Quick-Links: Cast & Crew - Einführung - erste Bilder - Review - Box Office

Regie

Chris Columbus ("Home Alone", "Bicentennial Man")
Buch Steven Kloves ("Wonder Boys", "The Fabulous Baker Boys") nach dem Roman von J. K. Rowling
Produktion David Heyman ("Ravenous")
Musik John Williams ("Star Wars", "Jaws", "Indiana Jones", "A. I.", "Jurassic Park")
Kamera John Seale ("The Perfect Storm", "The Talented Mr. Ripley", "The English Patient")
Darsteller Daniel Radcliffe
Rupert Grint
Emma Watson
Richard Harris
Maggie Smith
Alan Rickman
Robbie Coltrane

Richard Griffiths
John Cleese
aus "The Tailor of Panama", geboren 1989
Filmdebüt,
Filmdebüt
aus "Gladiator", "The Man Called Horse"
aus "Sister Act", "Hook"
aus "Die Hard", "Galaxy Quest", "Dogma"
aus "The World Is Not Enough", "Für alle Fälle Fitz"
aus "Sleepy Hollow", "King Ralph", "Naked Gun 2 ½"
aus "The World Is Not Enough" und (logo) Monty Python
Links imdb, upcomingmovies.com, official site
Verleih / © Warner Bros.
Bewertung
Kritik Aus Platzgründen habe ich den Text unten angehängt. Hier klicken.
Andere Stimmen Tele (CH) 3/4
Roger Ebert (USA)
4/4 "I was sure I was watching a classic [ ... that makes ...] generations of fans
James Berardinelli (USA) 3/4



Harry Potter and the Sorcerer's Stone (US-Titel)
Harry Potter and the Philosopher's Stone (englischer Originaltitel)

Harry Potter, Held von jung und alt rund um die Welt. Die Geschichten um den Zauberlehrling aus der Feder von J. K. Rowling verkauften sich millionenfach. Klar war auch bald, dass eine Filmbversion her musste. Rowling verkaufte die Rechte an Warner Brothers und die fragten sofort bei Steven Spielberg an. Der überlegte sich die Sache sehr lange - denn er hatte drei Projekte produktionsbereit: 'Harry Potter', 'Minority Report' und 'A. I.'. Für letzteres entscheidete er sich dann und der Stuhl wurde frei für einen Mann aus Spielbergs Talentschmiede: Chris Columbus ('Home Alone', 'Bicentennial Man'). Umgehend ging ein Aufschrei durch die Fangemeinde, denn a) ist der Regisseur ein Ami, b) wird ihm nicht von allen Seiten zugetraut, das nötige Talent zu haben und c) ging das Gerücht um, der Ami Haley Joel Osment würde Harry spielen. Dem war nicht so, Osment schloss sich bei 'A. I.' an - und ein Brite wurde zu Harry Potter: Daniel Radcliffe.

Das Casting war also geglückt, aber die Fans noch nicht überzeugt. Das Poster (hier klicken) war dann doch schon recht gelungen. Aber noch wartete alles gespannt auf erste Bilder und den Trailer. Anfang März kam dann beides - und die meisten waren erstaunt: So hat man sich einen Harry-Potter-Film gewünscht. Hier der Trailer (link) und ein paar Bilder (anklicken):

Der Start von Harry Potter steht bevor. Warner Brothers ist von der Qualität des 2 1/2-Stunden-Films derart überzeigt, dass es bis vor dem 11.11. keine Pressevorführungen geben wird - d.h. erst 8 Tage vor US-Start und 11 Tage vor CH-Start. Ich wage dennoch eine Prognose: Harry Potter startet in den USA auf rekordmässigen 3800 Leinwänden (bisheriger Rekord: Shrek mit 3600) - und ich rechne mit 80 Millionen in 3 Tagen. Hier noch ein Bild

 

My Review 

> Ich habe das Buch gelesen. Meine Kritik verrät nur wenig über den Inhalt [Minor spoilers].

