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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-

Regie Madhur Bhandarkar
Drehbuch Madhur Bhandarkar, Ajay Monga, Anuradha Tewari
Produktion Ronnie Screwvala
Songs Salim-Suleiman
Kamera Mahesh Limaye
Darsteller Priyanka Chopra, Kangana Ranaut, Mugdha Godse, Arbaaz Khan, Arjan Bajwa,
Ashwin Mushran, Raj Babbar, Kiran Juneja, Samir Soni, Kitu Gidwani, Suchitra Pillai-Malik
Gaststars Karan Johar, Konkona Sen Sharma, Ranvir Shorey u.a.
Länge 165 Min.

Kinostart 29.10.2008
Box office classification
Above Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.1.09
©  Bilder UTV, Screenshots molodezhnaja


STORY
Gegen den Willen ihrer Eltern (Raj Babbar, Kiran Juneja) zieht die schöne Meghna Mathur aus der Stadt Chandigarh in die Metropole Mumbai. Dort will sie ein Model werden und erkennt schon bald, dass sie nicht die einzige ist: Die Konkurrenz ist zahlreich und es gibt fast keine Chance, in das Gewerbe hineinzukommen. Zum Glück hat ihr schwuler Kumpel Rohit Khanna (Ashwin Mushran) ein paar Kontakte. So lernt Meghna das kesse Jung-Model Janet Sequiera (Mugdha Godse) kennen, das ihr ein paar Jobs liefert. Sie fällt sogar dem mächtigen Modezar Abhijeet Sarin (Arbaaz Khan) auf, der für sie kurzerhand seine Diva Shonali Gujral (Kangana Ranaut) feuert. Während jene nun völlig abstürzt, steigt Meghna zum neuen Star an Mumbais Laufsteg-Himmel auf.

 

REVIEW
"Fashion" möchte gerne Indiens Antwort auf "Prêt-à-Porter" sein, mit mehr Sozialkritik und höherem Drama-Anteil. Doch dadurch verkommt er viel eher zur Bollywood-Variante von "Showgirls", nur mit viel weniger Sex. Man bedenke: Rivalität zweier Glamour-Königinnen, Drogen, das Mädel vom Lande, das es in der Grossstadt zu etwas bringen will, die schmierigen Kerle, die sie umgarnen. Alles da. Nun ist es natürlich wenig schmeichelhaft, einen Film mit Paul Verhovens notorischem Trash-Epos zu vergleichen. Doch zum einen empfand ich "Showgirls" nie als den Totalreinfall, als der er gerne hingestellt wird (Ja, er war schlecht. Aber kultiger Trash) und zum anderen ist "Fashion" ja keineswegs ein Abklatsch. Und im Unterschied zur Busen-und-Po-Parade Verhoevens ist er sogar fast gut.

Fast? Ja, die Kritikpunkte sind richtig offensichtlich. So ist er mit 165 Minuten mindestens eine halbe Stunde zu lang, wenn man bedenkt, dass kaum Lieder drin vorkommen und die Story recht dünn ist. Dann gibt es wenig Überraschungen in der typischen Auf-und-Abstiegsgeschichte. Nicht zuletzt stören auch die Klischees - seien es jene über die Modewelt, jene über die Schwulen oder jene über Schwarze. Der dritte Punkt ist davon der beunruhigendste. Man bedenke, dass in Indien schwarze Schauspieler kaum je zum Zug kommen, es sei denn, in Bösewichtsrollen. Der einzige Schwarze hier ist ein junger Mann, der in einem Club tanzt. Und als Priyankas Charakter den Tiefpunkt ihres Lebens erreicht hat, landet sie mit diesem Fremden im Bett. Die Assoziation ist klar: Sex mit einem Schwarzen ist das Übelste, was der Frau passieren konnte. Ja, Rassismus ist aus Bollywood nicht wegzukriegen. Nicht einmal bei einem intelligenten Filmemacher wie Madhur Bhandarkar.

Der Mann zeichnete in der Vergangenheit für gesellschaftskritische Filme wie Page 3, Satta oder Corporate verantwortlich und schaffte dabei den Spagat zwischen Massenunterhaltung und Anspruch. Diesen Weg versucht er auch hier zu gehen, kippt aber dabei meist Richtung Mainstream ab: Er drehte eine Seifenoper im Glitzer-Gewand, die durchaus die Zustände in der Mode-Industrie anprangert und auch persönliche Schwächen der in diesem Zirkus der Eitelkeiten involvierten Menschen aufzeigt - doch dies etwas zu mutlos, etwas zu weichgespült. Mehr Biss hätte gut getan. Und zum Schluss vielleicht auch etwas mehr Drama.

