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2007
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Horrorfilm
Japan 2007
Alternative Titel
Kaidan - Ghost Story;
怪談
Regie
Hideo Nakata
Drehbuch Satoko Okudera nach einer Geschichte von
Encho Sanyuutei
Darsteller Kikunosuke Onoe, Hitomi Kuroki, Mao Inoue, Kumiko Aso,
Tae Kimura, Asaka Seto
Länge 120 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 7.5.08
© Bilder Lionsgate / Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Gebiet von Shimousa lebte vor gut 250 Jahren der verwitwete Geldleiher Soetsu
mit seinen Töchtern Oshiga und Osono. Eines Tages wird er beim Eintreiben einer
Schuld vom zahlungsunfähigen Samurai Fukami ermordet. Vor seinem Tod belegt
Soetsu Fukamis Familie mit einem Fluch. Tatsächlich tötet der Samurai bald
darauf seine Frau und sich selbst - doch ihr Baby lebt. 25 Jahre später ist aus
ihm der arme Shinkichi (Kikunosuke Onoe) geworden, der in Edo Tabak
verkauft. Er verliebt sich ausgerechnet in die ältere Oshiga (Hitomi Kuroki),
die als Lehrerin arbeitet. Die beiden heiraten, doch Oshigas latente Eifersucht
führt zu Streitigkeiten. Als Shinkichi bei einem solchen Ehekrach seine Frau im
Gesicht verletzt, entzündet sich die Wunde und sie stirbt. Shinkichi brennt mit
einer von Oshigas Schülerinnen, der jungen Ohisa (Mao Inoue), durch und hofft
auf ein neues Leben. Doch Oshigas Geist bringt ihn dazu, seine Geliebte zu
töten. Unterschlupf findet Shinkichi ausgerechnet bei Oshigas Schwester. Doch
der Fluch, der auf ihm lastet, ist noch lange nicht ausgestanden.
REVIEW
Ring-Regisseur Hideo
Nakata ist zurück in Japan und dafür sollten wir dem Filmgott danken. Sein
US-Ausflug mit dem schalen Ring Two war
nicht von Erfolg gekrönt, umso erleichternder, dass er sich wieder an einen
urjapanischen Stoff wagt - klassischer gehts fast nicht. Sein "Kaidan" ist nicht
etwa ein Remake des gleichnamigen 1964er-Klassikers von Masaki Kobayashi, sondern basiert auf
einem Roman
des Schriftstellers
Encho Sanyuutei aus dem 19. Jahrhundert. Eine seiner Vorlagen adaptierte
Kultregisseur Nobuo Nakagawa (Hell,
Snake Woman's Curse) 1957 zum Klassiker
The Ghosts of Kasane Swamp
und es erstaunt nicht, dass Nakata mit "Kaidan" gleich mehrfach, inhaltlich wie
stilistisch, vor Nakagawa seinen Hut zieht.
Klassische Inspirationen also und dementsprechend sieht der Film auch aus. Edel ausgestattet, ansprechend gefilmt und vorzüglich besetzt mit Kikunosuke Onoe ("The Inugamis") in der Hauptrolle. Er ist ein Kabuki-Darsteller und passt damit bestens in die Tradition der Geistergeschichte, die Vorlagen für Kabuki-Stücke boten. Nakata inszeniert den Anfang des Films, eine Rückblende in Schwarzweiss, denn auch noch gleich wie ein stilisiertes Kabuki-Stück. Ein passender Auftakt. Später geht es konventioneller weiter, aber stets auf hohem Niveau. Das gilt auch für restlichen Schauspieler, die überzeugende Arbeit leisten, allen voran die zauberhafte Hitomi Kuroki (Dark Water).
Der Story zu folgen, fällt manchmal etwas schwer, da die Frauen in Shnkichis Leben alle etwa gleich heissen (Oshiga, Ohisa, Orui, Oshizu) und die Untertitel die Namen auch noch variieren (Oshiga/Toyoshiga). Doch eigentlich ist der Plot recht simpel: Auf Shinkichi lastet der Familienfluch und nun stirbt in seinem Umfeld jede Frau, mit der er sich einlässt. Dementsprechend fad kam mir diese Geschichte oft auch vor - es handelt sich nur um eine Verkettung wiederkehrender Elemente, dramaturgisch fast schon schlapp und wenig involvierend. Wären Optik und Schauspiel nicht so überzeugend, ich hätte Mühe gehabt, überhaupt Interesse in die Geschichte zu investieren, dazu hat sie einfach zu wenig Drive. Das ständige Wechseln der Frauen, mit denen Shinkichi interagiert, trägt auch nicht gerade zur Stringenz bei.
Zum Schluss, als es mir wegen dieses nicht gänzlich mitreissenden Plots und langsam ins Spiel kommender Überlänge schon fast egal war, was mit den Figuren passiert, schüttelt Nakata noch einen gelungenen Schwertkampf aus dem Ärmel und beendet "Kaidan" danach kraftvoll und stimmig. Es bleibt also ein überaus positiver Eindruck des Films zurück, wäre nur nicht die inhaltliche Kühle. Mag sein, dass das vielen egal sein wird, doch meine Freude gegenüber des Werks wurde dadurch schon leicht getrübt. In Ring zum Beispiel fieberte ich mit der Hauptfigur voll mit, das geschah hier nie.
Doch "Kaidan" ist letztendlich auch eine andere Art Kino: leicht stilisiert und den Kabuki-Traditionen folgend. Das beraubt ihn seiner Spontaneität, aber nicht seines künstlerischen Reizes. Inszenatorisch findet Nakata hiermit fast zu alter Stärke zurück und bietet rund zwei Stunden gepflegten Grusel mit ein paar netten Schocks, kurzen Brutalitäten, atmosphärischen Sets, souveränen Schauspielern und wenig Durchhängern. Wenn er so weiter macht, ist sicher so mancher Fan bereit, ihm seinen Ring Two zu vergeben ...
PS: "Kaidan" ist der fünfte Teil der von
Takashige Ichise initiierten
J-Horror-Theatre-Reihe,
wurde aber (wie schon
Retribution) nicht explizit als Teil dieser nur lose zusammenhängenden Serie
vermarktet.
J-Horror Theater Vol. 1:
Infection - 2004, Masayuki Ochiai
J-Horror Theater Vol. 2:
Premonition - 2004, Norio Tsuruta
J-Horror Theater Vol. 3: Reincarnation - 2005, Takashi Shimizu
J-Horror Theater Vol. 4:
Retribution
- 2006, Kiyoshi Kurosawa
J-Horror Theater Vol. 5:
Kaidan
- 2007, Hideo Nakata
J-Horror Theatre Vol. 6: Kyofu - 2010, Hiroshi
Takahashi
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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(Liefert aus HK)
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