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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Tom Dick and Harry - You Can't Ignore Them

Regie Deepak Tijori
Drehbuch Kamal Pandey, Yunus Sajawal
Produktion Ranjan Prakash, Surendra Bhatia
Songs Himesh Reshammiya
Kamera Manoj Soni
Choreografie Remo, Bosco-Caesar
Darsteller Dino Morea, Jimmy Shergill, Anuj Sawhney, Celina Jaitley,
Gulshan Grover, Kim Sharma, Shakti Kapoor, Javed Khan, Avtar Gill
Länge 137 Min.

Kinostart 12.5.2006
Trade classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . ..

©  Text Marco, molodezhnaja 7.6.06
©  Bilder Venus / Rainbow, Screenshots molodezhnaja


STORY
Tom (Dino Morea) ist taub, Dick (Anuj Sawhney) blind und Harry (Jimmy Shergill) stumm. Die drei Jungs teilen sich eine Wohnung und schlagen sich trotz ihrer Behinderung gut durchs Leben. Tom hätte sogar eine Verehrerin in Person der aufreizenden Wäscherin Bijlee (Kim Sharma). Doch er und seine Kumpels haben nur noch Augen für die heisse Nachbarin Celina Singh (Celina Jaitley). Als sie beginnen, sie zu umwerben, geraten sie ins Schussfeld des Oberschurken Soprano (Gulshan Grover), der mit seinen Schergen junge Frauen entführt und es besonders auf Celina abgesehen hat.

 

REVIEW
Nicht einmal ein Monat nach der Blind/Taub-Komödie Pyare Mohan legt der Flop-geplagte Ex-Schauspieler und Regisseur Deepak Tijori (Khamoshh, Fareb, Oops) seine Version einer Behindertenkomödie vor. So schlimm, wie es sich anhört, ist die Sache zum Glück nicht - bis auf ein paar völlig vorhersehbare Blindengags ("Da! Der Blinde bekommt einen Ball an die Birne! Doing!") sind diesbezüglich die Pointen dünn gesät. Der Wehrmutstropfen dabei: Alles andere ist trotzdem schwer geniessbar! "Tom, Dick, and Harry" ist sogar noch ein paar Grade schwächer als Pyare Mohan und würde nur funktionieren, wenn er die Kurve hin zum Trash-Spektakel kriegen würde. Tut er nicht.

Aber Ansätze sind da. So ist der glatzköpfige Gulshan Grover als Dr.-Evil-Verschnitt mit Halszuckungen und Postern von Hitler bis Bin Laden an der Wand schon ein starkes Stück. Aus diesem masslos überzeichneten Schurken hätte man eine groteske Comic-Figur machen können. Doch Tijori inszeniert die Szenen mit Gulshan viel zu langsam, viel zu wenig hysterisch und letztendlich eher albern als schräg. Das Potential, das da verschenkt wird, ist enorm. Immerhin liefert Gulshan ein paar herrliche Filmverweise - so erklärt er einmal, anders als Ram Gopal Varma habe er keine Talentfabrik und referiert darüber, dass er nicht dieselben Fehler machen würde, wie Bösewichter vor ihm à la Mogambo (Mr. India) oder Gabbar (Sholay). Am Schluss, nachdem die drei Helden in Aufmachung von Anthony (Amar Akbar Anthony), Salman Khan (Tere Naam) und Mangal Pandey aufkreuzen, sagt er noch schöner, er werde sich doch nicht durch einen "70's climax" fangen lassen. Hübsch. Davon bitte mehr.

Doch ein Bollywood-Film lebt nicht von Filmzitaten allein. Es braucht eine Story, spannende Figuren, Dramaturgie. "Tom, Dick, and Harry" enttäuscht in beinahe allen Belangen. So sind die Schauspieler, wenn sie nicht am chargieren sind, am langweilen. Hauptsünderin ist Sexbömbchen Celina Jaitley, die konstant die Mundecken hängen lässt und aussieht, als würde sie jeden Moment diesen Schund durch den Hinterausgang verlassen. Jimmy Shergill und Anuj Sawhney (Naina) bleiben für Hauptdarsteller unbeschreiblich blass - nur Dino Morea rückt sich oft genug ins Bild, um überhaupt aufzufallen. Von den eigentlichen Stars macht sich neben Gulshan, der sozusagen ausser Konkurrenz spielt, nur Kim Sharma gut. Ihr Comedy-Timing sorgt für gute Laune und obwohl auch ihre Pointen ausgelutscht wirken, verleiht Sharma ihnen den Hauch von Witz.

