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Actionfilm
China 2011
Alternative Titel Long men fei jia; Lung Mun Fei Gaap; 龍門飛甲
Regie und Drehbuch
Tsui Hark
Darsteller Jet Li, Zhou Xun, Aloys Chen, Guey Lun-Mei, Mavis Fan
Hsiao-Shuan, Li Yuchun,
Louis Fan Siu-Wong, Sheng Chien, Gordon Liu Chia-Hui, Du Yi-Heng, Wu Di, Zhang
Xinyu
Länge 122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
.. |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.9.2012
© Bilder Panorama,
Screenshots molodezhnaja
STORY
China während der Ming-Dynastie: Das West-Büro und das Ost-Büro geniessen nahezu
grenzenlose Macht - die von Eunuchen geleiteten Behörden sind direkt dem Kaiser
unterstellt. Der Krieger Zhao Huai'an (Jet Li) knöpft sich
korrupte Elemente aus den Büros vor, und als er gar den West-Kommandanten Wan
Yulou (Gordon Liu) erledigt, bläst der mächtige Ost-Eunuch Yu Huatian (Aloys
Chen) zur Jagd. Derweil sorgt eine maskierte Frau (Zhou Xun) unter Zhao Huai'ans
Namen für noch mehr Chaos. Sehr zum Missfallen der Mong-Behörden nimmt sie die
junge Su Huirong (Mavis Fan) unter ihre Fittiche, die von den Schergen der
königlichen Konkubine Wan (Zhang Xinyu) gesucht wird. Die beiden fliehen in das
abgelegene Dragon Inn, eine düstere Herberge, die nach einem Brand wieder
aufgebaut wurde. Dort halten sich schon ein paar Gangster um die burschikose Gu
Shaotang (Li Yuchun) auf, der Krieger Wind Blade (Aloys Chen) auf, der Yu
Huatian zum Verwechseln ähnlich sieht, die Mongolenprinzessin Buludu (Guey
Lun-Mei) und ihre Handlanger sowie Yu Huatians Männer. Und als ob das nicht
genug wäre, beobachtet Zhao Huai'an das Geschehen aus der Distanz.
REVIEW
Nachdem er mit
Detective Dee
erfolgreich auf der Retro-Welle ritt, greift Tsui Hark erneut in die Mottenkiste
des Hongkong-Kinos - aber updated auf 3D fürs neue Jahrtausend und kombiniert
mit dem Budget einer chinesischen Grossproduktion. Mit dem von ihm
selbstproduzierten Knüller
New Dragon
Gate Inn
aus dem Jahr 1992, der wiederum selbst ein Remake von King Hus
Dragon Gate Inn war, hat dieser
neue "Flying Swords of Dragon Gate" nur noch das Hauptsegment im Restaurant
gemein. Es geht ansonsten ums Spektakel, um die Action, um das völlig
überzeichnete Darstellen einer Martial-Arts-Welt, in der alles möglich scheint.
Jedenfalls in der ersten halben Stunde. Danach wechselt der Schauplatz in die titelgebende Dragon Gate Herberge - und der Film kommt zum Stillstand. Endlos viele Figuren kämpfen um ihre paar Sekunden Auftritt, es wird alles wirr und irgendwie langweilig, weil die Fraktionen nicht immens klar bezeichnet sind, die Allianzen nicht klar. Und was anderswo durchaus so etwas wie Intrigen-Spannung erzeugen würde, wirkt hier nur beliebig und belanglos. Jet Li kommt auch lange Zeit gar nicht mehr vor, obwohl er der Hauptdarsteller ist. Dafür unendlich viele Schauspieler in austauschbaren Rollen.
Schade, denn es steckt noch immer Potential in dem Stoff, und er böte auch die Möglichkeit, ihn episch auszubauen. Also rund um das Dragon Gate Inn halt einen Wuxia-Plot mit Action und Fantasy aufzubauen, während drinnen die Intrigen ihren Lauf nehmen. Tsui hat aber wenig Gespür dafür, dies alles in ein Gleichgewicht zu bringen. Vielleicht war der Film zu ambitioniert, vielleicht fehlte es dem Drehbuch von Anfang an Fokus. Tsui ist eben immer dann am besten, wenn er wenige zentrale Figuren hat und die in eine stringente Geschichte bringt. Die kann dann völlig abgefahren sein, aber wenigstens in ihrer Welt stimmig - siehe Green Snake, siehe Detective Dee, siehe die von ihm produzierte Chinese Ghost Story-Reihe.
Ins Mittelmass von Tsuis ebenfalls überladenem Seven Swords oder gar in die Untiefen des unsäglichen Zu Warriors fällt "Flying Swords of Dragon Gate" aber nicht ab. Dazu sind seine Bilder zu imposant, seine chargierenden Schauspieler zu gut, seine 3D-Tricks zu cool. So fliegen Holzstämme ebenso in Richtung Zuschauer wie Waffen oder Spucke. Von Subtilität hält Tsui nicht viel, und das ist genau das, was das 90er-Jahre-Martial-Arts-Kino in Hongkong auszeichnete. Lang lebe Retro. In neuem Kleid. Weniger Figuren, mehr Witz, weniger Lauflänge, mehr Gewalt, weniger Himmel, die aussehen wie surreale Gemälde - und der Film wäre wohl sogar gut.
So bietet er noch solide Unterhaltung mit einem nicht zu übersehendem Spass-Potential. Freude machen besonders Aloys Chen (Mulan) als sadistischer Eunuch, Guey Lun-Mei (The Stool Pigeon) als tätowierte Prinzessin und Zhou Xun (True Legend) als Kampf-Amazone. Jet Li bleibt indes etwas im Hintergrund, aber agiert fraglos überzeugend. Er kassierte denn auch einen Drittel des stattlichen 35 Millionen Dollar-Budgets, wobei Li nur ein Ersatzmann war: Donnie Yen wollte nicht in einem Remake / Sequel seines eigenen Films dabei sein, war er doch der Hauptdarsteller des 92er-New Dragon Gate Inn. Die Investitionen waren es indes wert, spielte das Werk doch über 100 Millionen Dollar wieder ein und avancierte zu einem Mega-Blockbuster. Verdient? Keine Ahnung. Aber Hongkong-Kino alter Schule (auch wenn es aus Festland-China kommt) seh ich immer gern.
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 5.1 und Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(DVD, geliefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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