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Regie

Steven Soderbergh - Traffic, Erin Brockovich, Out of Sight
Buch Ted Griffin & Steve Carpenter
nach dem Originaldrehbuch von "Ocean's Eleven" (1960)
Produktion George Clooney
Jerry Weintraub
Musik David Holmes - Out of Sight
Kamera Steven Soderbergh - Traffic, Erin Brockovich, Out of Sight
Darsteller George Clooney
Brad Pitt
Julia Roberts
Matt Damon
Don Cheadle
Casey Affleck
Andy Garcia
Carl Reiner
aus Three Kings, The Perfect Storm
aus The Mexican, Snatch, Fight Club
aus The Mexican, Erin Brockovich, American Sweethearts
aus Dogma, The Talented Mr. Ripley, Good Will Hunting
aus Traffic, Out of Sight
aus Good Will Hunting - Bruder von Ben Affleck
aus Hero, Jennifer 8, The Godfather, Part III
Regisseur (All of Me). Vater von Rob Reiner (When Harry Met Sally)
sowie Andy Garcia, Elliot Gould, Vitali & Vladimir Klitschko, Scott Caan
Links imdb, upcomingmovies.com, official site, Fansite
Verleih / © Warner Bros.
Bewertung
Kritik Meine Kritik (14.12.01) ~ Hier klicken
Andere Stimmen Roger Ebert (USA) 3/4 ... I enjoyed it [...] I liked it as a five-finger exercise.
James Berardinelli (USA) 3/4 ... a remake that is actually better than the original


Rated PG-13 - www.filmratings.com

Steven Soderbergh ist einer der Aufsteiger des Jahres 2000. Der Regisseur hatte 1989 mit "Sex, Lies und Videotapes" die Filmwelt begeistert, stieg dann aber trotz einigen sehenswerten Filmen in die Bedeutungslosigkeit ab. 1998 brachte er "Out of Sight" heraus und schaffte die Trendwende. Es folgte zwar noch der wenig erfolgreiche, aber hoch gelobte "The Limey", doch danach startete er mit "Erin Brockowitch" und "Traffic" regelrecht durch. Zwei 100-Millionen-Filme (US-Einnahmen) und zwei "Oscar"-gekrönte Filme, der erste holte einen für Julia Roberts' Hauptrolle, der zweite je einen für Regie, Schnitt, Drehbuch und Benicio Del Torro als Nebendarsteller. Steven Soderbergh war der Mann der Stunde - und hatte sein nächstes Projekt längst im Ärmel: "Ocean's 11" - ein Remake des Ratpack-Films mit Frank Sinatra und Sammy Davis jr.! Ein komplettes Fun-Picture also. Nur die Darsteller! Uff, da trudelten Namen ein, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen liessen: Julia Roberts, Brad Pitt, George Clooney, Bruce Willis, Matt Damon - und auch wenn Bruce letztendlich wieder aussteigen musste, bleib eines der einzigartigsten Starensembles aller Zeiten übrig. Hier einmal ein Bild zum Anfangen. Es trudelte etwa gemeinsam mit den ersten Testscreening-Kommentaren ein. Diese reden von einem genial inszenierten Film, in dem George Clooney und v.a. Bad Pitt wundervolle Darbietungen zum Besten geben. Ich kann es kaum erwarten.

6.10.01 - der Trailer ist draussen. Und er sieht extrem hip aus. "Out of Sight 2" mit schlicht phänomenaler Besetzung. Hier ein paar Snapshots und der Link.

Die offizielle Website hat am 9.10.2001 ein grosses Update erfahren. Unter anderem hat Warner Bros. eine Story-Zusammenfassung herausgegeben - hier ist sie:

Dapper Danny Ocean (GEORGE CLOONEY) is a man of action. Less than 24 hours into his parole from a New Jersey penitentiary, the wry, charismatic thief is already rolling out his next plan. Following three rules — don't hurt anybody, don't steal from anyone who doesn't deserve it, and play the game like you've got nothing to lose — Danny orchestrates the most sophisticated, elaborate casino heist in history.

