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FEMALE DEMON OHYAKU

 


 

Actionfilm
Japan 1968
Alternative Titel Yoen dokufuden: Hannya no Ohyaku; Ohyaku: The Female Demon

Regie Yoshihiro Ishikawa
Drehbuch Koji Takada nach einer Story von Takeshi Takahashi

Darsteller Junko Miyazono, Kunio Murai, Koji Minawara,
Tomisaburo Wakayama, Hosei Komatsu

Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 10.12.07
©  Bilder Sinapse, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Artistin Ohyaku (Junko Miyazono) hat es nicht einfach im Leben. Ihren Vater kennt sie nicht und ihre Mutter, die sich prostituierte, nahm sich das Leben, als Ohyaku noch ein kleines Mädchen war. Nun scheint ihr aber endlich das Glück hold zu sein, als sich der Dieb Shinkuro Onda (
Kunio Murai) in sie verliebt. Die beiden werden ein Paar und planen bald, einen Goldtransport zu überfallen, der ihre Zukunft absichern soll. Der Coup gelingt, doch sie werden verraten und geraten in die Hände der skrupellosen Behörden. Die foltern das Paar und töten Shin, nachdem er verraten hat, wo sich das geklaute Gold befindet. Ohyaku schaffen sie in die Goldminen der Sträflingsinsel Sado. Dort reifen in der resoluten Frau Rachepläne.

 

REVIEW
Das Gewaltkino Japans entwickelte sich in den 60er-Jahren und erreichte in den 70ern wohl seinen künstlerischen Höhepunkt - in einer breiten Palette verschiedener filmischer Ausdrucksformen. So verwandelten sich die guten alten Chambara-Filme der Kurosawa-Machart in blutgeile Gemetzel à la Hanzo. Das Gangsterkino erlebte in den Händen von Leuten wie Seijun Suzuki und Kinji Fukasau eine blutige Renaissance. Und das vom Studio Nikkatsu lancierte Roman-Porno-Genre verhalf in Form der Pinky-Violence-Streifen selbst dem Sexfilm zu roher Gewalt. Vorreiter für diesen Trend gab es viele, dazu gehören Fukasaku,
Norifumi Suzuki, Masaru Konuma, aber mehr noch die Folterkünstler wie Teruo Ishii (Blind Woman's Curse), aber auch Stilpräger wie Yasuzo Masumura.

Diese Bewegung erweist sich vor allem auch hinsichtlich der Darstellung von Frauen als interessant. Gemeinhin wird ihre Opferrolle noch verstärkt - vor allem das Yakuza-Genre zeigt Frauen lange Zeit als unterwürfige und gequälte Wesen. Im Pinky-Bereich geben sich die Damen zwar emanzipierter, aber alles läuft auf maskuline Dominanz hinaus. Nur eben nicht immer. Die Gegenbewegung verschaffte den Kinofans eine ganze Reihe von Heldinnen, die die traditionellen Geschlechterrollen umkehrten und das Schwert buchstäblich selbst in die Hand nahmen. Diese Frauen sind, meistens in der ersten Phase des Films, immer noch Opfer und ihre Misshandlung durch die Männer wird von den Regisseuren zu Exploitation-Zwecken auch keinesfalls ausgelassen - doch danach folgt die weibliche Rache. Und die ist keine Spur zahmer als die ihrer männlichen Gegenstücke. Dafür ein paar Grade sexier.

Frühe Beispiel dieser Frauen-schlagen-zurück-Filme liefert die "Legends of the Poisonous Seductress"-Trilogie, die der Yoshihiro Ishikawa (The Ghost Cat of Otama Pond) für das Studio Tohei 1968 initiierte und die vom Genre-Veteranen Nobuo Nakagawa (Snake Woman's Curse) fortgesetzt wurde. Der erste Teil mit dem Untertitel "Female Demon Ohyaku" ist noch in Schwarzweiss gedreht und unterscheidet sich fundamental von den beiden anderen Beiträgen. Er ist visuell wie inhaltlich lange Zeit dem klassischen historischen Kino verpflichtet, die Heldin bleibt erstaunlich passiv. Erst mit der Köpfung von Shin deutet Ishikawa an, dass er noch einiges in Sachen Gewalt auf dem Kasten hat. Diese Karte spielt er im Finale aus, welches an eine Mischung aus "Saw" und "Spiel mir das Lied vom Tod" erinnert.

Visuell ist das alles ungemein ansprechend, vom eröffnenden Close-up auf die Augen von Ohyakus Mutter bis zu den suggestiv erotischen Szenen. Auch Hauptdarstellerin Junko Miyazono, die nach der Trilogie bald von der Leinwand verschwand, rückt er ins beste Licht. Sie wirkt kampfstark und doch sehr feminin und erweist sich als Idealbesetzung für den Part - mehr noch in den Fortsetzungen. Im Gegensatz zu denen ist "Female Demon Ohyaku" fast schon zahm, sieht man von den Folterszenen ab. Doch was er im Sex- und Gewaltbereich vermissen lässt, macht er durch eine kurzweilige Inszenierung, starke Akteure (u.a. Kultstar Tomisaburo Wakayama, Shogun Assassin) und schicke Bilder mühelos wieder wett.

Als Auftakt zur Trilogie ist "Female Demon Ohyaku" freilich etwas ungeeignet, weil die nachfolgenden Filme nicht mehr dieselbe Figur im Zentrum haben, ja sogar in Farbe gedreht wurden und sich daher stilistisch massiv unterscheiden. Der rote Faden ist Schauspielerin Junko Miyazono, die in allen drei Folgen eine gepeinigte und sich wehrende Frau verkörpert. Hier tut sie das bereits mit viel Energie und Charisma, was "Female Demon Ohyaku" zum sehenswerten Film macht.

Episoden:
Legends of the Poisonous Seductress: Female Demon Ohyaku, 1968
Legends of the Poisonous Seductress: Quick-Draw Okatsu, 1969
Legends of the Poisonous Seductress: Okatsu the Fugitive, 1969

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
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SCREENSHOTS

 


 

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