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Horrorfilm
Japan 2001
Alternative Titel Moju tai Issunboshi; 盲獣VS一寸法師

Regie Teruo Ishii
Buch Teruo Ishii nach einem Roman von
Edogawa Rampo
Darsteller
Shinya Tsukamoto, Lily Franky, Hisayoshi Hirayama, Little Frankie, Tetsuro Tamba

Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 16.4.09
©  Bilder Panik House, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der blinde Masseur Moju (Hisayoshi Hirayama) kidnappt Frauen für seine groteske Skulptur-Kunst. Gleichzeitig sorgt ein zwergenhafter Killer (Little Franky) für Angst und Schrecken. Moju schnappt sich eines Tages den Nachtclubstar Ranko Mizuki (Mutsumi Fujita), worauf der Detektiv Kogoro Akechi (Shinya Tsukamoto) und der Krimiautor Monzo Kobayashi (Lily Franky) die Ermittlungen aufnehmen. Die beiden werden gleichzeitig von Monzos Freundin Yurie (Reika Hashimoto) angeheuert, ihre vermisste Schwester aufzuspüren. Befindet sie sich in den Händen des Zwergs?

 

REVIEW
Teruo Ishii war ein Rebell, ein Radikaler unter den Filmemachern mit klarer, meist schockierender Vision. Das ist auch der Grund, warum viele seiner Werke masslos überschätzt sind. Der im Jahr 2005 im Alter von 81 Jahren verstorbene Regisseur gab uns zwar einige durchaus als Kultfilme taxierbare Werke wie Bohachi Bushido oder Blind Woman's Curse, doch die Spätphase seiner Karriere war geprägt durch Müll wie Screwed oder das unsägliche Remake von Hell. Damit möchte man nicht einmal seinen ärgsten Feind foltern. Dementsprechend tief sind die Erwartungen an "Blind Beast vs. Killer Dwarf", den letzten Film, den Ishii vor seinem Tod abgedreht hat.

Die Story basiert auf Material von Edogawa Rampo, dessen Romanen sich Ishii schon vorher widmete - so etwa beim kultigen Horrors of Malformed Men. Er war ein Fan des Schreiberlings und kombinierte hier gleich zwei Vorlagen: Zum einen Edogawas "The Beast" von 1931, die Yasuzo Masumura bereits zum famosen Blind Beast adaptierte. Zum anderen "The Dwarf" (1927), die Japan einen seiner liebsten Detektive brachte: den von Sherlock Holmes inspirierten Kogoro Akechi, der unter anderem von Tadanobu Asano in Rampo Noir verkörpert wurde. Die Fusion der beiden Geschichten funktioniert überhaupt nicht. Und damit geht der Ärger auch schon los.

Was Ishii hier vorlegt, ist billig und langweilig, alleine schon die visuelle Präsentation grenzt bisweilen an eine Zumutung: ohne Tiefe und Raffinesse mit einer schlechten Digitalkamera abgefilmt, da kommt einfach nie Stimmung auf. Man vergleiche die grandiosen Bilder in Blind Beast mit jenen hier und Ishiis Versagen wird offensichtlich. Klar fehlte ihm wohl das Budget, doch selbst dann hätte mehr drinnen liegen müssen, als solch fade Bilder. Nur ab und zu, etwa im Raum der vielen Arme oder im Finale, gibt es hier etwas, um die Augen davon abzuhalten, in den Schlafmodus überzugehen.

Dabei wären visuelle Reize bitter nötig, da die Story weitgehend anödet. Es fehlt an Dramatik, es mangelt an Spannung. Die erste halbe Stunde ist besonders lahm, wenn die ziemlich schlechten Schauspieler ihre Dialoge ohne Regung in die Kamera aufsagen. Gott sei Dank sorgen immerhin die Szenen mit Ranko Mizuki in ihrem grotesken Verlies für etwas Abwechslung. Zu wenig, wenn man bedenkt, dass Ishii für sein Projekt die Unterstützung mehrerer Edogawa-Rampo-Fans bekam: Kultregisseur Shinya Tsukamoto übernahm gleich die Hauptrolle, Sion Sono (Strange Circus) schaut immerhin für einen Gastauftritt vorbei, ebenso wie Kazuyoshi Kumakiri ("Hole in the Sky") und Takao Nakano (Killer Pussy). Auch mit von der Partie sind der zwergwüchsige Wrestler Little Franky und (ganz am Ende) der Samurai-Star Tetsuro Tamba.

Ein bemerkenswertes Team, das hier verschenkt wird. Vor allem in der "Blind Beast"-Episode steckt Potential, das wissen wir dank Masumuras Adaption. Tatsächlich kitzelt auch Ishii ein wenig etwas heraus, sei es beim surrealen Set Design, beim ganz auf widerlich getrimmten Hisayoshi Hirayama oder bei der extremen Form des Stockholm-Syndroms auf der Seite von Ranko Mizuki, die plötzlich Lust empfindet in ihrem Gefängnis. Doch nie wird das sonderlich erschreckend, nie psychologisch spannend, ja nicht einmal überragend kess erotisch. Man schaut hin und zuckt mit den Schultern. Etwas Schlimmeres kann einem auf Schocks und Verstörung ausgelegten Film gar nicht passieren.

"Blind Beast vs. Killer Dwarf" ist kein komplett verunglückter Schwanengesang - neben Hell ist fast jeder Film gut. Zudem gibt es ein paar interessante Sequenzen und ganz wenige gelungene Schock- oder Sleaze-Szenen mit Sex und Gewalt. Doch der Rest enttäuscht bitter: Shinya Tsukamoto verschwendet, ärgerlich billiger Look, schlechte Verbindung der beiden Geschichten - und vor allem eine nach wenigen Sekunden ausufernde Langeweile. Schade, wenn das letzte Werk einer solch langen Karriere derart amateurhaft aussieht. Wenn man nicht wüsste, wer dahinter steht, man könnte "Blind Beast vs. Killer Dwarf" für einen missratenen Erstling halten. Mag sein, dass manche dem Werk mehr Goodwill entgegen bringen, weil es unangepasst und seltsam ist. Und weil es Teruo Ishiis letzter Film ist. Ich für meinen Teil seh vor allem verpasste Möglichkeiten. Und einen schlaffen Film.

 

MEINE DVD
USA, Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und spanischen Untertiteln.

 

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amazon.com (Liefert aus USA)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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