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Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Im Sturm der Liebe

Regie Kunal Kohli
Drehbuch Shibani Bathija
Produktion Aditya Chopra
Songs Jatin-Lalit
Kamera Ravi K. Chandran
Choreografie Saroj Khan, Valbhai Merchant
Darsteller Aamir Khan, Kajol, Tabu, Rishi Kapoor, Kiron Kher, Shruti Seth, Shiney Ahuja,
Ali Haji, Ahmed Khan, Sharat Saxena, Sanaya Irani, Lara Dutta, Satish Shah, Lillete Dubey
Länge 168 Min.

Kinostart 26.5.2006
Trade classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 28.7.06
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die blinde Zooni Ali Beg (Kajol) lebt mit ihren Eltern Zulfiqer (Rishi Kapoor) und Nafisa (Kiron Kher) in Kaschmir. Auf der Suche nach einem Lebenspartner begibt sie sich mit ein paar Freundinnen nach Delhi. Dort zieht sie die Blicke des frechen Tourführers Rehan Qadri (Aamir Khan) auf sich, der sie fortan umflirtet. Zooni verliebt sich in den Süssholzraspler und überredet ihre Eltern, ihn heiraten zu dürfen. Doch da reisst ein Terroranschlag der kaschmirischen Unabhängigkeitskämpfer IKF das junge Glück auseinander.

 

REVIEW
Eine Enttäuschung auf sehr hohem Niveau, anders kann man "Fanaa" kaum klassifizieren. Das erste romantische Zusammentreffen von Aamir Khan und Kajol, die zuvor nur in Ishq zusammen zu sehen waren, weckte gigantische Erwartungen, die durch das potente Produktionsteam aus dem Hause Yashraj und Kajols erste Hauptrolle nach fünfjähriger Babypause ins Astronomische gestiegen sind. Das halbgare Terror-Liebesdrama kann jedoch nur wenigen seiner Ansprüche gerecht werden. Ein mässiges Skript und eine lasche Regie sabotieren einfach zu viel.

Aamir und Kajol machen das Beste daraus. Er, frisch vom Supererfolg von Rang De Basanti, kämpft gegen eine lahme Figurenzeichnung (man weiss absolut nichts über den Hintergrund von Rehan) und bringt mit seinem einnehmenden Spiel ein paar eindrückliche Momente zustande. Sie, zurück ersehnt von Fans auf der ganzen Welt, spielt sehr gut, aber nicht herausragend. Es ist das typische und bekannte Kajol-Spiel, mit tragischer Seitenlage. Zusammen entwickeln die Superstars in den Songs ein wenig Chemie, doch Funken sprühen nie voll. Dazu wirft Kunal Kohli, Regisseur des Yashraj-Hits Hum Tum, sie zu schnell in die Romanze: Die erste Stunde dient nur dazu, dass die plötzlich verliebten Stars sich Shayari-Reime an den Kopf werfen. Wo ist die Romantik? Wo das langsame Antasten? Man schaut den zwei Schauspielern ungemein gerne zu, selbst wenn sie nur Teller abwaschen würden, doch ehe man sichs versieht, ist schon Pause und es ist so gut wie nichts passiert.

Doch da kommt das "hohe Niveau" aus dem ersten Satz zum Zug: Dieses "nichts" passiert eben mit viel Qualität. Sei es wegen dieses leckeren Ensembles, sei es wegen der umwerfenden Kamera von Ravi K. Chandran (Paheli, Black). Und sei es wegen der Musik von Jatin-Lalit, die hier zwar nicht ihren besten Score abliefern, aber dank "Chand Sifarish" die Anfangsphase gehörig aufpeppen. Kohli ist der einzige Versager in diesem Teil des Films. Sein stetiger Einsatz des "Chand Sifarish"-Leitthemas ist amateurhaft und die Umsetzung der dünnen Liebesgeschichte nicht sonderlich spannend.