All diesen Schwächen zum Trotz habe ich mich kaum je gelangweilt, sondern bin manchmal amüsiert, manchmal gerührt, der Handlung gefolgt. Ein Grund für dieses positive Herangehen ist Bhandarkars Inszenierung. Er zeigt einige grandiose Textil-Kreationen auf dem Laufsteg, weiss alles stets ansprechend auszuleuchten und schneidet in manchen Szenen überraschend schnell. Es ist ein konstanter Bewegungsfluss da, der wunderbar zur Hektik hinter den Kulissen passt. Dass "Fashion" einen oberflächlichen, gelackten Look aufweist, hat System, schliesslich passt dieser Stil zum Inhalt. Corporate war kühl und etwas klinisch - das passte. Hier dominieren mehr Farben, mehr Leben. Drama Baby!

Mittendrin das zweite Plus: die Schauspieler. Priyanka hatte mit Love Story 2050, God Tussi Great Ho und Drona kein gutes Bollywood-Jahr 2008, doch hier zeigt sie, dass sie selbst dafür nicht viel kann. Nur ihre Rollenwahl liess zu wünschen übrig. Sie spielt auch hier zwar keineswegs überragend, doch die Laufsteggöttin nimmt man der ehemaligen Miss World natürlich umgehend ab. Am Anfang sticht sie als beinahe pummeligste (!) Frau unter all den dürren Models noch etwas hervor, doch je besser die Schminke wird, je sicherer die Bewegungen auf dem Laufsteg, umso mehr verwandelt sie sich in eine Traumfrau von klassischem Format. Die ideale Besetzung, welche die etwas langweilige Figurenzeichnung kaschiert.

Kangana Ranaut, die in Gangster erstmals auffiel, gibt derweil die unsympathische Diva. An ihr demonstriert Bhandarkar eindrücklich, dass Ruhm korrumpiert und dass Schönheit so viele Frauen arrogant macht. Je mehr Männer sie angaffen, umso weniger müssen sie sich um ihren Charakter kümmern. Nein, das gilt nicht für alle Damen der Schöpfung und umgekehrt kann man die Aussage auch auf schöne Kerle anwenden - doch Bhandarkar ist durchaus auf der richtigen Schiene mit dieser Kritik am Hochmut der Schönheit. Nur warum Kangana? Sie ist nicht der Inbegriff eines Model-Typs. Wegen ihres schrillen Schauspiels wegen schafft sie es dennoch, glaubhaft zu bleiben. Schon eher einen typischen Model-Look weist die dritte Frau auf, Mughda Godse. Diese riesigen Augen, der gertenschlanke Körper, die verführerischen Bewegungen - eine Traumfrau. Von diesem Ex-Model, das hier debütierte, wird man in Zukunft noch mehr sehen.

Mutig auch, dass die männlichen Rollen eher an unbekannte Gesichter gingen, mit Ausnahme von Arbaaz Khan. Vor allem Arjan Bajwa (als Meghnas Lover) verdient für sein zurückhaltendes Spiel Lob. Und als Krönung gibts ein paar ganz kurze Gastauftritte von Karan Johar, Konkona Sen Sharma und Ranvir Shorey. Ein Ensemble, das sich sehen lässt und das Bhandarkar bestens führt. Der moralinsäuerliche "Fashion" mag kein Knüller sein, keine tiefschürfende Analyse der Mode-Welt, doch er ist jederzeit unterhaltsam anzuschauen und vorbildlich umgesetzt. Das Motiv "Erfolg und Schönheit essen Seele auf" liefert den roten Faden durch die Story, als Zückerchen gibts dazu halbwegs glaubhafte Einblicke in das Intrigenspiel und Liebeskarussell der Mode-High-Society Mumbais. Mir hat das eigentlich ganz gut gefallen, trotz der deutlichen Abstriche. Aber was weiss ich schon, ich find ja auch "Showgirls" nicht grottenschlecht ...

 

SONGS
1) Fashion Ka Jalwa - Rockiger Laufsteg-Track. Na ja (Sukhwinder Singh, Satya Hinduja, Bob Omulo).
2) Mar Jaava - Stimmig gesungen, aber nicht sonderlich aufregend (
Shruti Pathak, Salim Merchant).
3) Kuch Khaas - Moderates Liebeslied (
Mohit Chauhan, Neha Bhasin).
4) Aashiyana - Etwas up-tempo, aber ohne Nachwirkung (
Salim Merchant
).

 

MEINE DVD
UTV (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Satte Farben, aber teils heftige Verpixelungen)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)
amazon.co.uk (Liefert aus GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS


 

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