In one night, Danny's handpicked 11-man crew of specialists — including an ace card sharp (BRAD PITT), a master pickpocket (MATT DAMON) and a demolition genius (DON CHEADLE) — will attempt to steal over $150 million from three Las Vegas casinos owned by Terry Benedict (ANDY GARCIA), the elegant, ruthless entrepreneur who just happens to be dating Danny's ex-wife Tess (JULIA ROBERTS).

Coincidence or motive? Only Danny knows for sure. To score the cash, he'll have to risk his life and his chance of reconciling with Tess. But if it all goes according to Danny's intricate, nearly impossible plan, he won't have to choose between his stake in the heist and his high-stakes reunion with Tess... or will he?

Neben der Story gelang auch eine grössere Bilder-Datenbank ins Netz mit etlichen Bildern der All-Star-Besetzung. Hier ein paar Beispiele.



Ocean's Eleven hat am Startwochenende 7.12.01 - 9.12.01 einen Rekord aufgestellt: Die Krimikomödie spielte 38 Millionen Dollar ein, das beste Resultat, das ein Filme je im Dezember erreicht hat. Die Kritiken sind OK, aber nicht allzu euphorisch. Update: In der zweiten Woche wurde "Ocean's Eleven" (23 Millionen) von Newcomer Vanilla Sky (25 Millionen) knapp von der Spitzenposition verdrängt. "Vanillas" schlechte Kritiken werden wohl aber in der nächsten Woche "Ocean's Eleven" wieder einen Platz vorrücken lassen. Die Konkurrenz der nächsten Wochen (Lord of the Rings, The Majestic etc.) werden jedoch auf die Box-Office-Zahlen drücken. Dank Ferien-Bonus und guten Zuschauerreaktionen denke ich jedoch, "Ocean's Eleven" wird um die 150 Millionen in den USA machen.

Bevor ich zu meiner Kritik komme noch ein Box Office Update (11.1.02-13.1.02): "Ocean's Eleven" ist nun ein Mega-Hit. Auch in seiner 6. Woche landete er auf Rang 4 mit satten 7.5 Millionen - und einem Total von sagenhaften 162.5 Mio. Die 200er-Grenze ist wohl ausser Reichweite, aber knapp darunter ist auch nicht schlecht. Wer hätte gedacht, dass sich der smarte Film so gut halten würde?


