The Perfect Storm
Action-Katastrophendrama, USA 2000
Regie: Wolfgang Petersen
Buch: William D. Wittliff und Bo Goldman nach dem
Buch von Sebastian Junger
Produktion: Wolfgang Petersen, Gail Katz und Paula
Weinstein
Musik: James Horner
Effekte: Industrial, Light & Magic
Mit: George Clooney, Mark Wahlberg, Mary Elizabeth
Mastrantonio, John C. Reilly, Diane Lane, Karen Allen, Michael Ironside
© by Warner Bros.
Die Story
Gloucester, Massachusetts,
Oktober 1991: In dem Fischerdorf sind alle froh, dass das Ende der Fischsaison gekommen
ist. Aber Kapitän Billy Tyne [George Clooney] ist unzufrieden, weil er zu wenig Fisch eingefahren hat. Er
will deswegen noch einmal mit dem Schwertfisch-Kutter "Andrea Gail" in See
stechen, um dem Schiffsbesitzer Bobby Brown [Michael Ironside] endlich zu zeigen, dass er
noch was drauf hat als Kapitän. Billy versammelt seine Crew und alle sind nicht gerade
glücklich: Bobby Shatford [Mark Wahlberg] zum Beispiel, wollte endlich die hübsche Christina [Diane Lane]
heiraten, nimmt aber des Geldes wegen an dem Fisch-Trip teil. Mit vier anderen Männern,
stechen die zwei in See. Ein harter Job, eine harte Tour, aber die Männer wollen ihr
bestes geben. Nicht nur Billys Kollegen, die Kapitänin Linda Greenlaw [Mary Elizabeth Mastrantonio] ist besorgt.
Die "Andrea Gail" ist bald bei den Fischgründen - aber die Fangquote ist
schlecht. Deshalb beschliesst Billy, weiter östlich zu fischen. Und tatsächlich: Dort
haben sie schon bald Tonnenweise Schwertfische gefangen und treten die Heimreise an. Doch
in der Zwischenzeit ist der Hurricane "Grace" von den Bahamas gen Norden
gewandert und kollidiert vor der nordamerikanischen Küste mit einem arktischen Tief. Das
Zusammenprallen erzeugt einen gigantischen Sturm, einen "perfekten Sturm" mit
Windgeschwindigkeiten bis 200km/h und Wellen von 30 Metern Höhe - und die "Andrea
Gail" fährt mitten hinein, denn warten geht nicht oder der Fisch verrottet. Der
Kampf gegen die unbarmherzigen Fluten beginnt.
Der Sturm" erzählt
vom Kampf einer Fischkutter- besatzung gegen den furchtbarsten Orkan in der Geschichte der
Wetteraufzeichnung. Vier Tage raste im Oktober 1991 der Sturm mit über 160 Kilometer pro
Stunde dahin, im Atlantik schaukelte er 34 Meter hohe Wellen auf.
Mitten in dieses Chaos steuerte damals die Andrea Gail. Kapitän Billy Tyne befand sich
trotz aller Warnungen mit seiner fünfköpfigen Crew auf See, weil ihm die Bank im Nacken
saß. Doch als der Kutter in Seenot geriet, ging es nur noch ums nackte Überleben...
[cinema.de]
Im Herbst 1991 stößt der Kapitän Billy vor der Ostküste
der USA auf zwei Schlechtwetterfronten. Dadurch braut sich der gewaltigste Sturm seit
Menschengedenken zusammen. Der Wetterbericht hält den Kapitän Billy Tyne trotzdem nicht
ab, mit der 'Andrea Gail' auszulaufen. Tyle will seine Fischfangquoten steigern und fährt
deshalb in weit entfernte, reiche Fischgründe. Sein Leben riskiert der Fischer sowieso
jeden Tag. Doch diesmal muss er erfahren, wie gnadenlos die See wüten kann.
[moviedata.de]
Kritik
Endlich einmal wieder ein Katastrophenfilm im grossen Stil
- erinnern wir uns an den Spass, den wir bei 'Twister' oder bei 'Deep Impact' hatten.
Aber: Diesmal steht am Anfang 'based on a true story', und das lässt aufhorchen. Dieser
Sturm ist passiert, diese Schicksale sind echt - und das ist Teil der Emotionalität, die
der Film aufbauen kann. Die erste Stunde stellt (wie im Katastrophenfilm so üblich) die
Charakteren vor. Besonders gut sind Mark Wahlbergs proletenhafter junger Mann, Clooneys
cooler Bootscaptain und viele der anderen Fischerdorfs-Bewohner. Dies ist kein Film über
Hollywood-Schönlinge, diese Typen riechen nach Fisch, sind etwas dumm und haben Frauen
als Freundinnen, die nicht als Models durchgehen (mit Ausnahme von Diane Lane, die
Wahlbergs Freundin spielt...). In einem Wort: Sie sind echt.
Dann gehts los, als das Schiff aufs Meer fährt. Gute Fischfangszenen, männliche
Kollegialität, einige Klischees - und Wolken. Wolken aus dem Computer von ILM. Wolken,
die eines aussehen: echt. Dann Wellen, echte Wellen (die Petersen und seine Crew während
einem echten Hurricane drehten) und unechte ILM-Wellen, die meistens sehr echt aussehen.
Nun beginnt eine Adrenalin-Stunde, wie wir sie selten erlebt haben. Petersen kennt sich im
Element Wasser aus, immerhin drehte er 'Das Boot'. Und er gibt dem Sturm fast schon eine
Seele. Mehr und mehr zeigt sich, dass hier nicht Menschen im Mittelpunkt stehen, sondern
ein Sturm, der 'perfekte Sturm' eben - und ein echter Sturm, wie wir uns erinnern. Alle,
die das Buch gelesen haben, kennen den Schluss und wer am Anfang gut aufpasst, kann ihn
erahnen - aber es ist ein mutiger Schluss. Ein echter Schluss eben, kein
Hollywood-Schluss. Und obwohl man eigentlich immer Clooney erkennt, obwohl man oft das
Gefühl hat, diese oder jene Welle war unecht, muss man dem Film doch eine fesselnde
Echtheit und echte Spannung attestieren. Und wenn ich jetzt nochmals das Wort 'echt' sage,
war's wohl einmal zuviel. Echt.
* * * *
Andere Kritikerstimmen:
Roger Ebert: ""The Perfect Storm" is a well-crafted example of a film of pure sensation.[...] I do not mind admitting I was enthralled [...] The impetus of the story drives us forward, and by the end of the film I was wrung out. It's possible to criticize the sketchy characters, but pointless. The movie is about the appalling experience of fighting for your life in a small boat in a big storm. If that is what you want to see, you will see it done here about as well as it can be done." 3½ (von 4)
"Exciting, engaging, and, at times, majestic." -- James Berardinelli, REELVIEWS "It may have been the perfect storm, but this is the imperfect movie." -- Robert Wilonsky, NEW TIMES LOS ANGELES "A picture that leaves one thinking less about the fates of the characters than about how the actors had to spend most of their working days soaking wet." -- Todd McCarthy, VARIETY "Has noticeable problems with characterization and dialogue. But once that awesome storm ... gets cranked up, it's hard to remember what those difficulties were, let alone care too much about them." -- Kenneth Turan, LOS ANGELES TIMESRotten Tomatoes: 38% (d.h. 26 von 68 Kritikern fanden den Film gut)