Harry Potter ist ein weltweites Phänomen. Egal was ich oder andere Kritiker hier schreiben, der Film wird ein Erfolg. Die Frage ist nur noch, wie überwältigend der Erfolg sein wird. Von dem was ich gesehen habe, kann ich sagen: Der Erfolg ist auch verdient, denn der Film ist gelungen. Die Erwartungen zu 100% zu erfüllen ist unmöglich, und bevor ich mich nun jedem noch so kleinen Negativpunkt hingebe, möchte ich doch kurz und bündig festhalten:
"Harry Potter and the Philosopher's Stone" ist fantastische Blockbuster-Unterhaltung, mit Liebe fürs Detail gemacht, toll gespielt und über die ganze Distanz von 152 Minuten stets abwechslungsreich. Eine gelungene Bestseller-Adaption.

Doch einen Grossteil des Platzes werde ich nun verwenden, um Mängel des Steifens aufzuzeigen. Das beginnt gleich mit den zwei grossen: Adaption und Radcliffe. Zuerst die Adaption, die von Miss Rowling ja mit Adlersaugen überwacht wurde - und das merkt man. Sie, Drehbuchautor Kloves und Regisseur Columbus war jede Episode des Buches teuer und sie wagten es kaum, etwas herauszustreichen. Da Film jedoch ein anderes Medium ist als Buch, wäre es nötig gewesen, gewisse Sequenzen einfach radikal zu streichen, um anderen, wichtigeren, mehr Gewicht zu geben. Ein Freund von mir, der das Buch nicht gelesen hat, sagte nach der Vorführung, man hätte die ganze Episode mit diesem "Sportspiel mit dem seltsamen Namen" streichen können. Quidditch? Herrjeh, jeder der das Buch gelesen schlägt bei einem solchen Gedanken die Hände über dem Kopf zusammen, denn das Spiel ist ein Leitmotiv, mehrere wichtige Szenen sind ihm gewidmet. Das ist aber eben das Problem im Film: Quidditch nimmt keine grosse Rolle ein, es ist eine von vielen Sequenzen. Actionreich und recht gut gemacht (auch wenn die CGI- und Bluescreen-Effekte nicht immer perfekt sind), aber nicht prägend - und für solche, die das Buch nicht gelesen haben, eventuell nicht einmal wichtig? Es gibt andere Beispiele. Mir persönlich sind zwei aufgefallen: Da wären Harrys Zieheltern, die im Buch sehr gefährlich wirken und im Film zum komödiantischen Elemnt verkommen. Diese drei terrorisieren Harry, sperren ihn unter der Treppe ein und misshandeln ihn psychologisch. Im Film wird das nur angedeutet. Columbus hat es eilig, Harry nach Hogwarts zu bringen und rast durch diese Sequenzen durch. Sie sind nicht schlecht und auch in witziger Form funktionieren sie eigentlich, aber nicht ganz so, wie man sie sich gewünscht hätte.
Die andere Sequenz, die mir negativ auffiel, waren die Prüfungen und Rätsel, die Harry und seine Freunde am Schluss bestehen müssen. Im Buch hat jeder der Lehrer ein Rätsel kreiert, um den Stein der Weisen zu schützen - im Film sind es nur drei. Schach, die Schlüssel und der Spiegel. Snapes Rätsel fehlt! Snape, eine der wichtigen (und besten - siehe unten) Figuren fehlt bei diesen Rätseln. Zudem wird im Film der Zusammenang zu den Lehrern nicht hergestellt. Meiner Meinung nach ein dramaturgscher Fehler. So ist Harrys Konfrontation mit ... ihr wisst schon wem ... nicht so perfekt vorbereitet.
Daniel Radcliffe. Der Harry-Potter-Darsteller ist charmant und man muss ihn gern haben. Doch seine Rolle ist undankbar. Er trägt den Film, hat aber keine komischen Szenen wie etwa Ron. So bleibt ihm ein Grossteil des Films nichts anderes übrig, als zu staunen. Er staunt und staunt - und das braucht wahrlich kein schauspielerisches Können. In manchen Szenen, in denen er nicht staunen muss, wirkt er etwas hilflos. So etwa im Leuchtturm, wo sein verlegenes, ängstliches Stottern sehr künstlich erscheint. Radcliffe ist gut in der Rolle, ich möchte ihn wirklich nicht schlecht machen - aber kleine Details wie eben genannte haben mich gestört.

