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Komödie. Indien. Hindi
Alternative Titel Das Herz sagt Hurrah!; Mein Herz ruft nach Liebe

Regie Anurag Singh
Drehbuch Jaya-Aparajita
Produktion Aditya Chopra
Songs Pritam
Kamera Sudeep Chatterjee
Choreografie Vaibhavi Merchant, Chinni Prakash, Rekha Prakash
Darsteller Shahid Kapoor, Rani Mukherjee, Anupam Kher, Dalip Tahil, Rakhi Sawant,
Sherlyn Chopra, Vallabh Vyas, Vrajesh Hirjee, Poonam Dhillon, Shonali Nagrani
Länge 147 Min.

Kinostart 18.9.2009
Box office classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 13.11.09
©  Bilder Yashraj, Screenshots molodezhnaja


STORY
Veera Kaur (Rani Mukherjee) lebt in einem Dorf nahe Amritsar. Das Punjabi-Girl liebt Cricket über alles und schlägt jeden männlichen Spieler in ihrem Dorf mit links. Darum ist sie begeistert, als Vikram Singh (Anupam Kher) für sein indisches Cricket-Team neue Talente sucht, da er das Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft seinen pakistanischen Freundes "Lucky" Ali Khan (Dalip Tahil) schon acht Mal in Folge verloren hat. Nun hat Singhs aus England angereister Sohn Rohan (Shahid Kapoor) als Trainer das Zepter übernommen und leitet die Ausmarchung. Veera verkleidet sich kurzerhand als Mann Veer Pratam Singh und nimmt auch teil. Doch es dauert nicht lange, da hat sich Rohan in Veers "Schwester" verliebt: Veera.
 

 

REVIEW
YashRaj war einst die Qualitätsschmiede Nummer eins in Bollywood. Mittlerweile haben innovativere Studios den alteingesessenen Laden überholt. Das Problem ist der patentierte YashRaj-Einheitsbrei: Man hat das Gefühl, es würden in den dortigen Büros keine Drehbücher mehr verfasst, stattdessen existiert ein Topf mit etwa 50 inhaltlichen und stilistischen Ideen. Aus diesem Topf werden für jedes Projekt etwa zehn Zettel rausgefischt und zusammengesetzt. Das Resultat mundet zwar meistens, hinterlässt aber einen Nebengeschmack. Jenen des Déjà-vu.

Das reicht von den immergleichen Schauspielern über die saftigen Punjab-Felder bis hin zu den vielfach penetranten Eigen-Filmzitaten. "Dil Bole Hadippa!" ist auch solch ein Puzzle. Rani ist dabei, mal wieder. Die ganzen Punjab-Klischees sind da, mal wieder. Ein Dhoom:2-Lkw und DDLJ-Theater kommt vor. Es geht um Sport und genauer noch um eine Frau, die sich beweist - wie in Chak De! India. Dazu noch Zwist zwischen "echten" Indern und NRI aus dem Ausland. Und eine anfänglich giftige, später liebliche Romanze. Man kennt den Film, bevor man ihn gesehen hat.

Das ist bedenklich - denn so wird YashRaj früher oder später völlig die gute Reputation verlieren. Bislang ist man noch bereit, zwei Augen zuzudrücken, weil Aditya Chopra und seine Gesellen immerhin alles hübsch arrangieren und kurzweilig präsentieren. Einheitsbrei kann eben auch gut schmecken. Im Falle von "Dil Bole Hadippa!" ist das der Fall, dank einer ansprechenden Inszenierung, sympathischen Stars und diesem YashRaj-Feeling, das sozusagen der positive Nebengeschmack des Einheitsbreis ist. Diese Filme strahlen eine seltsame Vertrautheit aus. Und man mag sie irgendwie, all ihren Marotten und patentierten Szenen, die man auswendig kennt, zum Trotz.

