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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Golmaal - Fun Unlimited

Regie Rohit Shetty
Drehbuch Neeraj Vora
Produktion Shree Ashtavinayak Cine Vision; K Sera Sera
Songs Vashal-Shekhar
Kamera Aseem Bajaj
Choreografie Ganesh Acharya
Darsteller Ajay Devgan, Sharman Joshi, Tusshar Kapoor, Arshad Warsi, Paresh Rawal,
Rimi Sen, Mukesh Tiwari, Sanjay Mishra, Manoj Joshi, Susmita Mukherjee
Länge 146 Min.

Kinostart 14.7.2006
Trade classification
Above Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 15.8.06
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Gopal (Ajay Devgan) ist schon vor zehn Jahren aus dem College geschmissen worden. Trotzdem hängt er dort noch immer rum, mit seinen Freunden Laxman (Sharman Joshi), Madhev (Arshad Warsi) und dem stummen Lucky (Tusshar). Als alle vom Rektor (Manoj Joshi) des Grundstücks verwiesen werden, geraten sie ins Schussfeld des Garagenbesitzers und Sanjay-Dutt-Fans Vasooli (Mukesh Tiwari), vor dem sie in eine Villa flüchten. Dort wohnt ein blindes Ehepaar (
Paresh Rawal, Susmita Mukherjee
), das auf die Rückkehr seines Enkels Shekhar wartet, der 22 Jahre lang in Chicago lebte. Gopal will diese Chance nutzen und schuppst Laxman ins Haus, auf dass die Blinden meinen, er sei Shekhar. Der schüchterne Laxman weigert sich aber, zu sprechen, weshalb Gopal diesen Job übernehmen muss. Derart in der Klemme lernen die vier auch noch die hübsche Nachbarin Niraali (Rimi Sen) kennen, in die sich alle auf einmal verlieben.

 

REVIEW
Für dieses Jahr habe ich wohl genug von Bollywood-Komödien. Nichts gegen einen Film, der einen herzhaft zum Lachen bringt - aber da Comedy in Bollywood momentan dank geringer Kosten und vergleichsweise guten Einspielergebnissen boomt wie selten zuvor, werden wir mit einer ganzen Flut von immergleichen Slapstick-Orgien eingedeckt. Würden sich die Muster nicht alle ähneln, ich wäre der Letzte, der sich beklagen würde - doch sie tun es: Stets dieselbe schlüpfrige "ich guck unters Röckchen"-Choreografie mit weissen Tanzmädeln, dieselben schreienden Nebenfiguren, dauernd die gleichen Verwechslungen. Dazu noch ein Kerl im Frauenkostüm, ein paar Chart-taugliche Songs und natürlich die sinnlose Story, die nur den Zweck hat, Hysterie und Durcheinander zu erzeugen. Wenn sie alleine nicht ausreicht, hilft der Regisseur mit Zeitraffer und wildem Schnitt-Gewusel nach. Hört sich bekannt an? Wenn dann noch zwei Figuren blind und eine taub ist, erinnert "Golmaal" gleich noch frappanter an jüngeren Bollywood-Lachnummern wie Pyare Mohan, Tom Dick and Harry oder Chup Chup Ke.

Offiziell basiert "Golmaal" auf dem Gujarati-Bühnenstück "Aaflatoon" von Mihir Bhuta, das auch schon von Priyadarshan als Malayalam-Komödie "Kakkakuyil" (2001) verfilmt wurde. Doch egal welcher Stoff als Grundlage diente: Die Verwicklungen und Irrungen sind dieselben wie in Dutzenden anderen Filmen. "Golmaal" geht einfach alle Inspiration ab. Das beginnt schon beim unsäglichen Vorspann, der so bemüht auf hip getrimmt ist, dass einem die Haare zu Berge stehen - inklusiver hastiger Kameraschwenks, verspielter Schnitte und nervigen Zeitraffern. Es folgt nicht minder bemühter College-Spass mit einem schreienden Rektor. Was Bollywood an schreienden Menschen so lustig findet wird mir nie in den Kopf gehen. Ebenso wenig wie die Freude an behinderten Charakteren - hier Lucky, der nicht sprechen kann, und das alte Paar, das blind ist. "A Fish Called Wanda" hat den stotternden Sidekick perfektioniert, seither kommt nie mehr daran heran. "Golmaal" schon gar nicht.

