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Horrorfilm
Taiwan 2006
Alternative Titel Guisi; 詭絲

Regie Su Chao-Bin
Drehbuch Su Chao-Bin
Darsteller Chang Chen, Yosuke Eguchi, Chang Chun-Ning,
Chen Bo-lin, Barbie Hsu
Hsi-yuan, Karena Lam Kar-Yan, Kevin S. Smith

Länge 108 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 30.1.07
©  Bilder CMC Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Japaner Hashimoto (Yosuke Eguchi) und seine drei Assistenten Mei (Chang Chun-Ning), Ren (Chen Bo-lin) und Su (Barbie Hsu) führen Experimente mit Geistern durch. Sie haben den "Large-scale menger"-Schwamm entwickelt, der Energie absorbieren kann und mit dem sich Geister einsperren und kontrollieren lassen. Ihr Studienobjekt ist der Geist des Buben Yao. Um das Rätsel des Kleinen zu ergründen und herauszufinden, warum er Menschen tötet, soll der Polizei-Scharfschütze Tung Yeh-Qi (Chang Chen) ermitteln, wie Yao starb. Das bringt den Schnüffler ebenso wie seine Freundin Wei (Karena Lam) bald in Lebensgefahr.

 

REVIEW
Mit seiner zweiten Regiearbeit knüpft der Taiwaner Su Chao-Bin an die übersinnliche Thematik von Double Vision an, zu dem er das Skript schrieb. "Silk" ist jedoch deutlich bodenständiger als jener recht ausufernde Kassenschlager - versucht der Film doch, das Thema Geister in einen wissenschaftlichen Mantel zu hüllen. Dabei bleiben die Logik und die Glaubwürdigkeit freilich auch hin und wieder auf der Strecke, zudem wirkt der mechanische Schwamm, der sich bei Bedarf ausbreitet und im Raum schwebt, wie ein trickreicher Story-Gimmich, doch was zählt, ist das Resultat: Ein unheimlicher, überaus interessanter Horrorfilm, auf den die Aussage aus der Variety-Kritik ("a
n Asian ghost flick without one decent scare in two hours") absolut nicht zutrifft. Der Schrecken kommt hier eben nicht in überlauten Buh-Momenten, sondern schleichend durch Erkenntnisse, durch langsame Geister oder unheilschwanger aufgebauten Szenen.

Vor allem die erste Hälfte ist in diesen Belangen mustergültig und unterscheidet sich angenehm von gängigen Asia-Horrorstreifen. Su inszeniert kompetent, seine Akteure spielen souverän, auch wenn Superstar Chang Chen etwas gar unterkühlt wirkt und die jüngeren Stars in Hashmitos Team etwas zu kurz kommen. Vielleicht gar nicht so schlecht, nehmen die Schauspieler ihre Egos zugunsten der Story und der Atmosphäre zurück.

Wo der Film zu straucheln beginnt, ist eher die zweite Hälfte. Melodrama übernimmt hin und wieder das Zepter, mit meist gutem, aber nicht immer spannungsförderndem Resultat. Ein paar Effekte, massgeblich ein Autounfall, sind nicht so sauber inszeniert, wie man es sich gewünscht hätte, einige Gruselszenen wie der Geist in der Nudelsuppe sind unfreiwillig komisch und der Plot verliert seine vorher so schön aufgebaute Stringenz inmitten von einigen nicht ganz ausgereiften Ideen. Das sind aber allemal kleine Mankos - langweilig wird es hier in 108 Minuten jedenfalls nie und zum Schluss stimmt auch wieder alles, da der Film einen mit einer lebensbejahenden Botschaft entlässt. Der Film funktioniert vor allem dank Sus dichter Umsetzung, der stimmigen Musik und den subtil aufgebauten Gruselmomenten. Freunde des asiatischen Horrors sei dieser Beitrag aus Taiwan auf jeden Fall empfohlen, mehr möchte ich auch gar nicht verraten, um die besten Szenen nicht bereits im Voraus zu verbraten.

 

MEINE DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin/Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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