Raaz - The Mystery Continues (Indien, 2009)

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Horrorfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel Raaz 2; Raaz - TMC; राज़

Regie Mohit Suri
Drehbuch Shagufta Rafique nach einer Story von Mohit Suri
Produktion Mukesh Bhatt
Songs Raju Singh, Pranay M. Rijia, Sharib, Gourov Dasgupta
Kamera Ravi Walia
Darsteller Kangana Ranaut, Emran Hashmi, Adhyayan Suman, Jackie Shroff, Chintan Sarda
Länge 137 Min.

Kinostart 23.1.2009
Box office classification Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Das erfolgreiche Model Nandita Chopra (Kangana Ranaut) bändelt wieder mit ihrem ebenfalls sehr erfolgreichen Ex an, dem Fernsehproduzenten Yash (Adhyayan Suman). Die beiden kaufen sich eine Wohnung und schon bald ist Nandita schwanger. Doch ihr junges Glück gerät in Turbulenzen, als ein Mann Nandita nachstellt. Er heisst Prithvi (Emraan Hashmi) und malte schon vor Monaten ein Bild von ihr - obwohl er sie nie gesehen hat. Nun, da er sie mit eigenen Augen erblickt hat, ist er davon besessen, eine Erklärung für dieses Mysterium zu finden - zumal Nandita in einem seiner Gemälde tot ist! Yash, dessen Show "Andhavishwas" sich mit der Demontage von Aberglauben beschäftigt, ist davon wenig begeistert. Doch die Zeit drängt, denn bald wird Nandita auch von Geistern behelligt.

REVIEW
Meine Ablehnung von Bollywood-Horror habe ich schon oft erörtert. Kaum ein Regisseur im indischen Filmmekka hat es im Blut, einen wirklich unheimlichen Film zu drehen. Einige gehen die Trash-Route und folgen damit den Fussstapfen der kultigen Ramsays (die im neuen Jahrtausend auch nur noch Ramsch wie Aatma oder Ghutan produzierten). Andere meinen, mit Videoclip-Ästhetik, Schnitt-Exzessen und Sound-Overkill würde so etwas wie Horror entstehen. Beides resultiert für Zuschauer in zwei Stunden Tortur. Regisseur Mohit Suri (Awarapan, Woh Lamhe, Kalyug), der Neffe von Erfolgsproduzent Mahesh Bhatt, geht anfänglich einen leicht anderen Weg. Sein "Raaz - The Mystery Continues" ist weit davon entfernt, innovativer oder guter Horror zu sein, doch immerhin macht er ein paar Sachen richtig.

Ein ganz plumpes Beispiel: In einer Szene schreitet Nandita durch eine halbdunkle Tiefgarage. Alles ist still, die Angst baut sich auf. Und plötzlich bellt ein Hund aus einem Auto, der Schrecken fährt einem im Nu in die Glieder. Die meisten anderen Bollywood-Regisseure hätten Nanditas Marsch durch die Garage mit lauter Musik und weiss aufblitzenden Cuts aufgepeppt und dann den "Angriff" des Hundes mit viel Lärm unterstützt. Dass hier ein subtilerer Ansatz zum Zug kommt, hilft dem Film - selbst wenn es sich um eine absolute Klischee-Sequenz handelt. Tiefgarage? Hund? Ja, etwa auf dem Niveau bewegen wir uns. Auch Badewanne, Spiegel, Brunnen - alles wirkt wie schon mal anderswo gehabt. In der Tat gibt es denn auch manches Vorbild aus West und Ost, von den "Ring"-Filmen bis "The Exorcism of Emily Rose". Nur mit dem ersten Raaz hat das Ganze nichts mehr zu tun.

Suri verpackt immerhin alles in ansprechende Bilder und ein wenig Nervenkitzel in der Anfangsphase. Auch die Akteure sind nicht übel. Vor allem Kangana Ranaut eignet sich ideal für Parts wie diesen hier zwischen Glamour und Hysterie - nicht unähnlich ihrer letzten Rolle in Fashion. Emran Hashmi empfiehlt sich einmal mehr als Colin-Farrell-Double mit verminderter Ausstrahlung. Er hat sich mittlerweile zum soliden Schauspieler gemausert, auch wenn er hier nicht viel mehr zu tun hat, als geheimnisvoll guckend in der Gegend herumzusitzen. Adhyayan Suman letztendlich ist unterverwertet und auch nur moderat überzeugend. Jackie Shroff tritt in einer etwas undankbaren Gastrolle auf.

Leider schafft es Suri nicht, die anfängliche Ausrichtung seines Films lange beizubehalten. Bald schon kommt ein aufdringlicher Soundtrack ins Spiel, die übersinnlichen Tricks werden immer alberner und es schleichen sich Längen ein. Der Mittelteil zwischen Kangana und Emran langweilt und in der zweiten Hälfte geht dann auch die Story bachab. Spätestens wenn die Macher ausgerechnet eine missglückte Szene aus der US-Version von Ring 2 übernehmen und diese noch schwächer machen, hört der Spass auf: Gemeint ist der unheimlichen Angriff der schlechten CGI-Hirsche in jenem Film, der zum lächerlichen Angriff der extrem schlechten CGI-Ochsen in diesem Film wurde. "Raaz - The Mystery Continues" soll der teuerste Bollywood-Horrorfilm überhaupt gewesen sein, aber ein paar Rupien mehr hätten schon in die bescheuerten Ochsen fliessen dürfen. Und ins Skript sowieso ...

Ich war am Anfang bereit, gegenüber dem Film Gnade walten zu lassen, weil er kompetent inszeniert ist und nicht auf zu lärmige Schocks setzt. Doch lange hielt dieser Goodwill nicht an. Langeweile macht sich breit, die Auflösung der Handlung lässt sehr zu wünschen übrig und der übersinnliche Hokuspokus verkommt zu oft zur Lachnummer. Das gilt nicht zuletzt für das mutlose Finale, dessen Absurdität noch durch eine Dosis Kitsch gesteigert wird. "Raaz - The Mystery Continues" ist auf jeden Fall besser als der meiste Möchtegern-Horror aus Bollywood. Doch das heisst angesichts der schwachen Konkurrenz nicht viel und sehenswert wird der Film dadurch noch lange nicht. Ich bleib lieber bei Horror, der echte Gänsehaut auslöst, anstatt aus reiner Sympathie für Bollywood hier auf 2½ aufzurunden.

Fortsetzung: Raaz 3 (2012)

SONGS
1) Soniyo - Bis auf die englischen Lyrics eine ganz ansprechende Nummer (Sonu Nigam, Shreya Ghoshal, Neeraj Shridhar).
2) Kaise Ye Raaz Hai - Sauber gesungen, aber etwas unspektakulär (K.K.)
3) O Jaana - Romantische Tanznummer mit wenig Reiz (K.K.)
4) Maahi Ve - Wehklagend-romantische Nummer mit Charakter (Toshi Sabri)
5) Bandaa Re - Religiös gefärbtes Stück, situationsbezogen nicht schlecht (Krishna Beura).

MEINE DVD
Shree International (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Mässiger Transfer, nicht besonders scharf und mit Verpixelungen. Mühsame englische Untertitel, weil alle Apostroph fehlen)

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nehaflix (Liefert aus USA)

EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff.com (3½/5)

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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