> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> 2009
> AJAB PREM KI GHAZAB KAHANI

 


 

Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel APKGK; The Amazing Story of a Weird Boy;
अजब प्रेम की ग़ज़ब कहानी

Regie Rajkumar Santoshi
Drehbuch Rajkumar Santoshi, R.D Tailang nach der Story von Rajkumar Santoshi, K. Rajeshwar
Produktion Ramesh S. Taurani
Songs Pritam
Kamera S. Tirru
Choreografie Ahmed Khan
Darsteller Ranbir Kapoor, Katrina Kaif, Upen Patel, Govind Namdeo, Darshan Jariwala,
Zakir Hussain, Smita Jaykar, Navneet Nishan, Dolly Bindra, Jagdeep, Salman Khan
Länge 151 Min.

Kinostart 6.11.2009
Box office classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 29.12.09
©  Bilder Tips, Screenshots molodezhnaja


STORY
Prem (Ranbir Kapoor) führt ein zufriedenes Leben in Goa. Seine einzige Tagesaufgabe ist es, auch andere glücklich zu machen. Darum hilft er einem Kumpel, dessen Geliebte aus den Händen von deren Familie zu entführen - und macht dabei alles falsch. So lernt er aber immerhin Jenny (Katrina Kaif) kennen, die ihn erst verachtet, aber später ganz putzig findet. Schliesslich ist Prem ungemein hilfsbereit und er stottert, wenn er nervös ist - wie sie auch. Nicht zuletzt gibt er ihr Liebe, etwas, was Jenny bei ihrer Adoptivfamilie nicht mehr erleben darf. Doch gerade als Prem sich Hoffnungen macht, das Herz seiner Liebsten erobert zu haben, erklärt sie ihm, dass sie Rahul (Upen Patel) liebt, den Sohn des Politikers Pitambar Jalan (Govind Namdeo).

 

REVIEW
Ich mag Rajkumar Santoshi jeden Erfolg gönnen - doch warum nur mit einer Komödie? Musste er tatsächlich erst eine dümmliche Comedy drehen, um nach den beiden Flops Family: Ties of Blood und Halla Bol die Gunst des Publikums zu ergattern? Seine Werke waren nie immens erfolgreich, doch sie waren wenigstens gut, davon bürgen solche Starvehikel wie China Gate, Lajja oder Pukar. Nun verkauft er sich weit unter Wert und drehte einen Film, der sich mit seinem tiefergelegten Witz nur noch marginal von gängigem Nonsens à la Priyadarshan oder David Dhawan unterscheidet.

Doch ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Santoshi ist eben doch noch ein versierterer Regisseur als die oben genannten Dilettanten. Und er hat mit dem (von mir nicht sonderlich gemochten) Kultfilm Andaz Apna Apna auch bereits Comedy-Erfahrung bewiesen. Doch viel wichtiger ist, dass er schon seit langem eine ungeheuer gute Hand bei der Auswahl seines Teams beweist. So auch hier. Hinter und vor allem vor der Kamera tummeln sich nicht genau die richtigen Leute am richtigen Ort. Und so kitzelt der Film ein paar Lacher und Jö-Momente mehr aus seinem dünnen Inhalt heraus, als er eigentlich verdient hätte.

Das ist ganz besonders das Verdienst eines Mannes: Ranbir Kapoor. Nach nunmehr fünf Filmauftritten und einer steigenden Leistungskurve lässt sich fraglos sagen, dass der anfänglich belächelte Starsohn es ganz nach oben geschafft hat. Er hat den Namen, er hat die Leichtigkeit, er hat den Charme. Gerade weil sein Gesicht nicht gängigen Schönheitsidealen entspricht, fällt es ihm leichter, das Publikum auf seine Seite zu holen. Hier zeigt er sich einmal mehr von seiner besten Seite, sieht man von ein paar peinlichen Zoten am Anfang ab. Und er harmoniert gut mit Co-Star Katrina Kaif.

Die hat zwar immer noch extreme Schauspieldefizite - man beachte etwa die Szene, in der ihre Eltern sie zutiefst beleidigen und sie so schlecht weint, dass man Lachkrämpfe kriegt. Doch wenn sie lächelt, dann verwischen alle zynischen Bemerkungen über ihr Talent. Sie passt in den Part, auch wenn der von ihr verlangt, sich manchmal wie eine 12-Jährige aufzuführen. Unterstützung kommt von soliden Nebendarstellern, dem amüsanten Gaststar Salman Khan sowie vom latent schauspielunfähigen Upen Patel. Nie war er übler als hier und sein aufgepumpter Body sieht längst nicht mehr sexy aus. Doch es scheint, als mache sich Santoshi über den Kerl eher lustig, als dass er ihn ernsthaft einsetzt. Man soll ihn ja schliesslich aus dem Geschehen wünschen, damit der Weg frei wird für Ranbir.

