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2008
> THODA PYAAR THODA MAGIC
Fantasykomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
Ein wenig Liebe, ein wenig Magie; Thoda Pyaar
Thoda Magic - Ein Engel zum Verlieben
Regie Kunal Kohli
Drehbuch Kunal Kohli, Rohena Gera
Produktion Kunal Kohli, Aditya
Chopra
Songs Shankar-Eshan-Loy
Kamera Sudeep Chatterjee
Choreografie Geeta Kapoor, Mallu, Pappu, Vaibhavi Merchant
Darsteller
Saif Ali Khan,
Rani Mukherjee,
Amisha Patel, Akshat Chopra, Rachit
Sidana,
Ayushi Burman, Shriya Sharma, Rishi
Kapoor, Sharat Saxena, Razzak Khan, Mahesh Thakur
Länge 137 Min.
Kinostart 28.6.2008
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A. (FSK: 6)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.7.08
© Bilder Yashraj,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Da er als Kind am Internat gehänselt wurde, ist aus Ranveer Talwar (Saif Ali
Khan) ein arroganter Egoist geworden. Als Unternehmer ist er ungemein
erfolgreich, doch menschlich wird er nie eine Auszeichnung gewinnen. Selbst
seine Freundin Malaika (Amisha Patel) hält er sich eher als Vorzeigepüppchen. Da
fährt er mit seinem Luxuswagen in ein Auto und tötet die beiden Passagiere. Es
war das Ehepaar Wallia, das vier Kinder hinterlässt! Richter Rai (Sharat Saxena)
lässt keine Gnade walten und spricht ein ungewöhnliches Urteil: Ranveer wird
dazu verdonnert, die vier Waisen bei sich aufzunehmen und ihnen ein schönes
Leben zu ermöglichen. Schafft er das nicht, wandert er für 20 Jahre in den
Knast. Keine leichte Aufgabe, denn die Kinder Vashisht (Akshat Chopra), Iqbal
(Rachit Sidana), Avantika (Ayushi Burman) und Aditi (Shriya Sharma) hassen ihn!
Diese komplizierte Situation ist Gott (Rishi Kapoor) nicht entgangen. Er will
helfen - und schickt seinen besten Engel auf Erden: Geeta (Rani Mukherjee). Als
Kindermädchen versucht sie, den Talwar-Haushalt auf Vordermann zu bringen.
REVIEW
Kunal Kohli macht es einem nicht leicht. Selbst
wer Kitsch nicht abgeneigt ist, wird bei seinem neusten Streich eine
Übersättigung erleben, denn der Filmemacher hält sich nie zurück und macht im
Bestreben, einen süssen Kinderfilm zu drehen, manchen Fehler. Ich mag Kitsch,
von pinken 70er-Jahre-Sets über OSO-Retro-Stil bis
Kabhi Kushi Kabhie Gham-Tränendrücker. Das sind
verschiedene Facetten von Kitsch, die ich alle gerne sehe. "Thoda Pyaar Thoda
Magic" dagegen nimmt Kitsch, süsst ihn doppelt nach, dekoriert ihn mit rosa
Blümchen und mischt noch ein paar Figürchen aus dem Computer drunter, damit auch
ja der letzte Zuschauer ins Zuckerkoma fällt. Das ist eigentlich gar kein Kitsch
mehr, es ist Kuckt-was-ich-kann-Overkill mit wenig Gespür für Stil.
Kohli ist aber ein zu guter Regisseur, um alles falsch zu machen. Und so gibt es an der Fantasykomödie doch noch einiges zu mögen. In erster Linie sind da die Songs. Man muss sie ein paar Mal hören, bis sie ins Ohr gehen, doch dann entwickeln sich Stücke wie der niedliche "Bulbula" rasch zu fiesen kleinen Ohrwürmern, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Gerade "Bulbula" ist mit seinem klinisch weissen Himmels-Design nicht gerade schön umgesetzt (da wäre weniger mehr gewesen), doch das Lied an sich ist gelungen.
Noch halbwegs überzeugend ist die technische Seite des Ganzen - Schnitt und Kameraführung etwa, die wenig spektakulär, aber stets effizient eingesetzt sind. Der Film langweilt kaum je, da selbst in albernen oder schwachen Momenten etwas über die Leinwand huscht, was das Interesse wach hält. Dazu gehören mittelmässige Computertricks ebenso wie die bekannten Schauspieler. Im Zentrum des Interesses steht natürlich Rani Mukherjee, die als dauergrinsender Engel mit kiloweise Make-up leider einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Zwar ist die Schauspielerin an sich sympathisch, doch ihr fehlen hier sowohl Magie wie Witz. Es drängt sich ein Vergleich mit zwei anderen Zauber-Kindermädchen auf: Mary Poppins und Nanny McPhee in ihren gleichnamigen Filmen. Sowohl Julie Andrews wie auch Emma Thompson machen in diesen Werken mehr aus ihren Rollen.
Auch Saif Ali Khan war schon überzeugender. Er trägt den halben Film hindurch denselben Gesichtsausdruck und spricht mit etwas gelangweilter Stimme. Die Kids dagegen sind ganz okay, ebenso Sharat Saxena als Richter und Rishi Kapoor als buchstäblich lieber Gott. Damit bleibt noch der potentielle Störenfried: Amisha Patel, Bollywoods untaugliche Leading Lady, die sich neuerdings nur noch Ameesha nennt. Hier wirkt sie als schrille Tussi ziemlich authentisch und zu nerven ist ja gerade ihre Aufgabe. Daher durchaus eine sinnige Besetzung. In "Lazy Lamhe" darf sie (für einen Kinderfilm) etwas gar erotisch auftreten, doch im grossen und ganzen ist Miss Patel ein Pluspunkt der Produktion. Das will was heissen.
