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1974
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Erotikdrama
Japan 1974
Alternative Titel Akasen tamanoi: Nukeraremasu; Red Light District: Gonna
Get Out;
赤線玉の井 ぬけられます
Regie und Drehbuch Tatsumi Kumashiro
Darsteller Junko Miyashita, Meika Seri, Nahomi Oka, Aoi Nakajima, Keizo
Kanie,
Yoshinori Furukawa, Akira Takahashi, Moeko Ezawa, Hideaki Esumi, Gô Awazu
Länge 79 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 1.12.2011
© Bilder Nikkatsu, Screenshots molodezhnaja
STORY
Tokio 1956: Einen Tag bevor das Anti-Prostitutions-Gesetz in Kraft tritt,
sinnieren vier Lustmädchen des Kofukuya-Bordells über ihr Leben: Shimako ist in
einen Yakuza verliebt, Kimiko träumt vom anständigen Leben mit einem normalen
Mann, Shigeko will dem Leben in Prostitution entkommen und Naoki hat es sich zum
Ziel gesetzt, die Beste im ganzen Betrieb zu werden.
REVIEW
Tolle Pink- und Erotikfilme
aus Japan gibt es viele. Sie kombinieren geschickt das Gebot der sexuellen
Stimulation mit raffiniertem oder mutigem Inhalt - dramatischer,
komödiantischer, kritischer Natur. Oder einfach zur Unterhaltung. Um so
erstaunlicher ist es, dass Tatsumi Kumashiro unter den Pinkfilmern einen so
guten Ruf geniesst. Er packte zwar durchaus spannende Themen an, doch entstanden
dabei nicht die ganz grossen Knüller. Twisted
Path of Love und Wet Desire sind solide, sein
gefeierter The Woman with Red Hair eher
eine Enttäuschung. Ja er hat Mut, ja er sieht sich als ernstzunehmender
Filmemacher im Bereich des Schmuddelfilms. Aber das lenkt nicht davon ab, dass
viele seiner Werke einfach öde sind.
So auch "Street of Joy", den Kumashiro 1974 für die "Roman Porno"-Reihe des
Studios Nikkatsu drehte. Vieles an dem Drama ist hochwertig: Die Akteure leisten
überzeugende Arbeit und machen den Alltag im Bordell spürbar. Kameramann
Shinsaku Himeda (Vengeance Is Mine) findet
immer wieder spannende Winkel, um den Sex auszublenden, aber die Erotik zu
erhalten. Und die Story birgt viel dramatischen Gehalt bis hin zu einer
überraschend tristen Schlussszene, die den Film endgültig aus dem Bereich des
Lustgewinns hinausbefördert in die Domäne der Tragödie. Ja, Sexfilme können das.
Und dafür verdient Kumashiro ja auch Lob.
Doch "Street of Joy" ist einfach öde. Von den stets etwas gelangweilten Mädchen
über die uninteressanten Freier bis hin zu der aufgespalteten und daher nicht
wirklich mitreissenden Geschichte: Nichts will richtig packen. Das zentrale Übel
dabei ist der Anthologie-Charakter. Statt sich auf ein Schicksal zu
konzentrieren, kriegen wir gleich mehrere. Das soll die Facetten des
Bordelllebens abdecken, sorgt aber nur dafür, dass wir zum einen nicht immer
gleich wissen, bei welcher Frau wir uns gerade befinden, und andererseits stets
emotionale Distanz bewahren. "Street of Joy" ist schliesslich nur rund 80
Minuten lang, das heisst, jede Frau bekommt kaum Zeit. Statt sauber entwickelten
Geschichten gibts Kurzeinblicke. Klischees. Kurz Angerissenes.
Der Film hat auf alle Fälle Klasse. Von den traurigen Liedern im Hintergrund über
die gezeichneten Szenenübergänge bis zu den eindrücklichen Schauspielern und der
hochwertigen Kamera. Daher kann man leicht dem Eindruck erliegen, man schaue
sich einen legitimen Nachfolger der 50er-Jahre-Prostituiertenfilme von Mikio
Naruse (siehe Flowing) und Kenji Mizoguchi (siehe
Street of Shame) an. Gerade
die Parallelen zu Mizoguchis "Street of Shame" sind recht deutlich. Doch in
Sachen Emotionen und narrativer Einheit kommt Kumashiros Film nicht an jene
heran. Klar ist er für einen Pink- oder Roman-Porno-Film erstaunlich gehaltvoll.
Aber was nützt das, wenn er kalt lässt, in den Sexszenen nicht stimuliert und
weitgehend langweilt? Dann haben wir zwar Schmuddel mit Anspruch und Stil, aber
deswegen noch nicht zwingend einen überragenden Film.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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