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2008
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Komödie
Japan 2008
Alternative Titel
Za majikku awa; ザ・マジックアワー
Regie und Buch Koki
Mitani
Darsteller Koichi Sato, Satoshi Tsumabuki, Eri Fukatsu, Haruka Ayase,
Toshiyuki Nishida, Susumu Terajima
Länge 136 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 20.12.08
© Bilder Fuji,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Nachtclub-Manager Noboru Bingo (Satoshi Tsumabuki)
wird im Bett mit dem Showgirl Mari (Eri Fukatsu) ertappt. Ein
gefährlicher Seitensprung, denn die Braut ist die Gespielin von Teshio
(Toshiyuki Nishida), einem Gangsterboss in Sucago. Die beiden Liebenden sollen
daher umgehend sterben. Der windige Bingo rettet sich, indem er erklärt, er
kenne den legendären Killer Della Togashi. Boss lässt ihn laufen und gibt ihm
fünf Tage Zeit, Della zu ihm zu bringen. Das jedoch ist problematisch, denn
Bingo kennt den Kerl nicht. Da hat er die erlösende Idee: Er heuert den
B-Schauspieler Taiki Murata (Koichi Sato) an, um Della zu spielen. Er gaukelt
ihm vor, es handle sich um ein improvisiertes Shooting - und schafft es
tatsächlich, Taiki an Bord zu holen. Der spielt vor dem Boss denn auch mit viel
so viel Talent, dass er ihn anheuert und bittet, im Gangsterkrieg mit Jun
(Teruyuki Kagawa) aufzuräumen. Bald wird Muratas Agent Hasegawa (Fumiyo
Kohinata) ebenso misstrauisch wie Teshios rechte Hand Kurokawa (Susumu
Terajima).
REVIEW
Filme über den Prozess des Filmemachens sind nur selten
ein Erfolg beim Publikum, aber oft einer bei den Kritikern. Einige Werke
schaffen den Spagat, etwa "Cinema Paradiso" oder Om
Shanti Om. Oder nun "The Magic Hour", der vierte Film des notorisch
unterschätzten Regisseurs Koki Mitani (Welcome
Back, Mr. McDonald,
The Wow-Choten Hotel). Seine Ode an den
Gangsterfilm und all die B-Schauspieler da draussen, ist ebenso überzeugend
inszeniert wie massentauglich. Ein Film mit Herz und Hirn, aber vor allem mit
viel Humor. Von Beginn weg stimmt das Timing, stimmen die Pointen. So wechseln
sich leiser Humor und etwas groöerer Slapstick ab, stets wunderbar im Takt mir
gängigen Screwball-Regeln. Ein herrlicher Film.
Und herrlich ist auch sein Star, Koichi Sato (Waiting in the Dark, Crest of Betrayal). Wie er vor den Gangstern mit solch übertriebener Leidenschaft spielt, lässt einen schmunzeln. Und wie er ausserhalb seiner Rolle den strauchelnden Schauspieler mimt, birgt stilles Pathos. Eine nahezu perfekte Darbietung, nicht minder stark unterstützt von einer Reihe bemerkenswerter Akteure. Da ist der junge und stets liebenswerte Satoshi Tsumabuki (Dororo), der die innerliche Hysterie seiner Figur amüsant herüberbringt. Da ist Eri Fukatsu (Bayside Shakedown 2), welche die verwöhnte Diva bestens auslebt - alleine ihre ersten Szenen beim Boss, in denen sie damit prahlt, was sie alles mit ihrem Liebhaber angestellt hat, sind unbezahlbar. Vielfilmer Susumu Terajima (After Life, Ichi the Killer) gibt daneben einmal mehr einen erstklassigen Gangster ab. Und auch jede Kleinstrolle ist ideal besetzt, selbst der unlängst verstorbene Kon Ichikawa hat einen Gastauftritt als Regisseur.
Zauberhaft auch die Ausstattung, die nostalgisch und stets etwas künstlich wirkt. Der Braunstich und die Set-Artigkeit der Bilder bietet nicht nur einen ansprechenden Anblick, es verstärkt auch das Gefühl, all das spiele in einer leicht vom Alltag entrückten Welt irgendwo zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Und dadurch werden auch Unglaubwürdigkeiten leichter zu schlucken. So sind die Gangster hier allesamt etwas zu nett und dass Taiki die ganze Zeit derart "in character" bleibt oder niemals alles in Frage stellt, braucht doch auch einiges an Goodwill. Doch es funktioniert. Und nicht nur das: Es unterhält - auf hohem Niveau.
Wenn all das etwas altmodisch wirkt, dann gut so. Das scheint gewollt, denn Mitani zeigt sich hier nicht als moderner Filmemacher, sondern Entertainment-Regisseur alter Schule. Ein paar Chancen, die sich ihm im Comedy-Bereich bieten, lässt er aus und setzt bisweilen auf das Offensichtliche, doch stets mit Charme und Frische. Daher vergibt man ihm auch anstandslos einige der Schwächen in "The Magic Hour" wie etwa die happige Überlänge, den laschen Einsatz von Nebendarstellern (v.a. Haruka Ayase und Eri Fukatsu wirken unterverwertet) und die bereits erwähnten Glaubwürdigkeitsprobleme. Wenn alles in goldenem Licht gehüllt ist, eben der "Magischen Stunde" am Abend vor dem Eindunkeln, die von Filmemachern so geliebt wird, und dabei auch noch so viel Spass macht, dann lässt man sich gerne auf alles ein.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch DTS, 6.1 und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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