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2007
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Western
Japan 2007
Alternativer Titel
SUKIYAKI WESTERN ジャンゴ
Regie
Takashi Miike
Drehbuch Takashi Miike,
Masa Nakamura
Darsteller Hideaki Ito, Masanobu Ando, Koichi Sato, Kaori Momoi, Yusuke
Iseya,
Quentin Tarantino, Renji Ishibashi, Yoshino Kimura, Masato Sakai, Shun Oguri
Länge 120 Min. (USA: 98 Min.)
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.2.08
© Bilder Geneon,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Viele Hundert Jahre nach der
Schlacht bei Dannoura im Jahr 1185, in der sich die Clans der Heike und Genji
einen erbitterten Krieg lieferten, wütet der Konflikt zwischen den Fraktionen in
einem Bergdorf Yuda weiter. Die weiss gekleideten Genji unter dem zielsicheren
Yoshitsune (Yusuke Iseya) bekämpfen ihre rot gekleideten Heike-Rivalen unter dem
heissblütigen Kyomori (Koichi Sato). Ziel beider Gruppen ist ein Goldschatz, der
im Kaff vergraben sein soll. In diesen Konflikt kommt ein namenloser Pistolero
(Hideaki Ito), der im Dorf auftaucht, und die beiden Clans gegeneinander
aufspielt. Doch er ist nicht der einzige, der seine Pläne mit den beiden Gruppen
hat - auch die mysteriöse Ruriko (Kaori Momoi) hat hier noch was zu erledigen.
REVIEW
Wer anderes als Takashi Miike würde so ein
Projekt anpacken: Eine blutige Hommage an den Spaghetti-Western, besetzt mit
Japanern, die des Englischen kaum mächtig sind und trotzdem in dieser Sprache
ihre Dialoge stammeln? Das könnte in die Hosen gehen. Tut es auch. Aber nicht,
weil die Grundidee nichts taugen würde. Die ist und bleibt kultverdächtig.
Vielmehr strauchelt Miike in dem Bereich, in dem er früher kaum zu schlagen war:
Unterhaltungswert. "Sukiyaki Western Django" ist leider der Bruder im Geiste von
Miikes missglücktem Philosophie-Crash Izo,
ähnlich langweilig, ähnlich gestelzt. Zwar gibt es in dem mit zwei Stunden
massiv überlangen Werk immer wieder Momente voller Genie, doch die Zeit
dazwischen ist lang und schwerfällig.
Die Hänger kommen früh, eigentlich schon in der Einführung, in welcher der schauspielerisch chronisch unbegabte Quentin Tarantino einen Gastauftritt absolviert und sich so für Miikes Cameo im von ihm produzierten "Hostel" bedankt. Was Tarantino hier in der hyperstilisierten Kulisse vor einem gemalten Fujiama zum Besten gibt, ist an Peinlichkeit nur schwer zu überbieten - und die Sequenz will einfach nicht enden. Ist QT erst einmal verschwunden, gehts weniger verfremdet, aber visuell immer noch strapazierend weiter. Die Inspiration für den nun folgenden Plot ist sicherlich Sergio Corbuccis Django, aber der bediente sich schon bei Akira Kurosawa. Die Idee vom namenlosen Cowboy, der die Fraktionen gegeneinander ausspielt, ähnelt schliesslich dem Klassiker "Yojimbo", der von Sergio Leone zum ebenso klassischen "Für eine Hand voll Dollar" verarbeitet wurde.
Doch in Sachen Hommage trifft "Sukiyaki Western Django" (der Name bezieht sich auf das japanische Eintopf-Gericht Sukiyaki, eine Anspielung an den Makaroni-Western, wie der Spgahetti-Western in Japan genannt wird) kaum jemals den richtigen Ton. Ein paar geliehene Zitate hier, ein "Django"-Sarg da, ein paar Leone-Motive dort. Doch nie erwacht dies im Sinne einer Ehrerbietung zum Leben, vielmehr klappert Miike ein paar Genre-Klischees ab und mischt sie mit seinen eigenen Themen und Visionen zur ungepflegten Langeweile. Selbst die Morricone-angehauchte Musik kommt viel zu selten zum Einsatz. Wie man das verhauen kann, ist kurios, schliesslich gab es davor schon deutlich gelungenere Popart/Retro/Kult-Hommagen an das Genre, man denke etwa an den überlegenen "The Quick and the Dead" oder den thailändischen Tears of the Black Tiger.
Die Hauptprobleme von "Sukiyaki" sind schnell erkannt: Die Sprache zum Beispiel. Warum der Film in Englisch gedreht wurde, ist nicht einzusehen. Das kaum verständliche Geplärr der Schauspieler um Hideaki Ito (Umizaru 2), Koichi Sato (Booth), Yusuke Iseya (Casshern), Veteranin Kaori Momoi und Masanobu Ando (Big Bang Love, Juvenile A), die ihre Texte phonetisch einstudieren mussten, ist anfänglich mal witzig, doch später nur noch mühsam. Nicht nur die Dialoge sind unverständlich, auch die Story entwickelt sich konfus und wenig einladend. Dazu kommen das teilweise schlechte Schauspiel (wobei niemand Tarantino unterbieten kann), die auf Dauer etwas unbefriedigende Stilisierung der Bilder und die Längen zwischen den Actionszenen. In denen passiert fast nichts, sieht man von den an Izo erinnernden Philosophie-Exkursen ab, die den Film regelrecht lähmen.
Kurz und gut: "Sukiyaki Western Django" ist eine Enttäuschung. In dem Werk steckt Potential - doch dazu müsste er mindestens eine halbe Stunde kürzer sein, besser erzählt und inszeniert. Ganze Figuren wie etwa der Sheriff könnten gestrichen werden. Für Miike ist dies ein unterdurchschnittlich unterhaltsames Werk, das von Genre-verwandten Filmen wie "The Quick and the Dead" oder Tears of the Black Tiger mühelos getoppt wird. Vor allem Letzterer zeigt, wie man eine stilisierte Hommage richtig inszeniert. Miikes Versuch dagegen ist ein kleiner Reinfall, ein verpatzter Versuch eines Instant-Kultfilm, der unter seinen eigenen Ambitionen zusammenbricht. Weil die Idee an sich ja amüsant ist und es ein paar wahrhaft gelungene Momente gibt, kriegt der Film von meiner Seite noch durchschnittliche 2½ Sterne. Doch die Tendenz zeigt nach unten.
MEINE
DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Englisch 5.1,DTS,2.0 und Japanisch 5.1,2.0 mit japanischen Untertiteln.
BESTELLEN
Yesasia
(Japanische 120-Minuten-Fassung)
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