Angel Guts: Red Classroom (Japan, 1979)

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Erotikdrama
Japan 1979
Alternative Titel Tenshi no harawata: Akai kyoshitsu; 天使のはらわた赤い教室

Regie Chusei Sone
Drehbuch Takashi Ishii und Chusei Sone nach dem Manga von Takashi Ishii
Darsteller Yuuki Mizuhara, Minako Mizushima, Keizo Kanie, Noribumi Hori, Kenji Kasai

Länge 79 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik

STORY
In einer Untergrund-Vorführung eines Pornofilms verliebt sich der Erotikfotograf Tetsuro (Keizo Kanie) unsterblich in die Hauptdarstellerin Nami Tsuchiya (Yuuki Mizuhara). Er ist beeindruckt, wie natürlich und glaubwürdig sie die Vergewaltigung spielt. Er sucht sie auf und ist schockiert, wie rasch sie bereit ist, mit ihm zu schlafen. Er verabredet ein neues Date mit ihr. Doch als er von der Polizei verhaftet wird, weil er ein minderjähriges Mädchen abgelichtet hat, kann er zum abgemachten Termin nicht erscheinen. Nami nimmt sich daher kurzerhand einen Geschäftsmann aufs Zimmer - und schläft mit ihm, bis er fast zusammenbricht.

REVIEW
Mit High School Co-Ed legte Regisseur Chusei Sone (Naked Rashomon) einen brauchbaren Start in die Violent-Pink-Reihe "Angel Guts" nach dem Manga von Takashi Ishii vor, so dass er beim zweiten Beitrag auch nochmals ran durfte: "Red Classroom". Der hat nicht nur ein Klassenzimmer schon in der ersten Szene, wodurch er dem Titel eher gerecht wird als der eher High-School-ferne Vorgänger, er bringt vielmehr auch ein spannendes Element in die Story: Eine Umkehr der klassischen Geschlechterrollen eines Violent Pinkfilms. Hier wird die Frau zum Aggressor, der Mann unerwartet zum "Vergewaltigungsopfer". Auch das mag letztendlich nur männliche Wunscherfüllungsphantasie sein, doch die Szene mit Nami und Tetsuro unterscheidet sich schon sehr deutlich von klassischen Pink-Mustern.

Überhaupt geht Sone hier verspielter ans Werk. Die allererste Szene etwa suggeriert, dass wir einer Schändung im Schulzimmer beiwohnen. Typisch für einen Film dieser Art - ein krasser Einstieg, um uns gleichzeitig Lust und Abscheu zu verschaffen. Doch sieh an, es ist nur ein Film im Film, ein "Blue film" (ein Porno), den ältere Herren sabbernd anschauen. Und plötzlich sind wir in deren Position gerückt worden. Wir, die die erste Szene bereits mit einem ungemütlichen Gefühl der Lust angeschaut haben, müssen uns in dieser sabbernden Menge wiedererkennen. Ein böse ironischer Wink, der am Grossteil des Publikums wohl vorbeigehen wird, aber doch zeigt, dass mehr Ambitionen in "Red Classroom" stecken als im Vorgänger.

Zum richtigen Knüller reicht es aber auch diesmal nicht. Dazu sind viele Szenen schlicht zu langweilig - die bereits erwähnte Rollenumkehr etwa will und will nicht enden. Auch liessen mich die Figuren völlig kalt, die Schauspieler wirken eine Spur zu distanziert. Und inszenatorisch lassen sich nur wenige Glanzmomente ausmachen. Sone spielt zwar ab und zu mit Bildverfremdungen, so etwa in einer schmuddeligen Bar oder bei Nanis "Sex-Attacke", aber die machen den Film eher billiger, als ihn aufzuwerten. "Red Classroom" ist letztendlich dank seiner Cleverness und seiner Ironie ein wenig besser als High School Co-Ed, verharrt aber ebenso wie jener im soliden Mittelfeld. Bleibt zu hoffen, dass die "Angel Guts"-Reihe mit Teil drei an Schwung gewinnt, wenn ein neuer Regisseur ans Ruder gelassen wir: Norobu Tanaka (A Woman Called Abe Sada, Watcher in the Attic).

1978 - Angel Guts: High School Co-Ed
1979 - Angel Guts: Red Classroom
1979 - Angel Guts: Nami
1981 - Angel Guts: Red Porno
1984 - Angel Guts: Rouge
1987 - Angel Guts: Red Rope
1988 - Angel Guts: Red Vertigo
1994 - Angel Guts: Red Lightning
1994 - Angel Guts: Night is Falling Again

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und mono mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

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