Ist also nur der Kitsch das Ärgerliche an "Thoda Pyaar Thoda Magic"? Schön wärs. Doch es gibt noch mehr. Da sind die bereits erwähnten Computertricks, die vielleicht einmal (als aus dem Hollywood-Logo "Bollywood" wird) witzig eingesetzt sind und ansonsten eher enttäuschen. Die Museumsszenen von "Beetey Kal Se" zum Beispiel erinnern fast schon an den Bärchen-Song in Ta Ra Rum Pum. In dem Lied bietet Kohli übrigens einen etwas oberflächlichen Geschichtsunterricht, der dank pazifistischen Ideen nicht kalt lässt, aber doch eine Spur zu plump wirkt. Vor allem für einen Film, der gleich an zwei Stellen es wahnsinnig lustig findet, sich auf Hitler zu beziehen.
Wenig tauglich auch die ganze Story: Die Ausgangsidee, dass vier Kinder beim Mörder der Eltern unterkommen müssen (hat jemand die Kids gefragt?), ist kaum menschenrechtskonform. Wie sie danach in "Home Alone"-Manier den Adoptivpapa zur Weissglut bringen ist auch nicht der Brüller. Ständiges Umfallen und Kaputtmachen ist nur bis zu einem gewissen Punkt witzig. Und dann geht die ganze Aktion, die Kinder an ihren neuen Papa zu gewöhnen auch einfach etwas schnell. "Thoda Pyaar Thoda Magic" hat sich gänzlich der Unglaubwürdigkeit verschrieben - und der Vorhersehbarkeit, schliesslich gibt es für alle, die "Mary Poppins", "Nanny McPhee" oder auch den von Kunal Kohli gerne als Referenz erwähnten "Sound of Music" selbst nur vom Hörensagen kennen, wenig Überraschungen.
Damit nicht genug. Ärgerlich ist die penetrante Schleichwerbung (Apple und Domino's-Pizza). Die Gefühle wirken aufgedrückt, statt wirklich bewegend. Die Romanze zwischen Rani und Saif ist ebenso unnütz wie fad. Und der keiner Religion zuzuordnende Gott wirkt wie alles hier weichgespült. Schade, dass Kohli, der mit Hum Tum und (mit Abzügen) Fanaa zwei brauchbare Filme abgeliefert hat, hier nichts 100% richtig hinbekommt. Selbst im Kleinsten scheitert er manchmal: So hängt er in einer Szene ein Poster von "When Harry Met Sally" auf, ein Wink an all jene, die zu Recht behaupteten, Hum Tum würde jenen Klassiker als Vorlage nehmen. Doch das Poster ist derart aufdringlich ins Bild gesetzt, dass man es auch ja nicht übersehen kann. Subtil ist eben nichts. Vielleicht hängt Kohli in seinem nächsten Werk dann ein riesiges Poster von "Mary Poppins" auf.
All diese kleinen und grösseren Nörgeleien werden den meisten Kindern wenig ausmachen. Sie sehen die strahlende Rani, die flauschigen Wolken, das pinke Fahrrad. Sie hören die fröhlichen Songs, begutachten die Spässe der Kinder. Und alles ist gut. Doch zum einen lässt sich Kindern auch minderwertige Ware verkaufen, so lange sie schön bunt und süss ist. Und zum anderen ist ein wirklich guter Familienfilm einer, der nicht nur den Sprösslingen gefällt, sondern auch die Erwachsenen happy macht. Das ist etwa das Geheimnis der Pixar-Leute (Ratatouille, Wall-E). Ich habe bei "Thoda Pyaar Thoda Magic" nie ein Werk auf Pixar-Niveau erwartet, aber eine unterhaltsame Indien-Version von "Mary Poppins". Das habe ich gekriegt - aber vergraben unter Kitsch, Ideenlosigkeit und Unglaubwürdigkeit. Ganz so böse sollte das nicht rüberkommen, aber es drückt in etwa meine Enttäuschung über das formelhafte und rasch vergessene Filmchen aus.
PS: Ich schicke Kunal Kohli bei Gelegenheit ein Tier-Lexikon, auf dass er den Unterschied zwischen einem Hamster und einem Meerschweinchen nachschlagen kann. Kleiner Insider-Witz.
SONGS
1) Pyaar Ke Liye - Sanftes Lied, das im Film etwas oft
angespielt wird, aber dank seiner gefühlvollen Art hängen bleibt (Shankar
Mahadevan).
2) Bulbula - Wirkt beim ersten Hören etwas albern, entwickelt sich aber
zum Ohrwurm und zur Stimmungskanone (Sunidhi Chauhan, Shankar Mahadevan).
3) Beetey Kal Se - Situationsbezogene Nummer, vielleicht die schwächste im
ganzen Film. Aber der Refrain ist fröhlich cool. (Shreya Ghoshal).
4) Lazy Lamhe - Das Stück will nicht recht in einen Kinderfilm passen, doch der
relaxte Beat und das Lounge-Feeling des Refrains machen den Song zum Gewinner (Anusha
Mani).
5) Nihaal Ho Gayi - Rockiger Gutelaune-Track mit Punjabi-Beat. Da werden müde
Knochen munter (Shankar Mahadevan).
MEINE DVD
Yashraj (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie Untertiteln
in Arabisch, Spanisch, Portugiesisch, Holländisch, Malayalam und Tamilisch
Disk Rating * * * (Farben satt, ein paar
Verpixelungen und bei Bewegungen meistens Interlacing-Probleme. Extras u.a.
Deleted Scenes, Musical Event und Trailer
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Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff.com
(2/5)
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