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2007
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Actionfilm
Japan 2007
Alternative Titel
Crows 0; Crows: Episode 0; Kurozu zero;
クローズZERO
Regie
Takashi Miike
Drehbuch Shogo Muto nach einem Manga von Hiroshi Takahashi
Darsteller Shun Oguri, Kyosuke Yabe, Takayuki Yamada, Kenta Kiritani,
Meisa Kuroki,
Tsutomu Takahashi, Sosuke Takaoka, Hiroshi Watanabe, Kaname Endo, Shunsuke Daito
Länge 130 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 5.8.08
© Bilder Simply Fun,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der junge Genji Takaya (Shun Oguri), der Sohn eines Yakuzas (Goro
Kishitani), kommt frisch an die Suzuran High School. In dieser
Schule geht es weniger um Bildung als um Macht. Jeden Tag wird gekämpft, stets
finden sich neue Allianzen, um gegen die Gewalt
bestehen
zu können. Der mächtigste Mann der Schule ist nun
schon seit einiger Zeit der brutale Tamao Serizawa (Takayuki Yamada). Genau auf
den hat es Genji abgesehen. Doch um ihn zu stürzen, braucht er Unterstützung.
Schon bald holt er den kleinen Yakuza Ken Katagiri (Kyosuke Yabe) auf seine
Seite, mit dessen Hilfe er die Klassenführer Takashi Makise (Tsutomu Takahashi)
und Shun Izaki (Sosuke Takaoka) hinter sich scharen kann. Doch auch Serizawa
bleibt nicht untätig. Kommt es bald zum grossen Clash?
REVIEW
Vom Rebellen zum Kassenkönig: "Crows Zero" ist Takashi
Miikes erster Film, der es auf Platz eins der japanischen Kinocharts schaffte.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, schliesslich hat sich die Mangavorlage mehr
als 30 Millionen Mal verkauft und garantierte regelrecht den Kinoerfolg. Miike,
der sich bereits mit Werken wie The Great Yokai War
dankbar dem Mainstream angenähert hat, ist denn als Regisseur gar keine
schlechte Wahl, schliesslich hat er schon mehrere Mangaverfilmungen in seinem
vielseitigen Résumé und auch mit Filmen über rebellische Jugendliche kennt er
sich aus, nicht zuletzt wegen seiner Osaka-Filme wie
Young Thugs.
Miike ist auch ohne künstlerische Abstriche fähig, seine sadistische Seite
etwas zurückzuschrauben, das hat er bei früheren Filmen schon bewiesen.
Alles in Butter also? Nicht ganz. Ich persönlich vermisse den ungehobelten Miike früherer Zeiten. Einen Film wie Dead or Alive oder Ichi the Killer könnte er heute vielleicht gar nicht mehr drehen. Jedenfalls versucht er es gar nicht mehr. Seine Werke sind heute stringenter inszeniert, polierter und sauberer, doch ihnen fehlt die schiere Rohheit und Energie früherer Jahre. Das soll nicht heissen, dass sich Miike gleich ganz kastrieren liess: "Crows Zero" ist immer noch sehr grob und ab und zu blitzt auch der typische Miike-Geist auf. Bloss eben nicht mehr so oft wie früher. Aus dem Aussenseiter ist ein Filmemacher geworden, der sich etwas mehr dem Gros der japanischen Regisseure angenähert hat. Für den Moment jedenfalls. Bei dem Enfant terrible weiss man nie, was als Nächstes kommt.
All diesen Vorbehalten zum Trotz: "Crows Zero" ist ein gelungener und sehenswerter Film, ein hartes Jugenddrama mit cooler Optik, tollen Stars und einigen heftigen Fights. Im Zentrum steht der attraktive und charismatische Shun Oguri (Neighbor 13), der auch in Miikes Sukiyaki Western Django dabei war. Er repräsentiert das typische Alphamännchen japanischer Schulrebellen-Filme, mit Style und Lockerheit. Seinen Rivalen verkörpert Train Man-Star Takayuki Yamada, der für einmal sanften Rollen abgeschworen hat und einen harten Gegner abgibt. Der Konflikt der beiden dominiert den Film, alles andere ist Staffage. Genau da liegt auch ein dramaturgisches Problem: Nach einem temporeichen Auftakt hängt der Mittelteil mit dem Rekrutieren von "Soldaten" etwas durch. Zwar gibt es immer wieder gelungene Episoden, doch hier steckt ein Grossteil des Ballasts, der den Film auf übertriebene 130 Minuten Lauflänge anschwellen lässt. Der Rest geht aufs Konto der unnützen Songs.
Am Ende gehts dann wieder wunderbar ab, Miike erweist sich als vorzüglicher Actionregisseur und weiss Kamerawinkel ebenso gut einzusetzen wie Regen. Mit Blutergüssen hält er sich halbwegs zurück, so dass der Film trotz Manga-Ursprung nie comichaft wirkt. Die Ästhetik hat durchaus ihre Wurzeln in Animes und Mangas, doch Miike verpackt sie in ein realistisches Umfeld mit halbwegs glaubwürdigen Charakteren. Sein Verdienst ist es auch, dass man bei so vielen Figuren nicht den Überblick verliert, sondern zu allen wichtigen und teilweise sogar unwichtigen Personen einen Zugang findet. Da "Crows Zero" die Vorgeschichte des Mangas erzählt, fühlt sich Miike genötigt, manchen Subplot einzuflechten, den es für den Manga braucht, aber nicht zwingend für den Film. So bleibt etwa die Romanze zwischen Genji und Ruka (Meisa Kuroki) blass und unnütz und der Todeskampf von Tokio (Kenta Kiritani) wirkt auch nicht sonderlich zwingend. Doch auch trotz dieser Vorlagen-Vorgaben ist der Film gelungen. Miike kann sich nunmehr feiern lassen als jemand, der Filme in allen Genres drehen kann und dabei den Mainstream ebenso bedient wie das Nischenpublikum. Saubere Sache.
Fortsetzung: Crows Zero II (2009)
MEINE
DVD
Singapur, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und DTS sowie chinesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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