Denn der verhält sich wie ein typischer Bollywood-Schmuseheld. Er findet, seine Angebetete sei "wie Vanille-Eis". Und doch will er treuherzig helfen, sie mit dem Mann zu verkuppeln, der sie wirklich liebt. Melodrama, Melodrama! Da liegt eine weitere Qualität von "Ajab Prem Ki Ghazab Kahani": Anders als die ganzen Slapstick-Granaten erlaubt er sich zwischenzeitlich viel Gefühl, fast ironisch viel Gefühl, doch weil die Figuren nicht bloss Hampelmänner sind, leidet man einigermassen mit ihnen. Das ist nichts Grosses, aber ich gebe mich bei indischen Komödien mittlerweile mit wenig zufrieden.

Santoshi kriegt Pluspunkte, gerade weil er nicht nur auf Slapstick baut, sondern sein Werk zwischen Albernheit und Kitsch, zwischen Seifenoper und Anarchospass pendeln lässt. Das verunmöglicht einen gleichmässigen Tonfall, aber verhindert dabei auch, dass man sich zu sehr langweilt. Genau dies droht nämlich angesichts des öden Plots. Ja, irgendwo steckt eben doch der Wurm drin - und da gehört die Story mit dazu. Das endlos abgenudelte Liebesdreieck war schon vor 10 Jahren altmodisch und hier birgt es keinerlei Spannung mehr. Etliche der Charaktere sind reine Stereotypen, die nur als Scharniere im Drehbuchmaschinerie funktionieren, aber nie als lebendige Wesen greifbar werden.

Noch nicht genug? Die Lieder von Pritam sind bis auf "Main Tera Dhadkan Teri" und "Tu Jaane Na" reines Mittelmass und unterbrechen lediglich den Fluss. Die Schlussphase enttäuscht: sobald die Gangster ins Spiel kommen, gehts abwärts, und das Finale ist ziemlich bescheuert. Die Bilder von Kameramann S. Tirru (Bhool Bhulaiyaa), der Ooty, Mumbai, Pune, Goa und die Türkei ablichtet, haben ein paar adrette Motive zu bieten, sind aber einfallslos komponiert. Letztendlich wirkt die zweite Filmhälfte weniger kompakt und weniger kurzweilig als die erste, was den Gesamteindruck deutlich verschlechtert.

Es gibt wirklich vieles, was gegen "Ajab Prem Ki Ghazab Kahani" spricht und ich würde den Film in einer Diskussion auch nie gross verteidigen wollen - dazu ist er zu doof. Doch er hat seine kleinen Glanzpunkte und er hat Ranbir Kapoor. Der watschelt nach seinem Debüt Saawariya abermals etwas deutlich auf den Spuren seines Grossvaters Raj Kapoor, aber er macht dies mit Schalk und Sympathiebonus. Er ist der einzige Grund, warum der Film seine 2½ Sterne kriegt und nicht einen halben weniger. Ich stelle mir gerade denselben Film mit Akshay Kumar in der Hauptrolle vor - ich habe nichts gegen den Mann, doch eine Komödie wie die, mit ihm in der Hauptrolle, wäre eine Pein. Also das Gute sehen: Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Doch ohne eine Bitte kann ich nicht schliessen: Mr. Santoshi, lassen Sie nun bitte wieder 15 Jahre lang Komödien ruhen und wenden Sie sich Spannenderem zu. Danke.

 

SONGS
1) Aa Jao Meri Tamanna - Nette Ballade, zu früh ausgeblendet (Javed Ali).
2) Prem Ki Naiyya - Flottes, aber einfallsloses Titellied (Neeraj Shridhar, Suzanne D'Mello).
3) Follow Me - Der coolste Groove des Films, leider zu schnell abgeklemmt - wird aber später nochmals eingespielt (Hard Kaur).
4) Tera Hone Laga Hoon - Hübsche Ballade, wenngleich etwas austauschbar (Atif Aslam, Alisha Chinoy).
5) Tu Jaane Na - Stimmiges Stück mit perischem Einfluss (Atif Aslam).
6) Main Tera Dhadkan Teri - Fetziger Remix von "Follow Me" (KK , Sunidhi Chauhan, Hard Kaur)
7) Tera Hone Laga Hoon Remix - Schön gesungene, aber ansonsten dürftige Ballade im Abspann (Atif Aslam, Alisha Chinoy, Neeraj Shridhar).

 

MEINE DVD
Tips (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen, arabischen und holländischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Weitgehend scharfes Bild, trotz Bildrauschen, solide Untertitel)

 

BESTELLEN 
amazon.com (Liefert aus USA)
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (3½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7