Nun eine Liste kleinerer, und teils WIRKLICH kleiner Probleme:
- John Williams Musik ist toll, aber bisweilen zu dominant.
- Beim Schachrätsel am Schluss hätten die Macher mindestens eine kleine Ahnung vom Spiel haben sollen. Dieses Filmschach setzt sich über die Regeln des Spiels hinweg - was selbst Schach-Anfängern wie mir auffällt.
- CGI. Es gab viele Computereffekte, die gut waren, andere wirkten künstlich (Der Troll war mässig, Quidditch recht gut)
- John Cleese hat zu wenig zu tun.
- Die Szene im Wald, wo Harry Vold... sorry, eben ihn trifft, war gut, weil er genial war. Aber der zur Rettung eilende Zentaurus war nicht nur mässig animiert, der ganze Subplot mit ihm wurde weggelassen.
- Draco Malfoy wird im Film (wie viele andere Bösewichte) nicht genug herausgearbeitet.
- Snape.l Alan Rickman ist genial. Sein Hass auf Harry geht aber gegen Schluss wie vergessen.
- Das Ende. Es kommt etwas rassch und süsslich. Harrys Tat (ich will nicht schreiben, was er getan hat) ist ziemlich schwerwiegend für die Psyche eines Kindes, aber er strahlt und edet amüsiert mit Dumbledore, der erst noch von der Ganzen Sache gewusst hat. Hmm, alle dunklen Schatten sind weg. Happy End kann kommen.
- Kann mir jemand sagen, was Hagrid auf der Bank mitgenommen hat? Im Film bleibt das unklar, oder hab ich da was verpasst?

So und nun, einfach um zu beweisen, dass ich den Film dennoch sehr sehr mochte: Das Gute. Wo fange ich an. Der Look. Harry Potter wirkt echt. Die Detailverliebtheit der Macher ist extrem. Plattform 9 3/4, die Eulen, die Figuren - alles ist da, als ob der Film eine Art visuelles Begleitmaterial zum Buch geworden ist. Die Ausstattung ist phänomenal, viele Szenen beginnen mit wahrhaft grandiosen Einstellungen von Häusern, Sälen oder anderen Objekten. Dem Film sieht man sein Budget und die Verliebtheit der Macher in das Ursprungsmaterial einfach an.
Die Schauspieler, die meisten britisch, sind fantastisch. Alan Rickman (Snape) und Robbie Coltrane (Hagrid) sind Traumbesetzungen. Maggie Smith ist als McGonagall zwar etwas alt, aber einfach köstlich - Gleiches gilt fpr Richard Harris (Dumbledore), John Hurt etc. Die Kinderdarsteller (vor allem Ron-Darsteller Rupert Grint) sind ebenfalls top. Sie reichen nicht an die Erwachsenen heran und in der einten oder anderen Szene versagen sie, aber alles in allem Top-Kinderdarsteller, denen man die Handlung abnimmt. Ah, die Handlung: Obwohl wie oben erwähnt ein eigener Erzählstrang zugunsten einer Aneinanderreihung der Szenen im Buch aufgegeben wurde, bleibt die Geschichte doch bezaubernd und einfallsreich. Gegen Schluss, als Dumbledore die Bonuspunkte verteilt, stiegen mir doch fast die Tränen in die Augen. Ja, Columbus kann sehr gut manipulieren, aber man lässt sich hier gerne manipulieren.

Es gibt noch viel zu erzählen. Aber seht ihn euch an, vor allem die, die das Buch nicht kennen. Ich weiss, es ist ein Kinderbuch, aber Erwachsene haben an der Geschichte ihren Spass. Ich habe das Buch gelesen und mochte es auf Anhieb. Den Film ebenfalls - und an die, die das Buch gelesen haben: Gebt dem Film eine Chance. Das eine oder andere, was ihr gerne gesehen hättet, mag fehlen oder verändert worden sein, aber Columbus & Co. gaben sich Mühe, die Fans und die Neulinge zufrieden zu stellen. Bei mir hats funktioniert: Harry Potter ist ein tolles Buch und ein ebenso toller, unterhaltsamer, wunderbar gemachter Fantasystreifen. "Lord of the Rings" wird ihn trotzdem mit Leichtigkeit schlagen :)

Ach und bevor ichs vergesse: Harry Potter and the Philosopher's Stone ist der erste von sieben Harry-Potter-Filmen. Sieben! Also gibt es jede Menge offener Fragen am Ende des Films - aber das ist gewollt. Es kommen ja noch sechs!

