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Samuraidrama
Japan 2006
Alternative Titel Bushi no ichibun; 武士的一分

Regie Yoji Yamada
Drehbuch
Yoji Yamada, Ichiro Yamamoto, Emiko Hiramatsu nach einem Roman von Shuuhei Fujisawa
Darsteller Takuya Kimura, Rei Dan, Mitsugoro Bando, Takashi Sasano, Kaori Momoi, Ken Ogata

Länge 122 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
..

©  Text Marco, molodezhnaja 8.6.07
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan im
19. Jahrhundert: Shinnojo Mimura (Takuya Kimura) ist ein niederer Samurai, der am Hof als Vorkoster des Clan-Fürsten Dienst tut. Den Fürsten bekommt er nie zu Gesicht, er hockt nur mit seinen Kollegen im Vorzimmer und testet das Essen. Da dies eine berufliche Sackgasse ist, träumt Shinnojo gegenüber seiner Frau Kayo (Rei Dan) davon, einen eigenen Kendo-Dojo für Kinder aller Klassen zu eröffnen. Doch da schlägt das Schicksal knallhart zu: Ein Fischgericht war nicht korrekt zubereitet und wirkt auf Shinnojos Körper giftig. Während der Fürst gerade noch gerettet werden kann, fällt Shinnojo ins Koma. Nach ein paar Tagen wacht er auf - und ist blind. Nachdem er erste Suizidgedanken beiseite geschoben hat, lebt er ziellos in den Tag, unterstützt von Kayo und Diener Tokuhei (Takashi Sasano). Da sich der Samurai Toya Shimada (Mitsugoro Bando) für ihn eingesetzt hat, bekommt er auch weiterhin seine 30 Koku Reis. Doch für diese Hilfe musste Kayo sich erniedrigen ...

 

REVIEW
Mit "Love and Honor" schliesst Altmeister Yoji Yamada seine Samurai-Trilogie nach Romanen des Autors Shuuhei Fujisawa (1927-1997) ab. Es ist ein würdiges Finale, inszeniert im selben gefühlvoll-melancholischen und naturalistischen Ton der beiden Vorgänger. An die Qualität des Meisterwerks Twilight Samurai reicht dieser dritte Teil nicht ganz heran, er zieht jedoch mit der mittleren Episode Hidden Blade mit. Zu verdanken ist dies der eindringlichen Geschichte, Yamadas eingespieltem Team wie Synthesizer-Komponist Isao Tomita und Kameramann Mutsuo Naganuma sowie dem behutsamem Spiel der Akteure.

Letzteres ist beruhigend, denn im Vorfeld gab es Kritik an Yamadas Wahl des Hauptdarstellers: Während in den beiden Vorgängern nämlich die Leinwandgrössen Hiroyuki Sanada und Masatoshi Nagase antraten, darf diesmal der TV-Schauspieler und Pop-Sänger Takuya Kimura (2046) ran. Und er zeigt allen, was er drauf hat, denn sein sensibles und vor allem reifes Spiel steht jenem der beiden Kollegen kaum nach. Das liegt auch am spannenden Part, der viele Facetten menschlicher Emotionen abdeckt und nebenbei auch mal zeigt, wie man mit einem Leben als blinder Samurai klar kommt - eine Figur, die sich schliesslich durch die "Zatoichi"-Filme fast zum Standard-Repertoire des Chambara-Kinos gesellte.

Yamada geht vielmehr realistisch an diesen Charakter heran und gestattet Kimura ein breites Schauspielspektrum. Auch das Zusammenspiel mit der noch unerfahreneren Rei Dan klappt bestens - die Dame dürfte die grosse Entdeckung des Films sein. Wenn sie ihm etwa vorlügt, die Glühwürmchen würden diese Nacht nicht fliegen, damit er nicht unter seiner Blindheit leidet, geht das ebenso unter die Haut wie Sätze à la "Ich will mich sorgen um dich", den sie äussert, weil er ihr seine Blindheit erst verschweigen wollte, damit sie sich nicht zu viel Sorgen macht. Ein wunderbares Leinwandpaar, mit dem man mitfühlen kann. Aber auch Akteure wie Takashi Sasano, der den treuen Diener spielt, leisten herausragende Arbeit.

Yamada scheint ein Händchen für natürliche Schauspielführung zu haben und holt das Beste aus der Truppe heraus. Doch auch Yamada selbst blüht auf. Sein Talent als Geschichtenerzähler ist umwerfend, alles fliesst wunderbar ineinander und so erzeugt er Melodramatik auf hohem Niveau. Stoff wie der in "Love and Honor" könnte in weniger sicheren Händen zur Samurai-Seifenoper verkommen, nicht aber hier. Vielmehr mischt Yamada die von ihm perfektionierte Melodramatik eines niederen Samurailebens mit leisem, aber perfekt getakteten Humor, ein wenig Action und der gewohnten Gesellschaftskritik, alles vor dem Hintergrund streng reglementierter Samurairiten

Im Zentrum der ganzen Trilogie steht immer das Überleben der einfachen Leute. Wie man sich mit seinem Aussenseitertum herumschlägt, wie man trotzdem die Liebe bewahrt - und vor allem, wie man seine Würde behält angesichts von Demütigung oder gesellschaftlichem Abstieg. Themen von zeitloser Relevanz, aber wunderbar eingebettet in eine glaubhafte, weil natürliche Samurai-Welt. Eigentlich schade, war dies bloss eine Trilogie, denn von solchen Samuraidramen könnte man endlos viele sehen. Sie ähneln sich, und sie sind doch ganz verschieden. Vielleicht müsste man eine Petition starten, Yamada solle ebenso viele Samuraidramen drehen wie er Tora-San-Werke inszeniert hat. Das waren fast 50 Stück zwischen 1969 und 1995! Und weil "Love and Honor" mit einem Einspielergebnis von 34 Millionen Dollar Yamadas erfolgreichster Film wurde, besteht durchaus die Chance, dass er doch noch weitermacht ...

 

MEINE DVD (Regular Edition)
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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