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2009
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Historienfilm
Hongkong / China 2009
Alternative Titel Shi yue wei cheng;
十月圍城
Regie Teddy Chan Tak-Sum
Darsteller Wang Xueqi, Donnie Yen Ji-Dan, Tony Leung Ka-Fai, Hu Jun,
Nicholas Tse
Ting-Fung, Wang Bo-Chieh, Leon Lai Ming, Simon Yam Tat-Wah, Li Yuchun, Mengke
Bateer,
Fan Bingbing, Eric Tsang Chi-Wai, Jacky Cheung Hok-Yau, Michelle Reis Ka-Yan
Länge 139 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 5.3.10
© Bilder MediaAsia,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Oktober 1906: Die Qing-Dynastie von Kaiserin Dowager steht vor ihrem
Ende. Revolutionäre republikanische Kräfte gewinnen an Macht. Nun macht sich aus
Japan der Rebellenführer Dr. Sun Yat-sen (Zhang Hanyu) auf den Weg nach
Hongkong, um die 13 Rebellenfraktionen zu vereinen und so den Qing den
Todesstoss zu verleihen. Die Machthaber setzen daher alle Hebel in Bewegung, um
ihn von einer Killertruppe um den eiskalten Quo (Hu Jun) ermorden zu ermorden.
Der Unternehmer Li Yue-tang (Wang Xueqi) will genau
das verhindern. Durch seinen Freund Chen Xiao-Bai (Tony Leung
Ka-Fai) politisiert, macht sich Li daran, Aktivisten um sich zu scharen.
Zu ihnen gehören sein loyaler Rikschafahrer
A-Si (Nicholas Tse), der hünenhafte Mönch Chow Tofu (Mengke
Bateer), der Bettler Lau (Leon
Lai) sowie Fang Hong (Li
Yuchun), die Tochter des von Qing-Truppen ermordeten General Fang (Simon Yam).
Zuletzt stösst auch der Kämpfer Sum Chung-Yang (Donnie Yen) zu Lis Leuten,
angestachelt von dessen Ehefrau Yuet-Yu (Fan Bingbing). Derweil formieren sich
Quos Killer, ohne von der britisch kontrollierten Polizei um Hauptmann Shi (Eric
Tsang) behelligt zu werden.
REVIEW
Inszeniert von Teddy Chan (Wait Til
You're Older), produziert von Erfolgsregisseur Peter Chan (Warlords)
und besetzt mit etlichen Grössen des chinesischen Kinos: damit legt "Bodyguards
and Assassins" die Latte der Erwartungen ziemlich hoch. Der Historienfilm
überspringt sie denn auch höchst knapp: Überlänge und ungelenk eingeflochtene
Figuren disqualifizieren ihn beinahe - doch weitgehend ist der Film ein
künstlerischer wie unterhaltungstechnischer Erfolg. Chinesisches
Mainstream-Entertainment auf gehobenem Niveau.
Der historische Hintergrund ist real: Das Eintreffen von Dr. Sun, dem führenden Mann der republikanischen Widerstands, der das Ende des Kaiserreichs einläutete. Bis zu seinem Tod 1925 liessen sich Kuomintang und Kommunisten noch zusammenhalten, erst zwei Jahre danach zerbrach die fragile Allianz - doch beide Lager beanspruchten Dr. Sun weiterhin als einen ihrer revolutionären Helden. Doch zu diesen geschichtlichen Komponenten packten die beiden Chans etliche fiktive Elemente und bauen vor allem auf den Konflikt zwischen Beschützern und Attentätern, Revolutionären und Royalisten, Gut und Böse. Und dies am Ende erst noch in Beinahe-Echtzeit.
Ein klassischer Kampf vor historischem Setting - das kommt gut, zumal Produzent Peter Chan mit seinem Geld und seiner Erfahrung dafür sorgte, dass hier alles schick aussieht. Hongkong anno 1906 erwacht durch aufwendige Tricks und Kulissen tatsächlich zum Leben. Kein Wunder war das Werk mit 23 Mio. Dollar Produktionskosten ziemlich teuer. Einen Teil des Budgets dürften auch die Stars abgestaubt haben, denn Donnie Yen, Tony Leung, Nicholas Tse, Fan Bingbing, Eric Tsang, Simon Yam & Co. arbeiten sicher nicht gratis. Gerade bei diesem riesigen Ensemble fangen die Probleme an ...
In den ersten 90 Minuten ist es schwer, sich nicht ab und zu zu langweilen. Es dauert lange, bis alle Figuren positioniert sind, alle Hintergründe erzählt. Der politische Unterbau ist spannend, keine Frage, doch er wird hier eigentlich nur oberflächlich hingestellt - und braucht dafür dann doch reichlich lange. Manches ist schlicht nicht spannend, anderes ist etwas banal, und einige Figuren werden mehr schlecht als recht eingeführt, obwohl sie noch gar nichts zu tun haben. Das trifft etwa auf Donnie Yen und ganz besonders auf Leon Lai (als Bettler) zu. Beide kommen erst später wirklich zum Zug und Lai hätte mühelos komplett entfernt werden können.
"Später zum Zug" heisst: im letzten Drittel. Da bringt die Action endlich etwas Energie in den Film. Wir kriegen blutrünstige Attacken, Schussgefechte, Martial-Arts und sogar etwas Pseudo-Parkour, wenn Donnie Yen durch das alte Hongkong rennt und hechtet. Nicht schlecht, das Ganze - auch wegen Yens solider Choreografie, etwa gegen den vietnamesischen Fighter Cung Le. Die Action sticht indes aus dem zuvor eher bedächtigen Film fast etwas zu sehr heraus. Der Gegensatz zwischen eher träger Aufbauphase und hyperaktiver Entladung ist gross, wodurch fast der Eindruck von zwei Einzelfilmen entsteht.
Teddy Chans Inszenierung hält alles aber immer schön zusammen. Und die Darsteller sind mit Elan bei der Sache. Donnie liefert die Action, Tony Leung bleibt etwas blass, Wang Xueqi (Wheat) dient als Handlungsanker und faktischer Hauptdarsteller - mit starkem Spiel, sieht man von seinem zu oft gezeigten erschreckten Gesicht ab. Und die vielen Nebendarsteller verleihen dem Arsenal an Figuren Facetten - etwa NBA-Spieler Mengke Bateer, Opostar Li Yuchun oder Eric Tsang als Polizeihauptmann in Uniform. Negativ fällt eigentlich niemand auf. Nimmt man dazu die ansprechende Machart, die eindrückliche Action und das interessante historische Umfeld, so offenbart sich ein sehenswertes Werk.
Dass es 10 Jahre in der Produktion steckte, sieht man kaum mehr - alles, vom Wetter über Streiks und Finanznöten bis zum Tod des Produzenten verzögerten den Dreh. Nun ist der Film da und die Beteiligten dürfen sich durchaus auf die Schulter klopfen. Er ist zu lang, manche Nebenhandlungen bringen nicht viel, die politischen Reden sind etwas schulmeisterlich, der Zeitdruck am Ende dürfte viel fesselnder sein und das Ableben jedes Helden wird mit zu viel Pathos zelebriert. Nicht zuletzt besteht die Gefahr, dass man trotz des langen Aufbaus zu distanziert bleibt - weil es zu viele Figuren mit zu didaktischer Funktion gibt. Macht aber alles nicht so viel: "Bodyguards and Assassins" unterhält. Mit Klasse.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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