Review 

"Ocean's Eleven" ist eine Fingerübung in Sachen Coolness. Ich meine Fingerübung nicht etwa negativ (Starregisseur Steven Soderbergh kann sogar mit dem kleinen Finger einen klasse Film drehen), sondern will damit ausdrücken, wie locker der Film wirkt. Neben "cool" trifft nämlich ein anderes Wort den Film genau: Funky.
Dies ist das Remake des Rat-Pack-Films "Ocean's Eleven" (1960) mit Dean Martin, Sammy Davis Jr. und Frank Sinatra - damals waren Charaktere, Tiefgang und Story Nebensache - und das sind sie auch heute noch: Dies sind Brad Pitt, George Clooney und Julia Roberts auf der Leinwand, und selten im Film hat man das Gefühl jemand anderes zu sehen als Pitt, Clooney und Roberts. Ich wusste nach dem Film nicht mal mehr, wie die Rollennamen waren (sie sind Rusty, Daniel und Tess) - aber das ist auch nicht wichtig. In "Ocean's Eleven" zählt schlicht der Spass den man hat, diesen Stars zuzusehen, ihren Dialogen zu lauschen und ihre kleinen Macken zu studieren. Ein "Star Movie" im besten Sinne des Wortes also - und Steven Soderbergh sorgt dafür, dass es mit der nötigen Portion Stil, Humor und eben, Funkiness serviert wird.
Jeder Einstellung stimmt, jeder Schnitt und jedes Lied unterstreichen die Coolness des Films. George Clooney ist in diesem Ambiente als Danny Ocean ideal besetzt. Er ist Clooney und als solcher überzeugt er genauso wie in Soderberghs "Out of Sight". Soderbergh weiss Clooney einfach richtig einzusetzen. Der Mann an seiner Seite: Brad Pitt. Die Chemie mit Clooney stimmt. Manchmal müssen die beiden kaum ein Wort miteinander sprechen und es knistert trotzdem. Man merkt ihnen den Spass, den sie zusammen hatten, einfach an - nicht einmal hat man das Gefühl, hier versuchen sich zwei Sexsymbole die Show zu stehlen - sie spielen sich vielmehr den Ball zu. Nochmals: Ein tolles Duo. Von den drei Top-Stars fand ich Pitt knapp am besten, weil er ein wahres Chamäleon ist und ihm diese Rolle richtig behagt. Ein kleines Detail: Der Typ frisst den ganzen Film hindurch. Wenn es jemals ein "Oceans Eleven"-Sequel geben soll, muss er sich wohl einen 20kg-Bauch anfressen, denn schon in einer der letzten Szenen drückt ihm das viele Essen auf die Brust. Köstlich.
Dritte im Bunde ist Julia Roberts als Dannys Ex-Frau Tess. Ihre Dialoge mit Clooney sind pointiert, auch wenn man sich, und ich sage das zum letzten Mal, stets bewusst ist, da reden Clooney und Roberts. Für jeden anderen Film wäre das der Todesstoss, hier passt es wie die Faust aufs Auge. Mit Brad hat Julia nur  wenig Szenen aber man hat das Gefühl, sie gigglen sich innerlich an. Immerhin verstehen sich die zwei privat bestens und haben zuvor zusammen "The Mexican" gedreht. George, Julia und Brad sollten nur noch zusammen auftreten - sie sind ein fantastisches Trio.
Die weiteren Player in Dannys Team: Matt Damon - etwas schüchtern, aber somit ideal besetzt als zurückhaltender 11. Mann. Elliott Gould - ein genialer Anblick mit dicker Brille und Zigarre im Mund. Süffig. Carl Reiner - der Regisseur spielt eine der wärmsten Rollen im Film als alternder Gangster mit Magengeschwür. 100% überzeugend. Casey Affleck (Bens kleiner Bruder) und Scott Cahn (James' Sohn) als ständig streitendes Brüderpaar - amüsanter Comic Relief. Soderberghs Haus-Schauspieler Don Cheadle - genial wie immer. Bernie Mac - sein Rassismus-Streit mit Damon ist famos. Shaobo Qin - meine Güte ist der Kerl akrobatisch. Und Edward Jemison als nervöser Techniker der Truppe.
Ausserhalb von Dannys Team: Andy Garcia als schleimiger Casino-Besitzer, Gastauftritte von den Boxern Klitschko und Lennox Lewis, sowie Joshua Jackson als ... Joshua Jackson. Neben diesem Dream-Team an Schauspielern überzeugen eben Musik und Kamera, aber auch der eigentliche Einbruch, der recht spannend ist, sowie das Las-Vegas-Feeling. Das erste Finale ist ziemlich kitschig, aber auch melancholisch und ein hübsches Tüpfchen auf dem "i". Das zweite Finale ist dann schon fast doppeldeutig.
Was soll ich noch sagen? Wenn ein Film "funky" ist, kann man das eben schwer umschreiben - man sollte es erlebt haben. Also ab ins Kino. Und wer einen "ernsthaften" Soderbergh will, muss sich bis zum nächsten Mal gedulden.


Bei amazon.com ist "Oceans' Eleven" bereits auf DVD erhältlich. Schaut euch die Produktebeschreibung an, indem ihr das linke Bild anklickt. Auf deutsch ist auch das Original mit Frank Sinatra erschienen. Klickt dazu den rechten Link.


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