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Trickfilm. USA 2007
Alternative Titel
-

Regie Brad Bird, Jan Pinkava
Drehbuch Brad Bird nach einer Story von Brad Bird, Jan Pinkava,
Jim Capobianco
Produktion Brad Lewis
Ausführende Produzenten Brad Bird, John Lasseter
Musik
Michael Giacchino
Sprecher
Patton Oswalt, Ian Holm, Janeane Garofalo, Lou Romano, Brian Dennehy, Peter Sohn, Peter O'Toole

Länge 118 Min.

US-Kinostart 29.06.2007
CH-Kinostart
03.10.2007

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 3.9.07
©  Bilder Buena Vista, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der
Rattejunge Remy (Patton Oswald) lebt auf dem Land. Während sein Bruder Emile (Peter Sohn) sich genüsslich von Abfall ernährt und sein Vater Django (Brian Dennehy), der Anführer der Sippe, auch keinerlei Wert auf kultiviertes Essen legt, ist Remy ein Feinschmecker. Sein Idol ist der verstorbene Meisterkoch Auguste Gusteau (Brad Garett), dessen Kochshow Remy am Fernseher verfolgt und dessen Buch "Anyone can cook" er auswendig kennt. Doch da wird die Rattenkolonie entdeckt und die Tiere müssen fliehen. In der Kanalisation wird Remy von seinen Artgenossen getrennt und landet, geleitet vom Geiste Gusteaus, in Paris. Dort findet er den Weg zu Gusteaus Restaurant, das nach dem Tod des Chefs und einem vernichtenden Artikel des Gourmetkritikers Anton Ego (Peter O'Toole) von fünf auf drei Sterne zusammengestaucht wurde. Mittlerweile hat der kleine Skinner (Ian Holm) die Küchenleitung übernommen und versucht mehr schlecht als recht, den Ruf des Etablissements aufrecht zu erhalten. Neu in der Küche ist der Müllbub Linguini (Lou Romano), der eines Tages eine Suppe ruiniert. Remy wird Zeuge dieses Frevels und rettet die Speise dank seines Kochtalents. Lunguini sieht dabei zu und beschliesst, die Chance beim Schopf zu packen: Er freundet sich mit Remy an und macht Karriere als Koch - geleitet von der Feinschmecker-Ratte.

 

REVIEW
"Ratatouille" hätte das Spielfilmdebüt von Jan Pinkava, dem Oscar-gekrönten Regisseur des Pixar-Kurzfilms "Geri's Game", werden sollen. Doch 2005 bekam der kalte Füsse und Pixar-Kreativboss John Lasseter fand eine Ablösung: Brad Bird. Der ehemalige "Simpsons"-Mann und Schöpfer des Geniestreichs "The Iron Giant" hatte Pixar zuvor mit dem Meisterwerk The Incredibles gesegnet und niemand wäre besser geeignet, einen Film zu retten, als Bird. Der Nachteil bei der Sache: "Ratatouille" ist nicht 100% Bird, denn er kam später ins Spiel, als sonst bei einem Animationsfilm üblich. Doch nichtsdestotrotz machte Bird daraus das Beste, schrieb das Skript um und änderte das Design - und schuf so ein wunderbares Trickfilmmeisterwerk, das den anderen Pixar-Knüllern in nichts nachsteht.

Was umgehend auffällt ist die herausragende Animation. Nicht nur die Felle, das Wasser und die Landschaften, das ist man von Pixar längst gewohnt, dass sie sich von jedem Film zum nächsten steigern. Aber Paris. Das ist ein märchenhaftes Paris à la Amélie, eine nostalgische Metropole mit wunderbarer Ausleuchtung. Über die kann man gar nicht genug schwärmen, denn Bird schreckt nicht vor dunklen Szenen zurück, vor Bildern, die nur mit einer kleinen, ganz natürlich wirkenden Lichtquelle ausgeleuchtet sind. Von dem Film kann sich mancher Kameramann noch eine Scheibe abschneiden - er ist so wunderschön.

Vor dem exquisiten Hintergrund entfaltet sich eine simple, aber mitreissende Geschichte. Anders als etwa bei The Incredibles gibt es in "Ratatouille" keine grossen Überraschungen, daher auch der halbe Stern weniger in der Bewertung, doch das, was es zu sehen gibt, ist beseelt vom Pixar- und Bird-Geist. Jede noch so kleine Geste des niedlichen Remy, jedes Wort des bösen Kritikers Ego und jedes elegant konstruierte Gericht rufen Jauchzen hervor. Dazu gibts Action bei Verfolgungsjagden durch die Küche, Slapstick, Romantik und eben dieses Paris-Flair, das animiert noch realer wirkt als in der Realität. "Ratatouille" ist ein toller Paris-Film, einer, der die magische Atmosphäre dieser Metropole einfängt und vermittelt - ja sogar ins Traumhafte steigert.

Stolpern tut Bird fast nie. Die Dramatik gegen Schluss wirkt leicht aufgesetzt und ein paar Überraschungen mehr hätten dem Film gut getan - doch alles andere ist angerichtet von einem Meisterkoch. Vor allem beeindruckt die tiefe Menschlichkeit in diesen Pixelkreationen. Es steckt mehr Herz, mehr Gefühl und mehr Humanismus in diesen Figuren drin, als in manchen aus Fleisch und Blut. Die Schicksale gehen ans Herz, mancherorts wollen einem vor Glück fast die Tränen kullern. Und trotzdem ist "Ratatouille" nie eine klebrige Sache, dafür sorgt jede Menge Humor, wie etwa die schiesswütige alte Lady. Wie der die ganzen Ratten regelrecht auf den Kopf fallen, dürfte der erste ganz grosse Lacher in einem Film voller Witz, Geist und Charme sein.

Um die Kritik nicht künstlich zu verlängern: grenzgenial. Ein weiteres Meisterwerk von Pixar und wohl auch Ende Jahr noch einer der drei besten Filme 2007. Wer den verpasst ist selber Schuld.

 

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EXTERNE INFOS & REVIEWS 
imdb.com

Roger Ebert (4/4)
James Berardinelli (3/4)

 


 

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