 

Das Startwochenende. Nicht schlecht. "Harry Potter and the Sorcerer's Stone" (US-Titel) legte einen sensationellen Start hin. Nach dem vorliegenden Endresultat spielte der Streifen in Nordamerika am Startwochenende 90.29 Millionen US$ ein - das ist 20 Millionen mehr, als der bisherige 3-Tages-Rekordhalter "The Lost World: Jurassic Park" (1997).
Harry spielte in 3672 Kinos auf etwa 8000 Leinwänden. Dies sind enorme Zahlen und halfen mit, die 2 ½ Stunden Lauflänge zu relativieren. Oder einfacher gesagt: Wer Harry sehen wollte, konnte das in den meisten Fällen auch (viele Kinos waren ausverkauft, haben aber extra Vorstellungen abgehalten).

Nun wird die Diskussion starten, ob "Lord of the Rings" diese Zahl schlägt. Niemals. "Lord of the Rings" ist dafür zu lange und wird weniger Leinwände bekommen, da viele neue Filme zu dieser Zeit starten. Sogar NewLine sagte, sie werden LOTR in~3000 Kinos starten und hoffen auf gute, aber vor allem gut bleibende Einnahmen à la "Titanic".

Und die letzte Frage: Wie viel macht Harry Potter weltweit? Und in den USA gesamt? Das wird sich alles noch zeigen ...

In der vierten Woche ging "Harry Potter" die Luft aus: Nachdem das zweite Wochenende noch saftige Zahlen brachte (Thanksgiving!) fiel Potter in der dritten Woche um über 50% und musste in der vierten Woche den Titelplatz an Ocean's Eleven abgeben. Nach vier Wochenenden steht Potter bei 240 Millionen US Dollar. Die Konkurrenz der nächsten Wochen wird ihn weiter drücken und ob Potter über Weihnachten nochmals zulegen kann, ist zu bezweifeln. Es scheint tatsächlich so, als ob die Kids den Film doch nur einmal anschauen gehen - und die Hoffnung, "Titanic" zu schlagen, ist in weite Ferne gerückt ist. Die US-Einnahmen werden ein Total zwischen 270 und 300 Millionen erreichen. Damit ist "Shrek" als Jahressieger geschlagen - und wohl auch "Monsters Inc." (214 Mio. nach 6 Wochen! - hält sich aber super) scheint besiegt. Letzter Anwärter auf den Thron ist damit Lord of the Rings. Aber eben, ich denke eher nicht ...

Ein Update gefälligst? Weihnachten spülte reichlich Dollars in die Potter-Kassen. Am 6.1.02 (8. Woche) war es dann soweit: Die magische 300-Mio-Grenze wurde geknackt. In derselben Woche machte "Lord of the Rings" seine 200 Mio. Eine Woche darauf landet "Harry Potter" auf der zehn mit 3.4 Mio. Nächste Woche heissts wohl bye bye Top Ten. Tatsächlich - in seiner 10. Woche reichten Harry Potters 2.5 Mio. nicht mehr für die Top 10. Das Total steht auf fantastischen 305 Mio. Im März 2002 ist "Lord of the Rings" dank den 13 "Oscar"-Nominationen immer noch in den Top 10. Falls "LOTR" viele "Oscars" gewinnt, stehen die Chancn gut, dass er "Harry Potter" tatsächlich noch überholen wird!

 

Derweil ist Harry Potter auf DVD bereits zu kaufen. Klickt auf das Bild unten.



Hauptseite Filmlexikon



page created 3.3.01  ~  last updated 13.3.02