Nach der Pause gehts leider im selben Stil weiter. Klischees reihen sich an Zufälle und Logiklöcher (Zooni erkennt seine Stimme nicht?) und bald wird man das Gefühl nicht mehr los, anstatt eines echten Terror-Liebesdramas à la Dil Se die apolitische, gestylte und verwässerte MTV-Version eines Terror-Liebesdramas zu sehen. Dil Se war nicht über alle Zweifel erhaben und Fanaa ist wenigstens stringenter als jener Shahrukh-Hit - doch "Fanaa" unterliegt in Sachen Emotionen und Dramatik ganz deutlich. Besonders im Finale. Was eigentlich emotionaler Höhepunkt des Films sein sollte, liess mich eiskalt. Dadurch, dass diese Figuren uns nie wirklich ans Herz gelegt wurden, wirkt das finale Arrangement mechanisch. Tragisch ja, aber nie wirklich bewegend. Als wolle der Regisseur sagen "jetzt müssen wir den ollen Film aber langsam beenden". Da doch lieber ein Ende wie in Dil Se, das die logische Konsequenz der tragischen Story markierte. In "Fanaa" ist das Ende nicht Resultat eines sich entwickelnden Handlungsgeflechts, sondern das Ende eines A-führt-zu-B-führt-zu-C-Filmemachens. Der Regisseur setzt es uns vor, wir schauens an. Doch er zieht uns nicht hinein, er lässt uns nicht mitbangen.

Wenn sich das nach einem Komplettverriss anhört, dann spiegelt dies meinen Frust mit "Fanaa" wieder, der sicher kein schlechter, sondern sogar ein sehr ansehnlicher Film ist. Wenn aber so viel Talent vor und hinter der Kamera ein derart durchschnittliches Resultat erbringt, ist eine Konsternation zwingend: Tabu ist verschwendet, Lara Duttas Gastauftritt ist ein Hohn, Rishi Kapoor bleibt blass, Kiron Kher ebenso. Die Terror-Story ist auf James-Bond-Niveau angesiedelt, anstatt auf Ratnam-Level. Und die dünne Story mit ihren unmotiviert handelnden Figuren sowie den bemüht gewichtigen Dialogen macht es einem schwer, den Film zu lieben.

Trotzdem drei Sterne, wofür denn? Zum einen für den Look mit den Szenerien in Polen und Delhi - die Kameraarbeit ist ebenso beeindruckend wie die Kostüme und die Ausstattung von Nitish Roy (besonders in “Mere Haath Mein”). Zum anderen wegen der durchaus gelungenen Musik und der Song-Umsetzung. Dann sicher wegen der beiden Stars, die trotz schwacher Charaktere gut herüberkommen. Und nicht zuletzt wegen dem Mut, eine nicht 100% konventionelle Story zu erzählen. Für Bollywood-Fans bietet "Fanaa" eben schon einiges an Stoff, um die Augen und die Seele zu verführen. Doch war das wirklich der Film, den man sich von der Aamir-Kajol-Chopra-Combo erwünscht hatte? War ein "schöne Bilder, nichts dahinter"-Film wirklich die Grenze des Machbaren? Ich sage nein.

 

SONGS
1) Chand Sifarish - Etwas uneinheitlich, aber dank dem "Subhan Allah"-Gesang und dem feschen Beat eine Pracht (Shaan, Kailash Kher)
2) Des Rangila - Süssliches, patriotisch angehauchtes Stück, attraktiv inszeniert (Mahalaxmi Iyer)
3) Dekho Na - Zärtliches Regenlied (Sonu Nigam, Sunidhi Chauhan)
4) Chanda Chamke - Süss eingefädeltes Zungenbrecher-Kinderlied, basierend auf "Yaara Yaara" aus Hum Tum (
Babul Supriyo, Mahalaxmi Iyer, Akshay Bhagwat
)
5) Mere Haath Mein - Romantisch-melancholisches Stück, visuell das Highlight des Films (Sonu Nigam, Sunidhi Chauhan)

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MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie folgenden weiteren Untertiteln: Arabisch, Französisch, Spanisch, Holländisch, Portugiesisch, Tamilisch, Telugu, Kannada, Malayalam, Gujarati, Bengali
Disk Rating * * * (Schickes 2-Disk-Set. Bild mit leichten Kratzern, farblich gut, relativ scharf. Die Ton-Abmischung gefiel mir gar nicht: Lieder zu laut und in den Liedern die Gesangsstimmen zu leise. Ich konnte meine Lautsprecher variieren, wie ich wollte, das Klangbild stimmte im Vergleich zur CD einfach nie).

 

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EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (4/5)
Planetbollywood (8/10)
BBC (3/5)
Upperstall ("A major misfire")
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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