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2010
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Martial-Arts-Film
China 2010
Alternative Titel Jianyu; Dark Stone;
劍雨
Regie
Su Chao-Bin, John Woo
Drehbuch Su Chao-Bin
Produktion John Woo, Terence Chang
Darsteller Michelle Yeoh Chu-Kheng, Jung Woo-sung,
Barbie Hsu Hsi-Yuan,
Shawn Yue Man-Lok, Wang
Xueqi, Kelly Lin Hsi-Lei, Leon Dai Li-Jen, Pace Wu Pui-Chi
Länge 119 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 5.12.10
© Bilder MediaAsia,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Vor 800 Jahren kam der Mönch Bodhi Dharma aus Indien nach China. In den
Jinhua-Bergen erlernte er die Kunst des Kung-Fu. Nach seinem Tod wurden seine
sterblichen Überreste zweigeteilt. Seither ist jeder Krieger der
Martial-Arts-Welt auf der Suche nach den beiden Stücken, denn sie sollen
ungeheure Macht verleihen. Auch die geheime Killer-Gilde "Dunkler Stein" unter
Führung des eiskalten Wheel King (Wang Xueqi) ist hinter Bodhis Überresten her.
Bei einem Überfall auf das Haus von Minister Zhang Haiduan gelangt ein Teil in
die Hände der Killerin Drizzle (Kelly Lin). Sie bringt den Leichnam in den
Yunhe-Tempel in Nanjing, lässt sich ein Gesicht modellieren und taucht unter dem
Namen Zeng Jing (Michelle Yeoh) unter. Sie heiratet den Boten Jiang Ah-Sheng
(Jung Woo-sung) und führt für Jahre ein friedfertiges Leben. Doch als sie in
einen Kampf verwickelt wird, fliegt Zeng Jing auf. Bald sind ihr Wheel King und
die ehemaligen Killer-Kollegen Lei Bin (Shawn Yue), Magician (Leon Dai) und
Turquoise (Barbie Hsu) auf den Fersen.
REVIEW
Hongkongs Filmindustrie genoss ein relativ
kurzes "Goldenen Zeitalter". Zwar entstanden auch schon davor und danach famose
Werke, doch ein Grossteil all jener Filme, die wir heute als klassisches
Hongkong-Kino anschauen, wurden zwischen 1981 und 1994 gedreht. Die Namen, die
am stärksten mit diesem Boom zusammenhängen, sind Tsui Hark, John Woo, Wong
Jing, Jackie Chan, Jet Li und Chow Yun-Fat. Die Liste der grossen Produktionen
aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, von der
Chinese Ghost Story bis "The
Killer", von Once Upon a Time in China
bis Iron Monkey.
Mit dem Wegzug von Woo und Tsui nach Hollywood, der Übergabe Hongkongs an China, der asiatischen Finanzkrise und der Überproduktion von billigen Filmen Mitte der 90er beendete die Ära im Handumdrehen. Es brauchte ein paar Jahre, bis sich neue Filmemacher etablierten, Festlandchina zum potenten Geldgeber wurde und dann auch neue Meisterwerke auftauchten. Zurzeit würde zwar niemand von einem neuen "Goldenen Zeitalter" reden, dafür erscheint schlicht zuviel Mittelmass, aber es ist doch bemerkenswert, dass etliche Filme heute wieder an jene Ära anknüpfen wollen. Dass Tsui zurück ist. Und Woo eben auch.
Mit Red Cliff positionierte sich Woo gleich wieder im Olymp der chinesischen Filmemacher. Als Woo und sein Produktionspartner Terence Chang den Silk-Regisseur Su Chao-Bin für ein Michelle-Yeoh-Vehikel anheuerten, nahm Su deshalb gerne die Hilfe von Mentor Woo in Anspruch. Am Ende bekam Woo in "Reign of Assassins" den Status des Co-Regisseurs, denn sein Einfluss ist unübersehbar. Aber das Martial-Arts-Epos dürfte durchaus Su zugeschrieben werden, dessen Skript neue Frische in die Story bringt und der sich inhaltlich ebenso auf das Goldene Zeitalter beruft, wie auf das Schaffen von Gu Long (Killer Clans), bei dem unzählige Figuren den Plot bevölkern und nahezu jeder ein Geheimnis hegt.
"Reign of Assassins" macht primär viel Spass. Die Choreographie von Stephen Tung (Bodyguards and Assassins) ist alte Schule und baut auf Seil-Tricks ebenso wie auf den einfallsreichen Einsatz der Sets. Besonders gut gefiel mir etwa die Attacke der Killer auf das Haus von Zeng Jing und Ah-Sheng. Die Bildsprache des erfahrenen Kameramanns Horace Wong Wing-Hung, ebenfalls ein Veteran der Goldenen Ära, setzt auf unaufdringliche, aber stilvolle Ästhetik. Nichts wirkt zu glamourös, aber alles stets stilvoll. Ein Kleinod ist auch der Vorspann mit seinen hübsch klassischen Zeichnungen und der pulsierenden Musik.
An den Schauspielern gibt es sowieso nichts auszusetzen. Michelle Yeoh, kurz vor der 50, sieht noch immer blendend aus und kämpft wunderbar - auch wenn sie im Vorfeld anmerkte, dass sie schon längers keine Actionrollen mehr meistern musste. Unterstützung kriegt sie vom Koreaner Jung Woo-sung (The Good, the Bad, the Weird), der kecken Barbie Hsu (Connected), Hongkong-Star Shawn Yue und dem Festland-Mimen Wang Xueqi (Wheat). John Woos Tochter Angeles Woo gibt derweil ihren Schauspiel-Einstand als Spross einer Bauern/Killer-Familie, die zu Kelly Lin den schönen Abschiedssatz "wir warten auf dich in der Hölle" sagen darf.
Mit solch einem souveränen Ensemble, der technischen Überlegenheit und vor allem der packenden Story ist ein hochwertiger, oft sogar toller Wuxia-Film entstanden. Zum Meisterwerk fehlt es an Actionszenen, die in Erinnerung bleiben, an echten "Wow"-Sequenzen. Doch an solch gefälliger Routine gibt es nicht viel auszusetzen - denn vom fast verwirrend dichten Auftakt bis zum Romeo-und-Julia-angehauchten Finale liefert "Reign of Assassins" blendende Unterhaltung für Asien-Fans. Nicht nur für all jene, die dem Goldenen Zeitalter des Hongkong-Kinos nachtrauern.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 und DTS sowie Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(Liefert aus HK)
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