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1969
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Horrorfilm
Japan 1969
Alternative Titel 
Moju; 
盲獣
Regie 
Yasuzo 
Masumura
Drehbuch Yoshiro Shirasaka nach einer 
Story von Rampo Edogawa
Darsteller Mako Midori, Eiji Funakoshi, Noriko Sengoku
Länge 84 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
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©  Text Marco, 
molodezhnaja 6.5.07
©  Bilder Fantoma, 
Screenshots molodezhnaja
STORY 
Das mittelmässig erfolgreiche Fotomodell Aki Shima (Mako Midori) lässt sich von 
einem Künstler für erotische Fotos ablichten. Die Ausstellung der Bilder wird 
komplettiert durch eine Skulptur, an der Aki eines Tages den blinden Michio 
(Eiji Funakoshi) herumfummeln sieht. Er ist blind und begeistert von Akis Figur. 
Bald darauf gibt er sich als Masseur aus, um an Aki heranzukommen. Er betäubt 
sie und entführt sie mit Hilfe seiner Mutter (Noriko Sengoku) in eine 
Lagerhalle. Die hat Michio zu einem Studio umgebaut, das gefüllt ist mit 
bizarren Skulpturen von Augen, Nasen, Lippen, Beinen, Aftern und Busen. Doch 
Michio hat sich vorgenommen, nun anhand eines wunderschönen Frauenkörpers die 
ultimative Skulptur zu erschaffen. Aki soll dafür herhalten. 
REVIEW
 
    
    
    Yasuzo Masumura (1924-1986; Red Angel) gehört zu den unterschätzten Kultregisseuren 
Japans. Zwischen 1957 und 1970 drehte er rund 40 Filme quer durch alle Genres, 
oft Low Budget, stets jedoch geprägt von einem speziellen Flair. Sein wohl 
bekanntester Film ist der 1969 entstandene "Blind Beast", ein fiebriger, 
deftiger Kultfilm im Brennpunkt zwischen Exploitation-Horror, Sadomaso-Erotik 
und anspruchsvollem Kunstfilm. Der Hauptteil entstand in einem genialen Set, das 
ausgestattet ist mit Skulpturen menschlicher Körperteile, die surreal im 
Hintergrund die Szenerie bestimmen und an Salvador Dalís Illustrationen in 
Hitchocks "Spellbound" erinnern. Augen beobachten die hilflose, halbnackte Aki, 
Arme greifen nach ihr, Nasen erschnüffeln sie. Erotische Fantasien lassen sich 
im Dutzend auf dieses Setup projizieren, faszinierend etwa, wie die beiden 
Menschen über riesige Skulpturen rennen, sich zwischen ihren Beinen verstecken 
und allerlei Assoziationen auslösen.
Die 25-jährige Mako Midori ist in diesem Raum Verführung pur. Wie eine Gazelle flitzt sie durch das Studio und dreht sich blitzschnell in jede noch so sinnliche Pose. Ihre Kleider verdecken stets das Nötigste, doch wenn Michio sie anfasst und befühlt, transferiert sich seine Lust ungebremst auf die Zuschauer. Die erotische Effizienz, mit der Masumura hier vorgeht, ist bemerkenswert, zumal er nicht einmal besonders viel zeigen darf - selbst Midoris Brust bleibt bis auf wenige Ausnahmen bedeckt.
Gerade weil Midori so verführerisch ist, übernimmt sie alsbald das Szepter. Dieser Machtwechsel ist glaubwürdig und geschickt inszeniert. Michio, kühl und naiv gespielt von Eiji Funakoshi (1933-2007), erliegt den Reizen der Frau, er gerät in einen Strudel der Sinnlichkeit. Aki macht ihn zum Mann und löst ihn aus dem Machtbereich seiner Mutter. Er ist nicht mehr Sohn, er ist Liebhaber. Und die Geschichte bekommt eine ganz neue Dynamik. Der Film wird fortan weniger surreal, als wild und brutal. Der Schlussschwenk hin zum Sadomasochismus lässt sich psychologisch etwas weniger gut rechtfertigen als der Machtwechsel zuvor und dementsprechend etwas aufgesetzt wirkt das Finale. Doch das soll seinen Reiz nicht schmälern, zumal das Thema Sadomasochismus an sich schon sehr mutig war im Jahre 1969.
Und Masumura treibt es in voller Konsequenz voran, womit er nicht zuletzt den Klassiker "In the Realm of the Senses" (1974) vorwegnimmt. Immerhin deutet sich schon bei der Massage am Anfang des Films an, was denn kommen wird, denn Aki erklärt Michio: "Wenn es nicht schmerzt, befriedigt es mich nicht". Die Auswirkungen dessen bekommen die beiden im Finale in voller Wucht zu spüren. Masumura bleibt aber auch in diesen Sequenzen ganz Cineast und weniger Exploitation-Regisseur. So ist kaum Blut zu sehen, die Kamera bleibt agil und statt einen abgeschnittenen Arm vom Menschen abfallend zu zeigen, illustriert der Regisseur die Verstümmelung anhand der Statue, deren Arm zu Boden plumpst.
"Blind Beast" gehört wegen dieser kunstvollen Darstellung von Sex und Gewalt tatsächlich ins Feld der verdienten Kultfilme, ja vielleicht sogar Klassiker im Bereich des extremen japanischen Kinos. Visuell er ist er fantastisch, die Schauspieler sind toll - besonders die erotische Mako Midori. Der Plot nach einer Story des Horrorautors Edogawa Rampo (Rampo Noir, Horrors of Malformed Men) ist raffiniert in ihrer Einfachheit, die Inszenierung kurzweilig. Ein paar Längen schleichen sich im Mittelteil ein, weil das Set immer dasselbe ist und der Wechsel hin zum Sadomasochismus kommt etwas zu plötzlich - doch das bleiben kleine Mankos angesichts des beeindruckenden Rests. "Blind Beast" ist ein entfesseltes Biest von Film und trotzdem künstlerisch wertvoll. Klasse.
MEINE 
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen    Untertiteln.
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SCREENSHOTS
 
 


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