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2010
> DABANGG
Actionfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel Fearless; दबंग; دبنگ
Regie Abhinav Singh Kashyap
Drehbuch Dilip Shukla, Abhinav Singh Kashyap
Produktion Arbaaz Khan, Malaika Arora Khan, Dhilin Mehta
Songs Sajid-Wajid, Lalit Pandit
Kamera Mahesh Limaye
Choreografie Raju Khan, Mudassar Khan, Farah Khan, Chinni Prakash,
Ganesh Acharya. Radhika Rao, Vinay Sapru
Darsteller Salman Khan, Sonakshi Sinha,
Sonu Sood, Arbaaz Khan, Vinod Khanna,
Dimple Kapadia,
Om Puri,
Anupam Kher, Tinu Anand,
Mahesh Manjrekar, Murli Sharma,
Malaika Arora Khan, Mahi Gill, Amitosh Nagpal, Ram Sujan Singh, Rajeev Mishra
Länge 122 Min.
Kinostart 10.9.2010
Box office classification All-Time Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.10.10
© Bilder Big Home Video,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Laalgunj: In der Kleinstadt im Bundesstaat Uttar Pradesh
gilt das Gesetz des Stärkeren. Doch einer, der immer die Kontrolle behält, ist
Polizeichef Chulbul Pandey (Salman Khan). Er ist bei Bedarf schon mal korrupt,
doch nur, wenn das Geld von den Reichen kommt und er kein Unrecht tut. Von der
Familie bekommt er nur wenig Rückhalt, denn sein Stiefbruder Makhanchan (Arbaaz
Khan) wurde zeitlebens bevorzugt, sein Stiefvater Prajapati (Vinod Khanna)
hasst ihn sogar - nur seine Mutter Naini (Dimple Kapadia) steht ihm bei. Darum
sucht sich Chulbul die Liebe anderswo: Bei der hübschen Töpferin Rajo (Sonakshi
Sinha), Tochter eines Trunkebolds (Mahesh Manjrekar). Doch während diese Romanze
reift, verstärkt sich der Konflikt innerhalb von Chulbuls Familie. Und er macht
sich mächtige Feinde wie den Politiker Cheddi Singh (Sonu Sood).
REVIEW
Depperte Story, überdimensionierter
Hauptdarsteller, kaum Spannung - wie so ein Film Kassenrekorde brechen kann, ist
ein Rätsel. Oder vielleicht doch nicht. Denn "Dabangg" spielt auf einer Ebene,
in der schauspielerische Finessen egal sind, in der ein Plot gerade mal
zweitrangig ist und auf der nur eines zählt: Die Massen in Ekstase zu versetzen.
Das können viele indische Schauspieler, aber zurzeit nur wenige so wie Salman
Khan. Er macht das, was Sunny Deol vor
gut 10 Jahren so toll beherrschte - er bringt seine Person auf die Leinwand,
spielt seinen Fans in die Hände und gibt den Über-Macho auf genau die Art, wie
Salman-Fans es mögen. Subtil? Raffiniert? Drauf geschissen. Hier gehts um das
Gejohle aus den Kinorängen.
Nach diesem Mantra spielte "Dabangg" denn auch sensationelle 1.4 Milliarden Rupien ein, was ihn hinter 3 Idiots auf Platz zwei der einspielstärksten Bollywoodfilme aller Zeiten plaziert (ohne Anpassung an die Inflation versteht sich). Und er torpediert Salman einmal mehr in die Stratosphäre der indischen Superstars. Dies ist so sehr sein Film, er hätte geradezu My Name Is Khan heissen können, wenn der Titel nicht schon besetzt gewesen wäre. Der Vergleich zu Sunny bietet sich übrigens auch von der Optik her an - Salmans Muskeln sind etwas abgeschlafft und weichen so langsam dem Altersspeck, aber er sieht noch immer kraftvoll aus und schont uns wenigstens, indem er sein Shirt anbehält - ausser in den letzten Filmminuten, für die er garantiert tagelang im Fitnessstudio sass. Dafür trägt er Sonnenbrille. Bei Bedarf auch mal hinten am Hals.
Der Mann ist ein Superhero - wie es sie in den 70ern gab, wie es sie heute eher noch im Süden gibt. Eine an sich lachhaft überzeichnete Superheldenfigur, die gerade aus ihrer "larger-than-life"-Darbietung Profit schlägt. Wirklich spielen kann Salman noch immer nicht, tanzen konnte er auch schon besser. Doch seine Dialoge zergehen ihm auf der Zunge, er könnte bei jedem Satz auch noch schnell zum Publikum zwinkern, es würde passen. Neben so einem Kerl haben es andere schwer. Sonu Sood versucht es, indem er Muskeln zulegte und sein Shirt öfters weglegt als ein gewisser Salman K. in früheren Jahren. Sood ist als Schurke okay, doch er hätte nach Jodhaa Akbar einen besseren Weg einlegen können als den des Comic-Schurken.
Om Puri, Anupam Kher, Mahesh Manjrekar, Altstar Vinod Khanna - das sind alles nur Zückerchen, die lediglich dem Superstar des Films dienen. Dimple Kapadia legt erstaunlicherweise ihr Glamour-Image ab und gibt überzeugend die Dorf-Mama. Besonders Augenmerk richtet sich aber auch auf Sonakshi Sinha. Die 23-Jährige ist die Tochter des 70er-Jahre-Stars und heutigem BJP-Politikers Shatrughan Sinha und hat für den Part gut 30 Kilo abgespeckt. Mit ihrem runden Gesicht, den dunklen Augen und der leicht abgeflachten Nase hat sie nun eine leichte Ähnlichkeit mit Monica Bellucci - nicht jedoch deren ausufernden Sex Appeal. Soll sie ja auch nicht haben, schliesslich verkörpert sie ein braves Provinzmädchen. Und das macht sie trotz fader Rolle mit Esprit und gutem Aussehen. Weitere Rollen, unter anderem an der Seite ihres Förderers Salman, sind bereits vorgesehen.
