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1997
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Komödie
Japan 1997
Alternative Titel
Rajio no jikan; Radio no Jikan;
ラヂオの時間
Regie Koki
Mitani
Darsteller Toshiaki Karasawa, Kyoka Suzuki, Masahiko Nishimura, Keiko
Toda,
Jun Inoue, Toshiyuki Hosokawa, Kaoru Okunuki, Ken Watanabe, Zen Kajiwara
Länge 103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6 (FSK: 0)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 10.1.09
© Bilder Toho,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die junge Drehbuchautorin Miyako Suzuki (Kyoka
Suzuki) ist ausser sich vor Freude: Ihr Skript gewann die
Ausscheidung für die neuste Produktion eines Radio-Hörspiels. Dass sie die
einzige Teilnehmerin war, dämpft ihren Enthusiasmus nur bedingt. Ihre Geschichte
um die melodramatische Liebe zwischen einer Spielhallen-Arbeiterin und einem
Fischer stösst bei Superstar Nokko Senbon (Keiko
Toda) aber auf wenig Gegenliebe. Sie macht ihre Teilnahme
davon abhängig, dass ihr Rollenname auf "Mary Jane" geändert wird - und sie eine
Top-Anwältin sei. Co-Star Hiromitsu Hirose (Jun Inoue) lässt dies nicht auf
sitzen und wird neu zum Astronauten Donald McDonald. Und die ganze Sache spielt
in New York. Miyako ist konsterniert, aber Jung-Regisseur Manabu Kudo (Toshiaki
Karasawa) drängt auf den Drehbeginn. Während Manager
Tatsuhiko Ushijima (Masahiko Nishimura)
verzweifelt versucht, alle Skript-Änderungen umzusetzen, läuft die Produktion
aus dem Ruder. Improvisation ist gefragt.
REVIEW
Mit seinem Spielfilmdebüt, basierend auf einem eigenen
Bühnenstück, landete Koki Mitani (The Magic Hour)
einen Erfolg bei Kritik und Publikum. Die rasante Komödie um Probleme hinter den
Hörspiel-Kulissen kombiniert Slapstick, Satire und Hommage zu einem höllisch
unterhaltsamen Film. Er braucht ein wenig, bis er in Schwung kommt, und
inszenatorisch hätte etwas mehr Raffinesse nicht schaden können. Doch dank
herrlicher Figuren, toller Dialoge und einem ebenso feinsinnigen wie
treffsicheren Humor entstand ein Film, der bis heute wenig von seiner Zugkraft
verloren hat. Koki Mitani empfahl sich damit als kleines Wunderkind der
japanischen Komödienlandschaft, auch wenn er es international leider nie zum
grossen Erfolg brachte.
Trotz den teilweise recht heftigen Seitenhieben gegen Schauspieler, Regisseure und Autoren ist "Welcome Back, Mr. McDonald" vor allem auch eine Verbeugung vor der Kunst des Hörspiels. Eine Figur sagt es einmal deutlich: Während die japanischen Filmer mit aufwändigen Spezialeffekten auffahren müssen, um mit Hollywoods Ausstoss mithalten zu können, geht es bei einem Hörspiel viel einfacher - jemand sagt "Weltall" und sofort stellen sich die Hörer dieses Weltall vor. Ohne Tricks. Aber dafür mit viel Fantasie. Lang lebe das Hörspiel.
Weil Mitani diese Kunstform so schätzt, gibt er seine Figuren konsequenterweise auch nie der Lächerlichkeit preis. Vor allem die gebeutelte Autorin Miyako, blendend verkörpert von Kyoka Suzuki (Udon), erfährt viel Mitgefühl dafür, dass ihr Drehbuch von Stars und Produzenten der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Gleichzeitig ist es schon sehr amüsant zu sehen, wie eine kleine Änderung in der Handlung gravierende Umschreibe-Aktionen erfordert. Am Schluss ist das Buch nicht einmal mehr in seinem Gerüst als jenes erkennbar, das Miyako verfasst hat. Das Schicksal vieler Drehbuchautoren - nur ereilt es die Schreiberin hier innerhalb weniger Stunden.
Neben der köstlichen Suzuki glänzen auch die anderen Akteure, allen voran Masahiko Nishimura als stets gestresster Mann, der versucht, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen, Toshiaki Karasawa gibt derweil überzeugend den jungen Regisseur, Keiko Toda (Kabei) die hochnäsige Diva. Und selbst der spätere Superstar Ken Watanabe (Letters from Iwo Jima) schaut für eine Kurzrolle als Trucker vorbei. Ein spielfreudiges Ensemble, das die zunehmende Hysterie des Films bestens trägt und am Ende für Entzückung sorgt, weil man sich wirklich wünscht, dass das Radio-Hörspiel zu einem guten Ende kommt. Die Story mag nicht mehr dieselbe sein, doch der zusammengeschusterte neue Plot wird in den Händen des engagierten Teams eben doch wieder etwas Besonderes. "Welcome Back, Mr. McDonald" ist daher auch eine Ode an die Kreativität und das Vermögen der Menschen, sich an Situationen anzupassen. Grosse Themen in einem kleinen, feinen Film.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen und japanischen Untertiteln.
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