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2006
> FAMILY: TIES OF BLOOD
Thrillerdrama. Indien.
Hindi
Alternativer Titel
Family
Regie
Rajkumar Santoshi
Drehbuch Rajkumar Santoshi,
Shridhar Raghavan
Produktion Keshu Ramsay, AB Corp (Amitabh
Bachchan)
Songs Ram Sampat
Kamera Ashok Mehta
Choreografie Bosco & Caesar
Darsteller Amitabh Bachchan,
Aryeman Ramsay, Akshay Kumar,
Bhoomika Chawla,
Sushant Singh, Shernaz Patel, Kader Khan, Raza Murad,
Gulshan Grover
Länge 153 Min.
Kinostart 12.1.2006
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14 (FSK: 16)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 22.2.06
© Bilder Adlabs,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Kneipen-Besitzer Shekhar Bhatia (Akshay Kumar) verliebt sich in die Ärztin
Kavita (Bhoomika Chawla). Die beiden heiraten, das Glück scheint perfekt. Doch
da gerät Shekhar in eine Schiesserei und stirbt während einer heldenhaften
Rettungsaktion. Der Täter: Viren Sahai (Amitabh Bachchan), ein in Thailand
lebender Gangsterboss, der Mumbai regelrecht in der Tasche hat. Zu einer Anklage
kommt es nie, weshalb Shekhars Bruder Aryan (Aryeman Ramsay) die Sache selbst in
die Hand nimmt: Mit seinem Kumpels kidnappt er Virens Frau (Shernaz Patel),
seine Tochter, seine Enkelin und seinen Sohn Abhir (Sushant Singh), um
den mächtigen Boss zu erpressen. Der kehrt nach Indien zurück und macht eiskalt
Jagd auf die Kidnapper.
REVIEW
"Family" ist ein Zwitter in mancherlei Hinsicht:
Einer zwischen Trash und gelacktem Big-Budget-Produkt. Einer zwischen hartem
Gangsterstoff und albernem Familienspass. So was kann man als Masala-Kino abtun,
doch wenn es derart unbeholfen vermischt ist, sorgt die Mischung für
Magenschmerzen. Andererseits kann ich dem Film einen gewissen Unterhaltungswert
nicht absprechen. Mit Rajkumar Santoshi stand ein versierter Regisseur hinter
der Kamera, der das Interesse am Stoff stets wach hält - die ganzen
Radikalverrisse indischer Kritiker kann ich deshalb nicht ganz nachvollziehen.
Zu mögen ist zum Beispiel Amitabh Bachchan. Gut, er telefoniert die Rolle fast, doch wenn er an seiner fetten Zigarre nuckelt und mit müden Augen seine Opfer mustert, dann hat er immer noch kübelweise Charisma. Wenn er seine bösen und teilweise messerscharfen Dialogzeilen von sich gibt, erreicht der Film seine wirkungsvollsten Momente. Das gilt auch für das Finale, das einige der besten Szenen von "Family" offeriert. Auch Big Bs Khakee-Kumpel Akshay Kumar ist nicht übel, wenngleich seine eher Comedy-angehauchte Handlung mit seinem Tod schlagrtig zum Schluss kommt.
Das Erzähltempo ist ein weiteres Plus, ebenso die recht ruppige Gewalt, die mir hier angebracht schien. Die Story, selbst eine Mischung aus Millenniums-Gangsterfilm und 70's-Revenge-Kino mit Kader Khan'schen Masala-Dialogen, ist nicht schlecht und generiert spannende Momente. Leider sind die etwas rar gesät, dafür werden wir mit mässigen Actionszenen und schrecklichen Songs eingedeckt. Wenn man bedenkt, dass Santoshi und Ram Sampat für Khakee ein paar tolle Stücke kreiert habe, ist die Enttäuschung noch grösser. Seien es die Hip-Hop-Versuche oder das doofe Fastfood-Lied am Anfang: Das kann man alles getrost spülen.
Und den Hauptdarsteller gleich mit. Aryeman Ramsay mag nicht ganz so Hautausschlag erregend mies sein wie die "mein Papa hat mir einen Film finanziert"-Deppen, die in einem C-Film debütieren (Beispiele: Yehi Hai High Society, Saathi) und zum Glück wieder aus der Filmindustrie verduften - doch er ist zweifellos schlecht. Dass er aus Bollywood verschwindet, ist indes nicht anzunehmen, denn das Greenhorn ist der Sohn von Keshu Ramsay. Keshu produzierte "Family" zusammen mit Amitabhs AB Corp. und dürfte den Fans des obskureren Bollywood-Films ein Begriff sein: Keshu und seine Ramsay-Brüder (v.a. Tulsi und Shyam) sind nämlich jene B-Produzenten, welche in den 70ern und 80ern nahezu im Alleingang das Trash- und Horrorkino Indiens dominiert haben. Mit Aryeman setzen sie also diese Tradition fort, denn der Kerl ist der blanke Horror. Mit einer Mimik zum Eier abschrecken und einer lispelnden Stimme hat er einfach nicht das Zeug zum Helden.
Dagegen sind die Damen gerade göttlich - die von mir nicht gerade gemochte Bhoomika Chawla macht ihre Arbeit souverän, ebenso Shernaz Patel (Black). Doch wirklich gross aufspielen kann niemand von ihnen. Wenn, dann ist "Family" eine Two-Men-Show für Amitabh und den unsäglichen Aryeman. Und ein Beweis dafür, dass Rajkumar Santoshi nicht immer ins Schwarze trifft. "Family" ist kein Komplettabsturz, aber leider auch kein Knaller. Logiklöcher, durchzogene Schauspielleistungen, holprige Montage, üble Songs und solide Inszenierung ergeben einen cineastischen Eintopf der nicht gerade nahrhaften, aber immerhin geschmackvollen Art.
SONGS
1) Ho Life Mein (Quick Bite) - Intro-Song: Funny, aber
nichts Besonderes.
2) Pyar Bina Zindagi - Schlecht gemixter Disco-Track mit formelhafter
sexy-Inszenierung. Gesang: Suhail Khan und
Ernie.
3) Masti Mein (Qatra Qatra) - Mit aufgesetztem Hip-Hop-Touch versehenes
08/15-Lied.
4) Janam Janam - Passables Heiratslied.
5) Jeene Do - Relaxter Strand-Track. Banal.
6) Chandan Ka Palna - Langsames Hintergrund-Lied.
MEINE DVD
Adlabs (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Schlankes
Digipack. Der Ton ist - bis auf die schlecht gedubbten Stellen - okay, das Bild
enttäuscht sehr).
BESTELLEN
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nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (1½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com
("Utter tripe")
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