Diese Crew kämpft sich durch den holprigen Plot, das es oft nur noch weh macht. Vor allem die erste Stunde, in der dramaturgisch fast gar nichts passiert, ist mühsam - sie besteht nur aus Kommunikationsspielchen der drei behinderten Hauptfiguren. Nach ein paar Minuten hat man begriffen, wie die drei sich ergänzen, doch Tijori reitet immer und immer wieder darauf herum. Bis man alles Interesse verliert. Die zweite Filmhälfte bietet dank dem Ganovenplot ein wenig mehr Stoff, doch die lahme Inszenierung, der Mangel an Innovation und das schmerzhafte Fehlen einer Zuspitzung machen auch diese Minuten zur Durchhalteübung. Wenn Bobby Darling, der Johnny Lever längst als ärgerlichsten Komiker abgelöst hat, kurz hinein schaut, regt man sich schon fast nicht mehr auf - so weit ist das Interesse an dem Punkt bereits abgeflacht.

Also warum dann überhaupt zwei Sterne? Die Filmzitate. Kim Sharma. Vielleicht noch Dino Morea. Und ein Mann namens Himesh Reshammiya. Der momentan angesagteste Komponist Bollywoods veredelt den Film mit seinen Liedern - und reisst dank Strassenfegern wie "Jhoom Jhoom" und "Teresang Ishq Hai Yaar" das Steuer fast im Alleingang herum. Deepak Tijori sollte Reshammiya auf Lebzeiten dankbar sein, immerhin wurde der Film dank der Musik zum Beinahe-Erfolg, nachdem der Regisseur zuvor drei Flops in Serie landete. Ohne den Soundtrack wäre es auch seinem vierten Film so ergangen.

Tijori braucht nun dringend mal eine Denkpause. Will er weiterhin stillosen Quatsch auf den Markt schmeissen, den niemanden mehr interessiert? Will er alle Genres durchforsten und keines richtig beherrschen? Ich habe selbst bei seinen letzten Filmen noch mehr Goodwill investiert, als es indische Kritiker taten, doch "Tom, Dick, and Harry" dürfte das letzte Mal gewesen sein. Ohne die Musik von Himesh Reshammiya wäre die Klamotte reif für einen Totalverriss. Das sollte Tijori zu denken geben - und euch davon abhalten, diesen Nonsens zu kaufen. Die Warnung steht ja bereits auf dem DVD-Cover: "a mindless comedy of deaf, blind & dumb". Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

 

SONGS
1) Tujh Se Hi Meri / O Mitra Re - Mässiges Strandlied (Kunal Ganjawala)
2) Cheena Re Cheena -  08/15-Verführungssong mit Disco-Feeling (Sunidhi Chauhan, Ahir)
3) Tanha Jiya Na Jaye - Der Beat ist cool, die Farben auch, das Lied weniger (Himesh Reshammiya, Ahir)
4) Jhoom Jhoom - Einer der grössten Hits des Jahres und tatsächlich ein Klasselied. Leider läuft die etwas verstückelte Remix-Version als Traumsong (Himesh Reshammiya)
5) Yeu Kashi Kashi Me - Fette Beats, spassig in Bild und Ton (Sonu Nigam, Richa Sharma)
6) Teresang Ishq Hai Yaar - Während dem Abspann läuft dieses groovige Stück, das mir sogar noch besser gefällt als "Jhoom Jhoom" (Himesh Reshammiya, Tulsi Kumar)

 

MEINE DVD
Venus Records / Rainbow (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (
Gebrechliches Digipack, Bild manchmal unscharf, Farben passabel)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (1/5)
Rediff.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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