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2009
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Thriller
Südkorea 2009
Alternative Titel
Handphone; Haendeupon; 핸드폰
Regie Kim
Han-min
Darsteller Eom Tae-woong, Park Yong-woo, Park Sol-mi, Hwang Bo-yeon, Lee
Se-na
Zuschauer
630'000
Länge 131 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 25.7.09
© Bilder Hancomm,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Oh Seung-min (Eom Tae-woong) arbeitet als Agent in der
Entertainmentbranche. Um seine Stars voranzubringen, tut er alles. Dabei macht
er sich in seinem Umfeld nicht gerade beliebt, selbst seine Frau Kim
Jeong-yeon (Park Sol-mi) hält nicht mehr viel von ihm. Gerade
als endlich der grosse Durchbruch seines Starlets Yoon Jin-ah
(Lee Se-na) ansteht, taucht ein Handy-Video auf, dass die junge Frau beim Sex
zeigt! Seung-min ist ausser sich - und verliert vor Aufregung das Handy. Bald
darauf meldet sich Jeong Yi-gyu (Park Yong-woo)
bei Seung-mins Frau. Er erklärt, er habe das Mobiltelefon in seinem Besitz. Der
mysteriöse Mann beginnt, Seung-min zu erpressen, und zeigt bedrohliches
Interesse an dessen Frau.
REVIEW
Mysteriöser Anrufer erpresst ehrbaren Mann? Das hatten
wir schon oft und daher klingt die Story auf den ersten Blick nicht gerade
spannend. Doch hinter der Kamera stand bei "Hand Phone" Kim
Han-min, der vor zwei Jahren mit dem schwer einzuordnenden
Paradise Murdered debütierte. Auch hier
injiziert er sein Gespür für schräge Ideen und schwarzen Humor in die Story.
Deutlichstes Beispiel: Besagter "ehrbarer Mann" ist in dem Fall alles andere als
nett und unschuldig. Er flucht und nutzt Menschen aus, noch eine Spur
skrupelloser als es Colin Farrell im Telefon-Thriller
Phone Booth
ist.
Im Verlauf des Films wechselt daher unsere Sympathie vom ungestümen Antihelden hin zum Erpresser, den wir bald als unterwürfigen Menschen kennenlernen, der tagein tagaus mit Rüpeln wie Seung-min zu tun hat. Wem schenken wir unsere Sympathie? Während sich das Publikum noch entscheidet, spinnt Kim Han-min einen spannenden und unterhaltsamen Thriller, der mit bewährten Rezepten hantiert, aber dabei nie abgestanden oder ausgelutscht wirkt. Weil die zwei Männer sich zu immer böseren Aktionen hochschaukeln, kommen sogar eher Erinnerungen an Changing Lanes hoch, als an andere jüngere Telefon-Thriller wie Phone Booth, Cellular oder dessen Hongkong-Remake Connected.
Und nach etwas mehr als einer Stunde ist der Konflikt, den wir für das zentrale Handlungselement ansahen, beendet. Dafür taucht etwas Neues auf. Bis zum Schluss wirft uns Park noch ein paar Mal aus der Bahn. Das tut er nicht immer glaubhaft, aber zumindest belebt es den Film. Dadurch sieht man auch leichter über die übertrieben ausgefallene Laufzeit hinweg, die sage und schreibe 137 Minuten auf die Waage bringt. Eine Kürzung auf zwei Stunden wäre problemlos möglich gewesen, ohne dass die Story dadurch viel verlieren würde. Überlänge ist leider ein bekanntes Problem in vielen koreanischen Thrillern, da tanzt "Hand Phone" nicht gross aus der Reihe. Was ihn jedoch deutlich von seinen landeseigenen Genre-Kollegen unterscheidet, ist der Look.
Normalerweise bauen koreanische Thrillerregisseure auf eine gelackte Bildsprache, arbeiten mit Stilisierung und Hollywood-Ästhetik. Hier jedoch kommt ein filterloser HD-Look zum Einsatz, der die Ästhetik bisweilen bedrohliche nah an ein TV-Drama rückt, aber ihr auch ein Gefühl von Unmittelbarkeit verleiht. Man sieht jede Haut-Unreinheit in Eom Tae-woongs Gesicht und Kim Han-min geht ganz nahe ran an seine Protagonisten. Ich bin normalerweise bei Grossproduktionen wie dieser kein Freund des Cinema-vérité-Stils, aber hier passt es ganz gut - zumal er erfreulicherweise nicht mit einer nervtötenden Wackelkamera einhergeht, was bei vielen weniger gelungenen Filmen der Fall ist.
Neben der Zickzack-Story, dem ungewöhnlichen Look und der packenden Inszenierung sind auch die Schauspieler als Pluspunkte tu vermerken. Park Yong-woo (A World of Silence, My Scary Girl) spielt den netten Erpresser mit Zurückhaltung. In manchen Szenen hat man das Gefühl, er würde jeden Moment ausrasten. Eom Tae-woong (Sunny, Family Ties) ist das krasse Gegenteil: Stets unter Dampf stehend, ein brodelnder Vulkan voller Wut und Kaltschnäuzigkeit. Unterstützt wird das tolle Männerduo von ebenso überzeugenden Nebendarstellern, unter anderem Park Sol-mi in ihrem ersten Film seit Dance With the Wind von 2004. "Hand Phone" ist damit noch einen Deut besser als Paradise Murdered, der die Genres zielloser mischte. Diesmal passt alles bestens zusammen: Spannung, rabenschwarzer Humor, nihilistisches Menschenbild. Ein sehenswerter Film, knappe 3½ Sterne wert.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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