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2006
> THE WOW-CHOTEN HOTEL
Komödie
Japan 2006
Alternative Titel
Suite Dreams;
Uchoten hoteru; The Uchoten Hotel;
頂天ホテル
Regie Koki Mitani
Drehbuch Koki Mitani
Darsteller Koji Yakusho, Takako Matsu, Koichi Sato, Shingo Katori, Ryoko Shinohara, Keiko Toda,
Katsuhisa Namase, Kumiko Aso, You, Joe Odagiri, Takuzo Kadono, Susumu Terajima, Kazuyuki Asano
Länge 137 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 17.6.09
© Bilder Toho,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Silversterabend im Fünfsternehotel Avanti: Die Neujahrsfeier steht an.
Manager Heikichi Shindo (Koji Yakusho), seine Assistentin Yabe (Keiko Toda) und
die Bediensteten haben alle Hände voll zu tun. Da ist etwa eine Ente, die einem
Performancekünstler entwischt ist. Da ist das Callgirl Yoko (Ryoko Shinohara),
das es immer wieder schafft, sich ins Hotel zu schmuggeln. Oder der korrupte
Mutoda (Sato Koichi), der die Verkündung eines grossen Skandals plant. Der alte
Entertainer Zenbu Tokogawa (Nishida Toshiyuki) sorgt derweil für Tumult.
Zimmermädchen Hana (Matsu Takako) gibt ungewollt vor, die Geliebte eines reichen
alten Mannes zu sein. Und nicht zuletzt soll Event-Manager Seo (Namase
Katsuhisa) die Verleihung des Preises für den "Mann des Jahres" an Professor
Hotta (Kadono Takuzo) organisieren, vergeben von einer Hirsch-Organisation.
REVIEW
Unglaublich, dieses Tempo. "The Wow-Choten
Hotel" alias "Suite Dreams" ist mit 137 Minuten zwar überaus lang, doch er steht
zu keiner Sekunde still. Regisseur Koki Mitani gönnt uns nicht einen einzigen
Moment der Ruhe, sondern hetzt die Stars von einer Ecke zur nächsten, lässt die
Dialoge nur so hernieder prasseln und montiert alles mit einer atemberaubenden
Energie, die man sonst vielleicht von einem Actionfilm kennt. Das ist Robert
Altman auf Speed, ein Ensemble-Film im Eilzug-Format. Und das macht durchaus
Sinn, schliesslich bedeutet der japanische Originaltitel nichts anderes als
"Hotel der Ekstase". Die herrscht hier ununterbrochen. Ein Starensemble in
konstanter Alarmstimmung.
Und Starensemble ist nicht übertrieben. Angeführt von Superstar Koji Yakusho (Eureka, The Eel, Kairo, "Babel") versammelte sich hier eine namhafte Riege an Personen aus Film, Fernsehen und Showbusiness. Unter ihnen die köstliche You (Nobody Knows) mit ihrer quietschigen Stimme oder der für einmal fast unkenntliche Jungstar Joe Odagiri (Shinobi). Der obige Handlungsabriss oder die zweizeilige Cast-Liste können nicht einmal ansatzweise wiedergeben, wie viele Leute hier durchs Bild huschen. Doch nie passiert dies chaotisch, vielmehr inszeniert Mitani mit höchster Präzision, jedes Zahnrad passt zum nächsten.
Mitani, der seine Karriere als Comedy-Autor und Bühnenschreiber begonnen hat, etablierte sich mit nur wenigen Filmen wie Welcome Back Mr. McDonald oder jüngst The Magic Hour als einer der wichtigsten Regisseure Japans. Die Stars stehen bei ihm Schlange und er schafft es, Sentimentalität, Witz und Tempo unter einen Hut zu bringen, wie kaum ein anderer. "The Wow-Choten Hotel" ist in diesem Bereich den beiden genannten Titeln leicht unterlegen, weil die Einzelhandlungen nicht alle gleich gut sind - doch Unterhaltung ist garantiert, wenn kleine Pointen zünden, grosse Stars sich zu Albernheiten hingeben und jede Sequenz virtuos in die nächste übergeht.
Als Gerüst für die Story dient das Hotel mit seinen alltäglichen und weniger alltäglichen Turbulenzen. Dies wiederum basiert auf dem 1932er-Melodrama "Grand Hotel" nach dem Bühnenstück von Vicki Baum, das unter anderem mit Greta Garbo besetzt war. Dass Mitani sich vor dem Werk verbeugt, zeigt nicht nur die Struktur des Skripts, es gibt auch ganz direkte Hinweise auf den Film, darunter Poster und die Zimmer im "Avanti", die nach Hollywood-Stars benannt sind - unter anderem Garbo. "The Wow-Choten Hotel" ist nicht einmal ansatzweise ein Abklatsch, er funktioniert nach ganz eigenen Regeln, selbst eine Hommage ist er nicht zwingend. Aber er nimmt ein bereits als Drama erproptes Konzept und macht daraus eine flotte Komödie.
Flott, das muss man nochmals wiederholen, ist sie jederzeit. Nicht ein Mal in den über zwei Stunden Laufzeit habe ich mich gelangweilt, selbst wenn mich eine Episode einmal weniger interessiert hat. Zu virtuos peitscht Mitani die Geschichte voran, zu lustvoll springt er von einem Handlungsstrang zum anderen. Wer dabei viel Tiefgang erwartet, der ist am falschen Ort. Selbst ein grosser dramaturgischer Bogen bleibt aus. Vielmehr überzeugt "The Wow-Choten Hotel" mit skurrilen Figuren, in sich stimmigen kleinen Szenen; er ist liebevoll gespielt, blendend montiert und heiter inszeniert. Ein inhaltlich eher harmloser, aber cineastisch umso erfreulicherer Ekstase-Trip, der erfrischend durch seine weit verzweigte Story tanzt.
MEINE
DVD
Taiwan, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(Taiwan-Fassung)
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SCREENSHOTS
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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