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Drama
Thailand / Niederlande 2007
Alternativer Titel พลอย

Regie und Buch Pen-Ek Ratanaruang
Darsteller Lalita Panyopas, Pornwut Sarasin, Apinya Sakuljaroensuk,
Porntip Papanai, Ananda Everingham, Thaksakorn Pradapphongsa

Länge 101 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 22.10.08
©  Bilder Five Star, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Thailänder Wit (Pornwut Sarasin) und Dang (Lalita Panyopas) sind seit sieben Jahren verheiratet und leben in Amerika. Für eine Beerdigung kehren sie in ihre Heimat zurück. Sie quartieren sich in einem Hotel am Flughafen von Bangkok ein, wo die alkholsüchtige Dang den Jetlag im Hotelzimmer auskuriert, während Restaurantbesitzer Wit sich an die Bar begibt. Dort gabelt er die quirlige, 19-jährige Ploy (Apinya Sakuljaroensuk) auf, die er danach auf das Hotelzimmer nimmt. Dang ist alles andere als begeistert und reagiert abweisend auf den Eindringling. Während sich die Situation im Hotelzimmer zuspitzt, vergnügen sich in einem Zimmer nebenan er junge Barkeeper Nut (Ananda Everingham) und das Zimmermädchen Tum (Porntip Papanai) bei erotischen Spielen.

 

REVIEW
Unter Thailands Kunstregisseuren ist Pen-Ek Ratanaruang das leuchtende Juwel. Seit er mit seinem rabenschwarzen 6ixtynin9 begeisterte, verfällt er zwar auch immer wieder dem Arthaus-Chic, dem schläfrigen Geplänkel mit prätentiösem Anstrich. Doch anders als sein Landsmann Apichatpong Weerasethakul (Syndromes and a Century), dessen Werke nur noch einlullen, steckt bei Ratanaruang cineastisches Können ebenso dahinter wie erzählenswerte Geschichten. Die einzige Ausnahme: Invisible Waves
. Ein Jahr nach diesem Karrieretiefpunkt rappelt sich der Filmemacher mit "Ploy" wieder auf. Wenngleich noch nicht alles im Lot ist.

So wirkt das traumwandlerische Erzähltempo ebenso prätentiös wie die expliziten Erotikszenen, welche die Handlung nahezu sinnlos unterbrechen. Den Beigeschmack eines verkünstelten Langweilers kann "Ploy" nie ganz abstreifen. Doch bei aller gewollten Lethargie: Er fasziniert doch. Sein Gefühl des konstanten Jetlag zwischen Wachsein und Schlafen, erinnert etwa an Sofia Coppolas "Lost in Translation", der ebenso in einem asiatischen Hotel spielt. Erinnerungen an Ingmar Bergmans erotisch aufgeladenes Hotel-Kammerspiel "Tystnaden" (1963) werden ebenso wach wie Erinnerungen an das Kino solcher asiatischen "Schwelger" wie Wong Kar Wai oder Tsai Ming-liang.

Doch Ratanaruang kopiert nicht etwa, vielmehr scheint sein Werk gleichzeitig eingebettet in westliche Sehgewohnheiten wie in die Tradition ostasiatischer Zeitlupen-Filme, die die Langweile zelebrieren. In diesem nicht als Genre ausgrenzbaren Filmschaffen, das solche verschiedenen Produktionen wie Distance, Help Me Eros oder Ad Lib Night umfasst, ist "Ploy" fast schon toll. Jede Kameraeinstellung ist enorm präzise, das Framing ist geschickt ungewöhnlich, die Akteure passen sich dem Tempo an und die Erotik knistert heftig. "Ploy" entwickelt seinen ganz eigenen Rhythmus, er blüht in diesem Grenzbereich zwischen Traum und Realität manchmal regelrecht auf.

Schön ist, dass der Regisseur diesmal wieder auf seine thailändische Crew zurückgegriffen hat. Das heisst zwar leider, dass Kameravirtuose Christopher Doyle nicht mehr mit von der Partie ist, doch Chankit Chamnivikaipong (Monrak Transistor) ersetzt ihn würdig. Auch vor der Kamera tummeln sich ausschliesslich Thais, manche bekannte Gesichter, andere weniger. So ist der Hauptdarsteller mit dem wunderbaren Vornamen Pornwut der stellvertretende Chef von Coca Cola Thailand und schauspielerisch unerfahren. Doch der Debütant sticht neben Lalita Panyopas (6ixtynin9), dem Schönling Ananda Everingham (Shutter, Me...Myself) oder Porntip Papanai (Ghost of Mae Nak) keineswegs negativ heraus. Der nicht ganz heimliche Star dürfte aber Apinya Sakuljaroensuk in der Titelrolle sein. Mit ihrem Kulleraugen-Gesicht vereint sie Erotik, Naivität und Lebenslust.

An "Ploy" gefielen mir primär diese Schauspielern, der gewitzten Musikeinsatz, die erquickende Erotik und die elegante Bildsprache. Weniger Zugkraft birgt indes die Story. Vieles wirkt gekünstelt. So ist von Anfang an nicht glaubhaft, dass der Ehemann das junge Mädel auf sein Zimmer nehmen würde, wenn die Frau da ist. Und das Verhalten der Kleinen kommt bisweilen herüber wie eine Altherrenfantasie. Und dann ist dann noch die Schlussphase, in der zwar endlich mehr passiert, aber dafür das Gezeigte nicht richtig funktionieren will. Wenn ein Regisseur dieser angesprochenen Langewiele-Zelebrierer nicht weiter weiss, beginnen die Figuren halt einfach zu singen. So auch hier. Oder sie haben Sex. Wie hier. Zum grossen Comeback reicht es daher nicht, doch nach Invisible Waves ist "Ploy" ein sehenswertes Aufbäumen, vor allem weil er so schön atmosphärisch ist.

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Thai 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.

 

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imdb.com

 

SCREENSHOTS


 

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