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2006
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Drama
Südkorea 2006
Alternative Titel
Birth of a Family; Gajokeui tansaeng;
가족의 탄생
Regie Tae-Yong
Kim
Drehbuch Tae-Yong Kim, Ki-yeong Sung
Darsteller So-ri Moon, Du-shim Ko, Hyo-jin Kong, Tae-gyu Bong,
Hye-ok Kim, Tae-woong Eom, Yu-mi Jeong, Seung-beom Ryu
Zuschauer
167'209
Länge 114 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 13.8.06
© Bilder Lotte Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Imbissbudenbesitzerin Mi-ra (So-ri Moon) bekommt Besuch von ihrem Bruder
Hyung-chul Lee (Tae-woong Eom), dem schwarzen Schaf der Familie. Diesmal bringt
der Ex-Knasti gleich seine neue Frau Mu-shin (Du-shim Ko) mit, die ein paar
Jahre älter ist als er. Mi-ra bleibt auf Distanz. Als die Stieftochter von
Mu-shins Ex-Mann auftaucht, wird die Lage noch komplizierter. Auch bei der
Familie von Sun-kyung Yoo (Hyo-jon Kong) ist nichts mehr im Lot. Die junge Frau
lernt Japanisch, um auswandern und damit vor ihrer Mutter
Mae-ja
(Hye-ok Kim) und den Erinnerungen an ihren Ex (Seung-beom
Ryu) fliehen zu können.
REVIEW
Sieben Jahre nach seinem Debüt
Memento Mori
inszenierte Tae-Yong Kim mit "Family Ties" sein
Solo-Debüt. Es ist ein reifes Episodendrama, das von seinem hervorragenden Cast
lebt. Aber nicht nur: Die drei Geschichten sind auf gefällige und
unaufdringliche Weise in der dritten Episode verknüpft, die ich oben in der
Zusammenfassung absichtlich nicht aufgeführt habe. Die Jung-Schauspieler Tae-gyu
Bong
(When Romance Meets
Destiny)
und Yu-mi Jeong (Cello)
kommen in dieser Passage ins Spiel, haben
durchaus ihren eigenen Plot zu bestehen und wirken nebenbei als Bindeglied. Eine
saubere Sache mit tragikomischen, bisweilen fast surrealen Flair.
Vermisst habe ich lediglich etwas Abwechslung: Alle Figuren scheinen kontaktgehemmt oder gar verhaltensgestört - man wirft sich lieber böse Blicke zu und speit Beleidigungen aus, anstatt anzusprechen, was falsch läuft. Das mag den zwischenmenschlichen Alltag auf der ganzen Welt widerspiegeln, doch wenn in drei Geschichten Ähnliches passiert, dann ist das ein Deut zu viel. Ingmar Bergman hätte an dem Neurosen-Karrussell auf jeden Fall seine Freude gehabt, und obwohl die Figuren tatsächlich ziemlich gut gezeichnet sind, wirkt ihr Defensiv-Verhalten mit der Zeit etwas anstrengend. Zum Glück wechselt Tae-Yong Kim die Story, bevor es ärgerlich würde oder bringt ein Element ins Spiel, das den Plot in eine neue Richtung leitet.
Vielleicht ist "Family Ties" aber einfach dünner, als der Film suggeriert: Familien haben Probleme, Männer sind Zündstoff für die Harmonie - das in etwa die Grundgedanken, die ergänzt werden durch optimistischere Ideen in der Region "alles wird besser" oder "aus Fehlern lernt man". So richtig lässt sich die Aussage des Films nicht festnageln, was durchaus zu seinen Reizen gehört, ihm aber auch etwas Flüchtiges anhängt, ja fast Triviales. Dramatische Handkamera und Gefühlsausbrüche hin oder her.
Zu lange wollte ich darauf gar nicht herumreiten, denn es ist, wenn überhaupt, ein minimales Manko. Bedeutend stärker wiegen die Vorzüge wie die hübsche Drei-Akt-Struktur und eben die Akteure. Die Mimik von So-ri Moon (Bewitching Attraction) spricht manchmal Bände während Du-shim Ko (Long and Winding Road) als ihre vermeintliche Rivalin eine stets freundliche Fassade zeigt, aber dahinter Verletzungen und Demütigungen andeutet, die man höchstens erahnen kann. Tae-woong Eom (A Family) ergänzt die Frauen solide in der ersten Story. Die zweite gehört ebenso den Frauen, angeführt von der jungen Hyo-jin Kong (Memento Mori) in einer leicht hysterischen, aber sympathischen Darbietung. Als ihre Mutter glänzt Hye-ok Kim und Crying Fist-Jungstar Seung-beom Ryu bekommt einen Gastauftritt als ihr Ex.
Das aufstellendste Segment ist das letzte, nicht nur wegen der reizenden Verlinkung der Handlungsstränge, sondern auch wegen den charmanten Mimen: Comedy-Aufsteiger Tae-gyu Bong hat primär freche Sprüche für die hübsche Yu-mi Jeong übrig, deren Rolle zwar nicht richtig ausgearbeitet scheint, aber mit viel Herz übertüncht wird. Da hat leiser Humor stets Platz, doch den Schritt in den Bereich einer echten Tragikomödie macht der Film nicht - umso nerviger daher die Werbekampagne, die sich auch auf das DVD-Cover auswirkte: Sie vermarktete den Film als Komödie, was als Irreführung des Publikums durchgeht. "Family Ties" ist ein Drama mit Witz, Charme und Geist - und vor allem mit hervorragenden Schauspielern.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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