz mit mir

Regie Anil Mehta
Drehbuch Jaideep Sahni nach einer Story von Aditya Chopra
Produktion Aditya Chopra
Songs Salim-Sulaiman
Kamera K.U. Mohanan
Choreografie Vaibhavi Merchant
Darsteller Madhuri Dixit, Kunal Kapoor, Konkona Sen Sharma, Akshaye Khanna, Divya Dutta,
Raghuvir Yadav, Ranvir Shorey, Irfan Khan, Darshan Zariwala, Vinay Pathak, Felix D'Alviella
Länge 153 Min.

Kinostart 30.11.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 14.1.08
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die indischstämmige Tänzerin Dia (Madhuri Dixit) lebt mit ihrer Tochter
Radha (Dalai) in New York. Da erreicht sie die Nachricht, dass das Ajanta abgerissen werden soll, um einem Supermarkt Platz zu machen. Dia erzählt der Tochter, dass das Ajanta ein Freiluft-Tanztheater in ihrer Heimat Shamli
ist, in dem sie vor 11 Jahren leidenschaftlich getanzt hat und unter ihrem Mentor Guru Makarand (Darshan Zariwala) zu einer der besten Tänzerinnen der Region aufstieg. Doch sie verliebte sich in den Amerikaner Steve (Felix D'Alviella) und brannte mit ihm durch, bevor sie den von den Eltern vorgesehenen Restaurantbesitzer Mohan Sharma (Ranvir Shorey) heiraten konnte. In Amerika reichte Dia schon bald wieder die Scheidung ein, doch an eine Rückkehr war nicht mehr zu denken. Selbst ihre Familie war geächtet und zog weg. Nun fliegt sie zurück nach Indien und bietet dem Parlamentarier Raja Uday Singh (Akshaye Khanna), der das Supermarkt-Projekt mit dem Investor Farooque (Irfan Khan) durchziehen will, einen Deal an: Wenn sie es schafft, im Ajanta eine Aufführung mit nur Leuten aus dem Dorf zu organisieren, dann stirbt das Kaufhaus-Projekt. Dia entschliesst sich für die Aufführung des Klassikers "Laila-Majnu" und findet in Imran (Kunal Kapoor) und Anokhi (Konkona Sen Sharma) die passenden Hauptdarsteller. Doch kann die Show ohne Rückhalt im Dorf gelingen?

 

REVIEW
"Sie ist zurück" war die Botschaft im Trailer von "Aaja Nachle" und ist eigentlich auch der Kern des ganzen Filmes: Madhuri Dixit, Bollywoods Königin von den späten 80ern bis in die mittleren 90er-Jahre, feiert nach fünfjähriger Babypause in ihrem ersten Film seit Devdas ein Comeback. Mittlerweile 40-jährig ist die Schöne immer noch eine Augenweide und strahlt pure Klasse aus, auch wenn sie nicht die Wespen-Figur der heutigen Leinwand-Tussis hat. Und weil jeder weiss, wie toll Madhuri ist, hat die Werbe-Abteilung von Yashraj auch allen Fokus auf die Grande Dame gerichtet. Eine Fehleinschätzung: Das Publikum wusste nicht, worum es in dem Film überhaupt geht, er floppte. Trotz Madhuri.

Doch der Flop überrascht eigentlich nicht. Madhuri mag einer der grössten Stars der letzten Jahrzehnte sein, doch alleine trug sie kaum einen Superhit. Selbst Devdas war nur ein moderater Hit und da spielte sie erst noch die dritte Geige. Es gibt nur wenige Stars, die alleine mit ihrem Namen einen Film verkaufen, und darunter sind fast keine Frauen. Dann ist Madhuri, bei aller Sympathie, auch nicht eine ultimative schauspielerische Grösse. Sie hat ein 1000-Watt-Lachen und tanzt hervorragend, doch auf ihr Konto gehen auch ein paar Ausrutscher als Darstellerin. Und nicht zuletzt: Wichtiger als jeder Star ist immer die Geschichte. Dabei versagt Yashraj-Boss Aditya Chopra ziemlich, denn sein Flickwerk aus bekannten Musical-Elementen will nie richtig zünden und baut zu sehr auf den Comeback-Wert von Madhuri.

Wie ist sie denn? Wie immer. Das mag man auffassen, wie man will. Ich habe Madhuri nie gross vergöttert, doch mag ihr Auftreten, ihr Lachen und ihren Charme. Hier glänzt sie mit all dem. Sieht man vom einfach grauenhaften Eröffnungstanz in "Flashdance"-Manier ab, der genau die Madhuri zeigt, die in den 80ern oft bei den Klamotten ebenso daneben griff wie beim modernen Tanzstil, so liefert sie eine hochgradig sympathische Performance ab. Mit 40 ist sie reif und schön, bodenständig und modern, emanzipiert und doch altmodisch indisch. Der Film ist ganz auf sie zugeschnitten, wenngleich man ihr mehr klassische Tänze hätte zumuten dürfen und weniger modernes Zeug, bei dem sie nie ganz dieselbe Qualität abliefert. Man denke an Dil To Pagal Hai.