Was den Film vor dem kompletten Absturz bewahrt, ist schnell aufgelistet. Da wäre etwa Ajay Devgan, der zwar steif wirkt, aber Freude an seiner Rolle zu haben scheint. Dann gefällt das Stück "O Mere Dil" und es gibt jede Menge Filmzitate. So schwärmt etwa Vasooli für Sanjay Dutt in Vaastav und Arshad Warsi darf ihn einmal zu einem Zitat aus MunnaBhai motivieren, in dem Warsi neben Dutt spielte. Gopal meint einmal scherzhaft, sein Name sei nicht Shekhar, sondern Ajay Devgan, und zwei Gags spielen auf Swades und Black an. Das alles passiert in den Dialogen, die sicher auch zu den wenigen gelungeneren Aspekten des Films gehören.

Doch damit hat es sich denn auch. Tusshar Kapoor langweilt, Rang De Basanti-Schussel Sherman Joshi bleibt blass - auch in Frauenklamotten, Arshad Warsi kann sich kaum entfalten, Rimi Sen dient nur als Dekoration und kriegt selbst das nicht mal richtig hin - und Paresh Rawal kommt selten zum Zug. Er hat aber immerhin eine der schönsten Szenen des Films auf seiner Seite, als er während dem Song "Kyun Aage Pichhe" mit Susmita Mukherjee tanzt, das Bild Schwarzweiss wird und das Set perfekt einem 50's-Bollywoodfilm nachgeahmt ist. Da hat Regisseur Rohit Shetty (Zameen) einmal nicht auf hundertfach durchgespielte Standardsituationen zurückgegriffen, was er sonst liebend gerne zu machen scheint. Und oft eben nicht einmal gut: Ganesh Acharyas typische Frauenkörper-fixierte Choreografie wirkt diesmal besonders mühsam, der obligate Vergewaltigungs-Witz nervt und die Stunts gehören zu den schlechtesten Seil-Einsätzen, die ich je gesehen habe. Da fliegen die Leute in Sinus-Kurven durch die Luft. Wenn man das nicht im Griff hat, wieso überhaupt einsetzen?

Ich hätte bei der Bewertung Gnade walten lassen, da "Golmaal" anders als Phir Hera Pheri nicht primär ärgerlich ist, sondern vor allem langweilig und ausgelutscht. Doch wieso so etwas fördern? Der Film mag eine Spur besser sein als Phir Hera Pheri, eine Spur schlechter als Chup Chup Ke und Tom Dick and Harry, der v.a. bessere Musik aufweisen kann. Doch ist eine solche Rangliste wirklich von Belang? Es ist ein schwacher und fauler Film. Einer mit einer lahmen Story und einer ideenlosen Bildsprache voller stillos überfüllter Kompositionen. Einer, den die Welt nicht braucht und Mangels Ideen und Lacher zurückweisen sollte. Bitte, liebe indische Comedy-Regisseure, lasst euch mal etwas Neues einfallen, um einem geschundenen Fan den Glauben an das Genre zurück zu geben. Danke!

Fortsetzungen: Golmaal Returns (2008) und Golmaal 3 (2010)

 

SONGS
1) Golmaal Golmaal - Möchtegern-lockerer Einstieg, bemüht gefilmt und auf Dauer anstrengend anzuhören. (Anushka Manchandani, Vishal Dadlani)
2) Golmaal Golmaal II: Daal Me Kaala Ya Kaale Mein Daal - Blasses Masti-Stück, abermals forciert darauf, relaxed zu wirken (Shaan, K.K., Vishal Dadlani).
3) O Mere Dil: Reh Ja Reh Jaa Re - Bestes Stück und diesmal wirklich relaxed (Javed Ali, Sunidhi Chauhan)
4) Kyun Aage Pichhe - In Bild und Ton im 50's-Stil gehaltene Nummer (Sneha Pant, Shekhar)

 

MEINE DVD
Venus / Rainbow (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (
Schlankes Digipack. Farbenfrohes Bild mit starken Nachzieheffekten. Mittelmässige Tonabmischung der Songs)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
indiafm.com (3½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (3/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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