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Fantasykrimi
China /
Hongkong 2010
Alternative Titel Di Renjie; 狄仁杰之通天帝國
Regie
Tsui Hark
Drehbuch Chen Kuo-Fu, Chang Chia-Lu
Darsteller Andy Lau Tak-Wah, Li Bingning, Carina Lau Ka-Ling, Deng Chao,
Tony Leung Ka-Fai, Richard Ng Yiu-Hon, Teddy Robin Kwan, Yao Lu, Liu Jinshan
Länge 125 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.12.10
© Bilder Emperor Motion Pictures,
Screenshots molodezhnaja
STORY
689 nach Christus: Wu Zetian (Carina Lau),
die Witwe des verstorbenen Kaisers Tang Gaozong, die sieben Jahre in
Regentschaft geherrscht hat, soll die erste Kaiserin Chinas werden. Doch die
Beamten am Hof beginnen, gegen sie zu intrigieren. Beim Bau einer
riesigen Statue, die zur Krönung fertiggestellt werden soll, kommt es zu ersten
Zwischenfällen: Zwei Vorarbeiter gehen in Flammen auf und verbrennen jämmerlich.
Steckt ein Fluch dahinter oder war es Mord? Der einzige, der Aufklärung bringen
könnte, ist Detektiv Dee Renjie (Andy Lau), aber der steckt im Knast. Die
kaiserliche Zofe Jing'er (Li Bingbing) sorgt für seine Freilassung und übernimmt
seinen Schutz. So kann Dee zusammen mir dem Albino Songlai (Deng
Chao) ermitteln, und findet heraus, dass ein Gift die spontane
Entflammung veursachte. Aber wer steckt dahinter?
REVIEW
Zehn Jahre lang hat uns Tsui Hark mit
Mittelmass versorgt. Sein Comeback nach dem schlaffen US-Exkurs,
The Blade, war
noch top, doch danach folgte ein immer tiefer werdendes künstlerisches
Jammertal, das jeden Hongkong-Kinofan zur Verzweiflung treiben konnte. Selbst
vielversprechende Projekte wie
Seven Swords setzte er in den
Sand. Gerade als das letzte Bisschen Glanz, das diese Ikone des modernen
Hongkong-Kinos ausmachte, abzublättern drohte, schafft er eine gloriose Umkehr:
mit "Detective Dee and the Mystery of the Phantom Flame".
Schon der Titel deutet es an: Wir sind auf dem Terrain der fantastischen Abenteuerunterhaltung, also jener Art Kino, die Tsui in den 80ern und 90ern so blendend beherrschte. Als Vorlage diente ihm dazu der legendäre Beamte Di Renjie, der als eine Art chinesischer Sherlock Holmes auch international Bekanntheit erlangte. Hier erlebt er ein Abenteuer, das sich gewaschen hat - voll mit wilder Action, extravaganten Kostümen, grossen Sets und dazu passenden Computertricks. Manch ein Effekt ist als solcher erkennbar, manch eine Szene wirkt überproduziert, doch genau das machte den Reiz des Hongkong-Kinos während seiner Goldenen Ära aus.
Nun kehren wir in jene Zeit zurück - Tsui Hark sei Dank. Er ist nicht der einzige, der diese Auferstehung vorantreibt, so versuchte etwa sein Regie-Kollege John Woo mit Reign of Assassins etwas Ähnliches. Doch kaum einer packte die Wiederbelebung des Hongkong-Kinos der 80er und 90er konsequenter an als Tsui mit "Detective Dee". Es ist nur folgerichtig, dass der Film Spass macht. Er hat seine Längen, er hat seine Probleme, aber man schaut in jeder Minute gerne zu und versucht, das halb knifflige, halb kryptische Rätsel zu lösen.
Krimi-technisch ist das Gezeigte etwas aufgeblasen, überhaupt wirkt das Skript löchrig (ein typisches Symptom des Hongkong-Kinos jener Ära übrigens), aber das schiere Flair und die Dynamik, mit der Tsui ans Werk geht, entschädigen dafür. Er hat dazu auch starke Unterstützung, allen voran von Andy Lau. Der Superstar spielt die Hauptrolle mit dem nötigen Ernst, bei Bedarf aber auch mit etwas ironischer Distanz. Li Bingbing (The Message) agiert derweil etwas steif, doch das passt zu ihrer Kampf-Beamten-Rolle. Deng Chao (Equation of Love and Death) geniesst derweil seine süffisante Nebenrolle und auf Carina Lau ist eh immer Verlass. Tony Leung Ka-Fai steuert seinen Namen bei und kommt dann gegen Ende auch noch auf Touren.
Dazu gibts Actionchoreografie von Sammo Hung, sprechende Hirsche, kämpfende Hirsche, spontane Entflammung, giftige Käfer und allerlei kuriose Einfälle. Nie wirkt das real, geschweige denn historisch, wir befinden uns immerzu in einer Tsui Hark'schen Fantasiewelt, in der besondere Regeln gelten. Und um davon abzulenken, dass manchmal nichts davon sonderlich viel Sinn macht, dreht Tsui das Tempo auf, protzt mit dem Design und sorgt für Entertainment durch Überwältigung. Die Poesie eines A Chinese Ghost Story darf man dabei zwar nicht erwarten, aber immerhin den Fun vieler anderer Tsui-Werke.
Dass einer der Überväter des Goldenen Hongkong-Kinos sich nicht neu erfindet, sondern auf alte Tricks zurückgreifen muss, könnte man als Armutszeugnis deuten. Doch im vorliegenden Fall wäre das dumm. Warum einen neuen Tsui fordern, wenn der alte besser war, als vieles andere? Den alten Tsui Hark liebten wir. Und wenn er nun versucht, daran anzuknüpfen, dann ist das beklatschenswert. Immer gelingt es ihm nicht, doch an "Detective Dee" ist kaum eine öde Filmminute. Und das, liebe Hongkong-Filmfreunde, ist fürwahr ein Grund zum Jubeln.
Fortsetzung: Young Detective Dee: Rise of the Sea Dragon (2013)
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und DTS sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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