Rani ist einmal mehr ein richtiges Energiebündel, von Anfang an in Babli-Laune, oft schrill, manchmal hysterisch, aber stets putzig. Mit ihrem Part dürfte sie keine Preise gewinnen, doch es fällt schwer, sich jemand anderes in der Rolle vorzustellen, selbst wenn es absolut komplett unglaubwürdig ist, dass jemand sie für einen Kerl hält. Diese zarte Haut, dieser gut sichtbare Busen, die weibliche Körperform. Keine Chance. Ich bin bin bereit, solche Verkleidungstricks zu akzeptieren, v.a. wenn zierliche Chinesinnen mit etwas burschikosem Körperbau in Männerrollen schlüpfen. Rani ist nicht burschikos. Nicht einmal ansatzweise.

Ihre Chemie mit Co-Star Shahid Kapoor ist passabel, aber nicht elektrisierend. Kurioserweise harmonieren sie als Kumpels (wenn Rani den Mann spielt) besser. Shahid reitet momentan auf der Erfolgswelle und gehört zu den wenigen Neuzugängen im YashRaj-Team. Er spielt denn auch gewohnt souverän, wie ich es prophezeit habe, seit ich den Kerl zum ersten Mal gesehen habe. Herausgefordert wird er hier nicht, denn obwohl er in den Credits zuerst genannt wird, hat eindeutig Rani die Hauptrolle. Macht aber nix. Er hat den Charme, er hat den Look, er hat den Body, er hat das Talent. Letzteres kann man von einigen der Nebendarsteller weniger behaupten. Rakhi Sawant und Sherlyn Chopra gehen als Item-Girls durch, sind aber in ihren völlig unnützen Spielrollen überfordert. Ausgeglichen wird dies durch Altstars wie Anupam Kher, Dalip Tahil und Vallabh Vyas, auf die Verlass ist.

Doch alles geht nicht runter wie Honig. Da wäre etwa der Soundtrack, für den Notendieb Pritam angeheuert wurde - und der hier nix von Erinnerungswert zustande bringt. Auch die Figuren wirken oberflächlich, der zentralen Romanze fehlen Raffinesse und Kraft. Und selbst die Sportszenen sind seltsam lau. Kameramann Sudeep Chatterjee, der in Filmen wie Dor, Lucky, Chak De! India und Jaan-E-Mann Virtuoses zeigte, beschränkt sich hier auf solides Farbenspiel - das aber immerhin ansprechend ist. Man beachte etwa einen Song wie "Discowale Khisko" und die Welt ist wieder bunt. Dafür lieben wir Bollywood mitunter eben auch.

Ist "Dil Bole Hadippa!" toll? Nein. Ist er neuartig, raffiniert, rasant? Nein. Ist er romantisch und witzig? Selten. Doch für einen Reinfall ist er einfach zu ... angenehm. YashRaj-patentierte Unterhaltung, mit Zappel-Rani und Macho-Shahid, mit Knallbunt-Songs und Gutelaune-Absicht. All das kommt meistens nicht schlecht. Vielleicht bin ich bereit, YashRaj noch über Jahre solche mittelmässigen Filme zu verzeihen, einfach weil sie halt so nett sind. Doch eines ist klar: Zu Höchstbewertungen kommt das Studio so nicht. YashRaj braucht dringend wieder mal einen Evergreen. Einen Klassiker. Ein Meisterwerk. Das sind Filme wie New York, Thoda Pyaar Thoda Magic, Tashan oder "Dil Bole Hadippa!" nun wahrhaftig nicht.

 

SONGS
1) Hadippa - Grooviger Einstieg im Bhangra-Modus (Mika Singh).
2) Bhangra Bistar - Austauschbare Tanznummer (Alisha Chinoy, Sunidhi Chauhan, Hard Kaur).
3) Gym Shim - Montage-Stück, höchstens als Hintergrundlärm zu gebrauchen (Joshilay).
4) Discowale Khisko - Knallbuntes Design, netter Groove, durchschnittliches Lied (KK, Sunidhi Chauhan, Rana Mazumder).
5) Ishq Hi Hai Rab - Schwaches Liedchen, hübsch aufbereitet (Sonu Nigam, Shreya Ghosal).

 

MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen, arabischen, holländischen, tamilischen und Telugu-Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Satte Farben, solide Schärfe. Bei raschen Bewegungen aber zu stark verpixelt. Verpackung im BluRay-Style, zweite DVD mit vielen Extras)

 

BESTELLEN 
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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (2/5)
Rediff (2½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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