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Liebesthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Mohit Suri
Drehbuch Shagufta Rafique nach einer Story von Mahesh Bhatt
Produktion Mukesh Bhatt
Songs Pritam
Kamera Raaj Chakravarti
Choreografie Raju Khan, Remo
Darsteller Emran Hashmi, Shreya Saran, Mrinalini Sharma, Rehan Khan
Ashutosh Rana, Aashish Vidyarthi, Atul Parchure, Purab Kohli, Salil Acharya
Länge 125 Min.

Kinostart 29.6.2007
Box office classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.8.07
©  Bilder Studio18, Screenshots molodezhnaja


STORY
Seit einem tragischen Zwischenfall mit seiner geliebten Aliyah (Shreya Saran) ist der Gangster Shivam (Emran Hashmi)
traumatisiert. Er arbeitet nun in Hongkong für den skrupellosen Boss Bharat Malik (Ashutosh Rana), der ihn als kompromisslosen Killer missbraucht. Eines Tages erteilt er Shivam den Auftrag, seine Freundin
Reema (Mrinalini Sharma) zu überwachen, um herauszufinden, ob sie Malik betrügt. Während seiner Beobachtungen weckt Reema in Shivam tragische Erinnerungen an Aliyah. Als er entdeckt, dass Reema nach Pakistan flüchten will, gerät er in einen Loyalitätskonflikt.

 

REVIEW
Gibt es diesen Film nicht schon? Die Gangsterballaden aus dem Bhatt-Camp ähneln sich mittlerweile in Stimmung und Musik so stark, dass es schwer wird, sie alle auseinander zu halten. "Awarapan" zeigt wieder den Bhatt'schen Liebling Emran Hashmi in der Hauptrolle, baut wieder auf pakistanisch angehauchte Lieder und erzählt die ach so melodramatische Geschichte eines Leid geplagten
Gangsters. Typischer Stoff für Regisseur Mohit Suri, dessen letzten drei Bhatt-Filme Zeher, Kalyug und Woh Lamhe bereits überschätzte Melancholie-Brocken waren. Diesmal wirkt alles noch lustloser, noch bemühter. Vor allem Suris Faible für langweilige Kerle geht mir auf den Keks. Ob Shiney Ahuja oder Suris Favorit Emran - beide tun in seinen Filmen nichts anderes, als traurig und treudoof in die Welt zu gucken. Emran, der hier für einmal nicht küsst, zieht dabei die immergleiche Visage, macht einen auf Colin Farrell (mit unpassend aufgebauschten Haaren) und verführt statt zum Sex ausnahmsweise zum Einschlafen.

Auch die anderen Akteure agieren wie gelähmt. Sie sprechen extra langsam, versinken in Weltschmerz und sonstigen Sorgen, die ihnen die Energie aus den Knochen zu saugen scheinen. So eine Technik, die Existenz als Quell von Tristesse und Melancholie zu zeigen, in denen Menschen mit ihren Traumata nur dann zu recht kommen, wenn sie stundenlang in die Ferne starren, kann man in einer gewissen Dosis noch aushalten. Aber nicht in jedem Film zu jeder Minute, "Awaparan" schwelgt regelrecht in dieser Atmosphäre und langweilt damit fundamental.

Die allgemeine Lethargie schwappt auch auf die uninspirierten Songs und die kühle Kameraarbeit über. Nichts beginnt hier richtig zu leben. Und der Plot? Der wirkt wie ein Sammelsurium vergangener Ideen, aus Bollywood, Hollywood, John Woo und vor allem A Bittersweet Life. Interessanterweise gibts auch mehrere Parallelen zu "Pulp Fiction". Ich möchte hier keinesfalls einen Plagiatsvorwurf anbringen, doch aus Quentin Tarantinos Meisterwerk übernommen ist a) die Handlung mit dem Killer, der die Freundin des Bosses überwachen muss b) ein Kamerashot aus dem Kofferraum und c) die Erlösung eines Gangsters durch den Glauben - ganz à la Samuel L. Jackson. Letzteres ist hier übrigens besonders mühsam. Zu viel Religionshudelei ertrag ich schlecht und hier ist diese besonders klebrig aufgetischt. Emrans Figur beginnt den Film als Atheist (eine Sünde, wie Aliyah bemerkt) und findet durch die Liebe zu Allah. Oder einmal Buddha. Auch egal. Hauptsache Glauben.

Dieses Anbiedernde passt zum ganzen Film. Er wirft sich einem vor die Füsse wie ein Hund, der gestreichelt werden will und dabei doch etwas muffig riecht. "Awarapan" ist bei weitem kein übler Film, dazu ist er zu solide inszeniert und gespielt, auch die Story hat ihre Momente - doch man ist in Sachen melodramatischer Bollywood-Gangsterballade bei einem Film wie Gangster besser bedient als hier. Bei dem hier will niemand jemandem auf die Füsse treten, als sei der Film nach einem Publikums-Fragebogen inszeniert, dazu Bhatt-typische Beigaben und die längst ausgelutschte, herbeinszenierte Melancholie von Regisseur Mohit Suri. Ich hoffe, mit solchen Filmen landet er mal ein paar Flops, denn viele dieser ach-so-tragischen Gangsterdramen, in denen ein unterwürfig guckender Kerl auf die rechte Bahn kommen will mit Hilfe von Gott und schönen Weibern kann ich nicht mehr sehen. "Awarapan" war der letzte, der noch Goodwill von mir bekam. Aber ich bin gesättigt.

 

SONGS
1) Mahiya - Fröhliches, aber gewöhnliches Lied mit englischen Lyrics (Suzzane).
2) Maula Maula -  Solides, aber charakterarmes Sufi-Liebeslied (Rafaquat Ali Khan)
3) Toh Phir Aao - Dünnes Klagelied mit pakistanischem Flair (Mustafa Zahid)
4) Tera Mera Rishta - Unspektakuläre Komposition, netter Gesang (Mustafa Zahid)

 

MEINE DVD
Studio18 (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Farblich überzeugend, bis auf einige Bewegungen auch halbwegs scharf).

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (3½/5)
BBC (3/5)
Rediff.com (1½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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