Und letztendlich ist da Arbaaz Khan: Erstmalig steigt Salmans zweiter Bruder ins Produktionsgeschäft ein, nachdem auch schon der weniger talentierte Sohail sich dort erfolgreich versucht hat. Es scheint, als würde Salman der Vorzeige-Star der Sippe sein, seine Brüder die Produzenten - die für sich auch immer eine Nebenrolle vorsehen. Leider. Ist Sohail in vielen Werken nur unausstehlich, so ist Arbaaz primär langweilig. Sein ganzer Handlungsstrang ist in der ersten Stunde nutzlos, der Stiefbruder-Aspekt, der an die Masala-Ära der 70er- und 80er-Jahre erinnert, wirkt gesucht und unausgegoren. Erst in der zweiten Hälfte klickt die Sache. Dass Arbaaz für eine Item-Nummer seine Gattin Malaika Arora anschleppt, passt indes ganz gut, denn mit ihrer Superschlank-Figur peppt sie den Song neben Schwager Salman gehörig auf.
Sex wird sonst erstaunlich an den Rand gedrängt. Gerade die Masala-Vorbilder oder die südlichen Ebenbilder kokettieren oft mit Schlüpfrigkeiten und Doppeldeutigkeiten, beides fehlt hier meist. Das liegt vielleicht auch dran, dass Salman nicht wirklich erotisierenden Effekt hat. Er trägt fast immer seine Sonnenbrille, verhält sich wie ein Macho und (besonders charmant) holt seine Liebste aufs Präsidium, indem er ihr vorgaukelt, der Vater sei der Vergewaltigung angeklagt. Das sind eher Romantik-Ablöscher. Macht ja auch nix, denn "Dabangg" will Actionfilm sein. Zeigt er wenigstens da was? Eigentlich nur bedingt. Die übertriebenen Gegner-fliegt-durch-die-Luft-Prügeleien mit schrecklicher Zeitlupe und grässlichem Einsatz von Hilfsmitteln orientiert sich am Haudrauf-Schund aus dem Süden des Landes und wirkt hier ziemlich doof. Nur der Sturmangriff auf Soods Lager am Ende ist ziemlich heiss.
Auch der avisierte Western-Touch scheint, bis auf jenen Angriff, gesucht, weil Salman nie die staubige Coolness einer Western-Ikone hat. Regisseur Abhinav Singh Kashyap will einfach etwas angeben und rumposaunen, wie es scheint. Er ist ja auch ein Debütant, bislang legte er nur Drehbücher wie Manorama Six Feet Under oder 13B vor. Hinter der Kamera inszeniert er routiniert, aufdringlich, aber durchaus brauchbar. Nicht gar so supermegamodern wie in Wanted (dem letzten Salman-Werk, das sich am Süd-Kino orientierte). Solcher Stil-Exzess würde hier ja auch nicht passen. Der bräunliche Look, die bodenständige Machart - solcherlei harmoniert besser mit dem ländlichen Ambiente von Uttar Pradesh.
Letztendlich ist "Dabangg" wohl einfach mehr als die Summe seiner Teile. Wenn die sprunghafte Handlung erst in der zweiten Hälfte überhaupt Drive kriegt, wenn die Action bis auf wenige Ausnahmen lächerlich ist, wenn die Schauspieler unterfordert sind, wenn der Star hemmungslos chargiert und wenn der Regiedebütant noch nicht richtig heiss inszenieren kann, dann stürzt ein Film sonst ins Bodenlose. Die publikumsfreundliche Mitschunkel-Musik, die hebts etwas nach oben, doch an sich fällt der Film betrachtet nach seinen Komponenten durch. Das Gesamtpaket macht jedoch einfach Spass und dauert zum Glück nur zwei Stunden. Da kann man irgendwie nicht richtig böse sein. Hirn aus, Erwartungen runter, dann ist "Dabangg" tatsächlich einer von Salmans besseren Actionfilmen und eine wahre Paraderolle. Seine Fans dürfen jubeln.
Fortsetzung: Dabangg 2 (2012)
SONGS
1) Hud Dabangg - Bodenständiges Titellied zum
Mitschunkeln; nicht innovativ, aber groovy mit einem Hauch Omkara (Sukhwinder
Singh, Wajid).
2) Tere Mast Mast - Das erste Liebeslied des Films. Nichts, das im Ohr hängen
bleibt, aber solide (Rahat Fateh Ali Khan).
3) Humka Peeni Hai - Noch mehr Schunkelspass mit typischem Nordindien-Groove
(Wajid, Master Saleem, Shabaab Shabri).
4) Chori Kiya Re Jiya / Sachi Sachi - Das zweite Liebeslied: eine gefühlvolle
Ballade. Ganz nett, aber verlangsamt an der Stelle die Handlung stark. Der
Refrain erinnert an "More Pyar" aus Aagey Se Right
(Sonu Nigam, Shreya Ghoshal).
5) Munni Badnaam - Malaika Aroras Item-Nummer hat Pep und der Körper zuckt dazu
(Mamta Sharma, Aishwarya Nigam).
MEINE DVD
Big Home Video (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Bild mit leichten Unschärfen,
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Induna (Liefert aus IND)
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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (3/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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