Neben Madhuri hat jedoch fast niemand mehr Platz. Konkona Sen Sharma ergattert sich die Nummer zwei im Cast mit einem frechen, vorlauten Spiel, doch sie war schon besser. Mit Kunal Kapoor kann sie gar nicht gross Chemie entwickeln, denn wie alle Nebenfiguren kriegen auch die beiden zu wenig Entfaltungsraum. Die meisten Personen, von Akshaye Khanna bis zum sträflich unter Wert verkauften Irfan Khan, sind rein funktional und dienen nur für ein kleines Mosaikstück im Plot, bevor sie wieder vergessen gehen. Besonders mies erwischt es den talentierten Ranvir Shorey, dessen wichtige und emotional schön ausbaubare Rolle verwässert wird.

Selbst die Hauptgeschichte um Madhuri ist ziemlich dünn und entwickelt sich streng nach Formel. Motive aus besseren Filmen sind zu finden - so etwa Lagaan oder Rang De Basanti, in dem Kunal auch mitspielte, und der auch davon handelte, dass eine Amateur-Gruppe durch das nachspielen einer bekannten Geschichte (hier die Legende von Laila und Majnu) Elemente daraus auf sich selbst projiziert. Auch das passiert hier reichlich vage. Der Kern der Story ist vielmehr Madhuris simpel gestrickter Rettet-das-Theater-Aufruf und der ebenso oberflächliche Feminismus-Weckruf, wonach eine Frau das Recht hat, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Frauen in "Aaja Nachle" geben daher den Ton an (Madhuri, Konkona, Divya Dutta), doch daraus macht Regisseur Anil Mehta nicht viel. Dies erinnert auch ein wenig an den letzten Yashraj-Flop Laaga Chunari Mein Daag, in dem auch eine semi-emanzipatorische Geschichte sich schnell in Wohlgefallen auflöst.

Darin ähneln sich so viele Yashraj-Produkte. Happyend ums Verderben, Ausblenden von echter Dramatik zu Gunsten von Feelgood-Kraft. "Aaja Nachle" setzt sogar einen neuen oberflächlichen Tiefpunkt, denn nett gemachte und gut gemeinte Filme gibt es wirklich genug. Der Film ist alles andere als schlecht und niemals der Reinfall, als den ihn manche indische Kritiker hinstellten - er ist einfach nichts Besonderes. Eine ausgeleierte Geschichte in schönen Farben. Dass die Bilder was hergeben erklärt sich von selbst, wenn Regiedebütant Anil Mehta vorher als Kameramann (Kabhi Alvida Naa Kehna, Veer-Zaara) arbeitete. Doch mit Zuckerguss, schöner Optik und gefälliger Story verdient man sich heute einfach keine Lorbeeren mehr. Es muss Pep rein. Etwas, was einen Comeback-Film aus der Masse hebt.

Sicher nicht tut das die Musik, die nur zum Mittelmass gehört. Auch nicht die Choreografie, die im ersten Song schlecht und danach auch nur okay ist. Mir gefiel das Arrangement im Titellied noch am besten, ja da tanzt Madhuri richtig gut - doch für einen Tanzfilm, der das Wort Tanz (Nachle) sogar im Titel hat, ist es zu wenig. Und weil einfach nichts in "Aaja Nachle" so richtig abgehen will, ist der Film letztendlich vor allem eines: Mit überzogenen 153 Minuten Laufzeit fast langweilig. Auf Logik poche ich nicht, daher interessiert mich kaum, wie das tagsüber demolierte Ajanta bei den nächtlichen Shows zum riesigen Prunk-Amphitheater werden kann. Doch ich möchte etwas mehr Fleisch am Knochen. Nicht eine Story, deren einziger Sinn ist "Sie ist zurück" und daraus leitet sich dann alles ab. Ja, Madhuri ist zurück - und das ist gut so. Doch sie verdient trotzdem, wie jeder andere Star auch, einen guten Film um sie herum. "Aaja Nachle" ist nicht dieser Film. Er ist nur ein filmisches Bonbon: Bunt, süss und schnell futsch.

 

SONGS
1) Dance With Me - Missliches Lied mit 80er-Jahre-Tanz und unvorteilhaften Kostümen. Ein schlechter Einstieg (Sonia Saigal).
2) O Re Piya - Schön, leider oft unterbrochen (
Rahat Fateh Ali Khan).
3) Aaja Nachle - Schick choreografierte Glamour-Nummer mit leichten Ohrwurm-Charakter (
Sunidhi Chauhan).
4) Show Me Your Jalwa - Flotte Spass-Nummer (
Richa Sharma, Kailash Kher, Salim Merchant).
5) Ishq Hua - Schönes Liebeslied, aber ohne Langzeiteffekt (
Sonu Nigam, Shreya Ghoshal
).
6) Laila Majnu - Schönes Medley, lang und abwechslungsreich.

 

MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen, arabischen, spanischen, holländischen, portugiesischen, tamilischen und Malayalam-Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (2-DVD-Set mit farbintensivem Bild, aber teilweise starken Nachzieheffekten und digitalen Artefakten).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)
amazon.co.uk (GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
Bollywood Hungama (1½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (2½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7