Wanted (Indien, 2009)

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Actionfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Prabhu Deva
Drehbuch Shiraz Ahmed nach einer Story von Puri Jagannath
Produktion Boney Kapoor
Songs Sajid-Wajid
Kamera Nirav Shah, S. Sriram
Choreografie Raju Sunderam, Vaibhavi Merchant, Rajeev Surti, Vishnu Deva
Darsteller Salman Khan, Ayesha Takia, Vinod Khanna, Mahesh Manjrekar, Prakash Raj,
Asseem Merchant, Govind Namdeo, Sharafaz Khan, Anil Kapoor, Govinda, Prabhu Deva
Länge 153 Min.

Kinostart 18.9.2009
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.	.

STORY
Radhe (Salman Khan) arbeitet als eiskalter Killer für den Gangsterboss Gani Bhai (Prakash Raj), lässt sich aber von der halben Unterwelt Mumbais anheuern. Einzig jemand kann sein Herz erweichen: die hübsche Callcenter-Angestellte Jhanvi (Ayesha Takia). Er umgarnt sie erfolgreich. Doch ein Mädchen an seiner Seite macht den Superkiller verletzbar. Nicht nur, weil der korrupte Inspektor Talpade (Mahesh Manjrekar) ein Auge auf Jhanvi geworfen hat, sondern auch, weil gerade jetzt Commissioner Ashraf Khan (Govind Namdeo) unter den Gangs der Stadt aufräumen will.

REVIEW
Ghajini ist Schuld. Der Film basierte auf einem südindischen Reisser und sprengte die Kassen. Muss sich doch wiederholen lassen, oder? Also arrangiert Produzent Boney Kapoor die Remake-Rechte am Telugu-Reisser "Pokiri" von Puri Jagannadh, der bereits in Tamilisch als "Pokkiri" von Prabhu Deva neu verfilmt wurde. Letzterer wurde auch gleich für die neue Hindi-Fassung rekrutiert. Und die Rechnung ging auf: "Wanted", so der Name der Neuverfilmung, lief erfolgreich. Allerdings sagen Kassenzahlen nur selten etwas über die Qualität aus, auch das hat Ghajini bewiesen. "Wanted" haut in dieselbe Kerbe, stapelt sogar noch tiefer als der Aamir-Blockbuster.

Doch wenigstens weiss Regisseur Deva, dass sein Film sturzdumm ist. Dieses Fehlen aller hochnäsiger Ambitionen verleiht "Wanted" den Hauch von Fun-Film-Ambiente. Wenn er nur mehr Fun wäre. Für tolles Entertainment ist er nämlich zu lang, zu formelhaft, zu emotionslos und vor allem zu öde. Irgendwann haben sich Salmans "ich hau jeden Gegner 20 Meter weit"-Schlägereien, die stets mit einer zoom-freudigen Kamera eingefangen werden, totgelaufen. Ich kann mit dem südindischen Actionstil eh nicht besonders viel anfangen, doch wenn schon, dann lieber in einem echten südindischen Masalafilm, nicht in einem Hindi-Plagiat.

Wobei "Wanted" immerhin nahe dran kommt an einen Masala-Klopper ausm Süden. Hübsches Mädel, schöne Locations, rasante Tänze, Über-Macho-Superheld, Zeitlupe, Kamera-Exzesse, Gewalt ... alles da. Regisseur Prabhu Deva hat ja dank seines Tamil-"Pokiris" auch Erfahrung damit. Der Choreograf und Tänzer (der auch im ersten Song kurz zu sehen ist) geht aber kaum als versierter Regisseur durch. Er weiss, wie man Stars und Schauwerte einigermassen publikumsfreundlich in Szene setzt, doch richtiges cineastisches Flair jenseits von schnellen Schnitten und plumpen Close-ups erblickt man nie. Vielmehr Routine, uninspiriert, aber solide.

Können wenigstens die Schauspieler dem Ganzen etwas Leben einhauchen? Teilweise. Salman hat hier eine geeignetere Rolle als in seinen letzten Paar Auftritten und meistert den Part mit Coolness und erstaunlich wenig mühsamer Comedy. Er spielt den Tough Guy - und das ganz gut. Brechen kann seine harte Schale freilich nur das Anhängsel, hier verkörpert von der austauschbaren, aber stets süssen Ayesha Takia. Dies ist keine preisverdächtige Rolle, aber Ayesha füllt sie mit Charme, selbst wenn ihre Chemie mit Salman kein Feuer auslöst. Daneben gibts das übliche Arrangement an chargierenden Nebendarstellern zu sehen, vor allem Mahesh Manjrekar schleimt sich genüsslich durch die Handlung. Prakash Raj agiert mal wieder überzeugend böse. Und Altstar Vinod Khanna gibt sich für wenig her.

Dieses Ensemble tröstet über einige der kleineren Probleme hinweg. Dass Salman in allen Songs langes Haar hat, etwa. Oder dass die Kamera bei jeder erdenklichen Szene schräg gehalten werden muss. Die Bilder in den Liedern, ausgestattet mit attraktiven Drehorten, sexy Damen oder Gaststars (Anil Kapoor, Govinda) wiederum entschädigen für die etwas faden Songs. Doch die Wagschale kippt Richtung negativ, weil die überlange Story nie richtig packt und die Inszenierung höchstens als hemdsärmlig durchgeht. Die paar ruppigen, aber wenig dynamischen Actionszenen sowie die knisterfreie Romanze zwischen Ayesha und dem 21 Jahre älteren Salman machen "Wanted" endgültig zur Durchschnittsware. Ja, man kann sich hier unterhalten. Aber anderswo noch deutlich besser.

SONGS
1) Jalwa - Eher mässiger Song, Gastauftritt von Anil Kapoor, Govinda und Regisseur Prabhu Deva inklusive (Wajid, Fx & Url).
2) Tose Pyar - Flotter, spielerischer Track (Wajid, Sunidhi Chauhan, Fx & Url).
3) Love Me - Repetitiver Track, der nie recht in die Gänge kommt, Refrain geht aber ins Ohr (Wajid, Amrita Kak).
4) Dil Leke - Solide, aber unspektakuläre Ballade vor schöner Location (Shaan, Shreya Ghoshal).
5) Le Le Mazaa - Banaler, aber kurzweiliger Mix aus orientalisch und Latin (Carlyta Mouhini, Suzanne D. Mello, Soumya Raoh, Hrishikesh Kamerkar, Nikita Nigam).

MEINE DVD
Sahara One (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Hübsch verpacktes Doppeldiskset mit gutem Bild. Störend nur die Werbe-Einblendungen in den Songs)

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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (2/5)

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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