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2005
> SALAAM NAMASTE
Liebes-Tragikomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel
salaam | namaste; Hochzeit - Nein Danke!
Regie Siddharth Anand
Drehbuch Siddharth Anand
Produktion Aditya Chopra
Songs Vishal & Shekhar
Kamera Sunil Patel
Choreografie Ahmed Khan
Darsteller Saif Ali Khan,
Preity Zinta,
Arshad Warsi, Tania
Zaetta, Jugal Hansraj,
Abhishek Bachchan, Javeed Jaffrey, Kunal
Vijaykar, Padam Bhushan
Länge 152 Min.
Kinostart 9.9.2005
Trade classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 10.11.05
© Bilder Yashraj,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Nikhil "Nick" Arora (Saif Ali Khan) absolvierte ein Architektur-Studium,
verdient sein Geld heute jedoch in Melbourne als Chefkoch des Restaurants "Nick
of Time". Er fährt einen Smart, sieht gut aus und scheint sein Leben unter
Kontrolle zu haben. Bis er Ambar Malhotra (Preity Zinta) trifft. Sie will Ärztin
werden und finanziert ihr Studium durch das Moderieren einer Show bei der
Radiostation "Salaam Namaste 101.5FM" in Melbourne. Da Nick die Präsentation
seines Restaurants in ihrer Show verschläft, macht sie ihn auf dem Äther fertig.
Sie werden zu Erzfeinden, treffen sich jedoch auf der Hochzeitsparty eines
gemeinsamen Freundes - ohne zu ahnen, wer sie sind. Sie flirten, tanzen und
stellen am Morgen erschrocken fest, wen sie vor sich haben. Doch es ist
passiert: Sie haben sich verliebt. Ambar will sich dies noch nicht eingestehen
und willigt ein, mit Nikhil vorerst zusammen zu ziehen, um zu sehen, wie sie
harmonieren. In dieser Zeit wird sie schwanger.
REVIEW
"Salaam Namaste" reiht sich blendend in die
jüngere Serie von Erfolgsfilmen aus dem Hause Yashraj ein.
Hum Tum, Bunty Aur
Babli und nun dieses Werk gehören zu einer neuen, urbaneren Generation des
indischen Kinos. Für Regiedebütant und Hum Tum-Autor
Siddharth Anand heisst das auch, dass er Wagnisse eingehen darf: Eine WG
zwischen Mann und Frau, eine unverheiratete Schwangere und eine
leidenschaftliche Kussszene zwischen Held und Heldin - dass dies aus dem
renommiertesten Produktionshaus Indiens kommt, hätte sich vor ein paar Jahren
kaum jemand denken können. Doch eigentlich ist es eine lange
Yash Chopra-Tradition, immer mal
wieder stilistisch bzw. inhaltlich anzuecken. Man denke an
Lamhe, Silsila
oder Ittefaq.
"Salaam Namaste" ist aber keineswegs ein wagemutiges Experiment. Es handelt sich vielmehr um einen massentauglichen Feelgoodfilm der spritzigen Art. Sogar der Kuss zwischen Preity und Saif ist alles andere als schmuddlig, selbst wenn er für einen Film dieser Sorte erstaunlich sinnlich inszeniert ist - Saif scheint sich nach Ek Hasina Thi und Parineeta zum neuen Schmuse-Experten zu entwickeln. Für Preity ist es Neuland, aber es kommt nicht unerwartet, hat sie doch bereits mit Kal Ho Naa Ho den Schritt ins junge, urbanere Kino gewagt.
Mit "Salaam Namaste" erlebt diese Art des modernisierten Filmemachens einen vorläufigen Höhepunkt. Er wurde komplett in Australien gedreht, beinhaltet etliche Dialoge in Englisch und geht inhaltlich eben einige riskante Wege. Die Inszenierung ist locker-flockig und die Dialoge ungemein witzig. Am ehesten vergleichbar ist er mit Hum Tum, wo Saif einen ähnlichen Charakter spielte. Die ganze erste Stunde gefiel mir extrem gut. Die Streitereien zwischen den Stars haben Screwball-Charakter und die Szene nach der Strandparty, in der sie herausfinden, wer sie sind, ist schlicht klasse. Alleine schon Saifs Aussprache von "Hambar" (so nennt Ambars Boss sie immer) ist herrlich.
Zur Intermission hin kippt die Stimmung jedoch rabiat. Die Inhaltsangabe hat es angedeutet: Eine Schwangerschaft kommt ins Spiel, die Diskussion um Abtreibung und Ende der Liebe vernichten allen Humor schlagartig. Ich bin für Genre-Wechsel zu haben, doch was da abgeht ist manchmal derart heftig für eine Beziehung, dass sämtliche Reaktivierung der Liebe später schwer zu schlucken ist. Anders gesagt: Mir gefiel dieser Teil nicht mehr annähernd so gut wie die erste Hälfte. Der Schwung ist weg, die frische Inszenierung auch. Stattdessen bekommen wir Melodrama der nicht gerade heiteren Sorte aufgetischt, welches insbesondere Saifs Charakter ein paar Mal so akut in die Scheisse langen lässt, dass es nicht ganz glaubhaft wirkt. Andere Szenen sind ebenso schwer nachzuvollziehen, wie die Ärztin, die ohne einen beratenden Satz die Abtreibung vornehmen will.
Umso verwunderter war ich, als Siddharth Anand den Karren wieder aus dem Dreck zog und mit ein paar köstlichen Gags den Humor langsam wieder zurück brachte. Wunderbar etwa die "du hast in meinen Kochhut gekotzt"-Sequenz. Das Lob hierfür gebührt den beiden Stars. Sie sind den ganzen Film hindurch einfach klasse. Saif-Fans kommen voll auf ihre Kosten, da Señor Khan sein Shirt öfters auszieht als sein Namensvetter Salman. Ausserdem präsentiert er eine eindrückliche Palette an verschiedenen Unterhosen vom "Superman"-Teil bis zum "Homer Simpson"-Stück. Auch ein "Girl Power"-Shirt darfs mal sein. Der Mann hat Selbstvertrauen.
Und es zahlt sich aus, denn er kommt ungemein charmant rüber, sieht man von oben erwähnten Charakter-Entgleisungen ab. Seine Chemie mit Preity ist umwerfend. In Kal Ho Naa Ho stand ja noch Shahrukh zwischen ihnen (bzw. Preity zwischen Saif und Shahrukh) - aber hier können die beiden ihren Flirt-Trieben hemmungslosen Lauf lassen. Preity blüht dabei richtig auf. Meines Erachtens war sie nie hübscher als in diesem Film und im roten Bikini am Strand macht sie eine bessere Figur, als ich es ihr zugetraut hätte.
Der angesagte Co-Star Arshad Warsi macht trotz einer schlecht spielenden Filmfrau (Tania Zaetta) seinen Klischee-Job als "bester Freund des Helden" souverän, Javed Jaffrey ist als "Crocodile Dundee"-Verschnitt mit Sprachfehler anfänglich ganz witzig, geht aber schnell auf die Nerven. Und dann ist da Abhishek Bachchan. Schon bei Hum Tum absolvierte er einen Gastauftritt - hier waltet er als Erzähler und legt einen etwas längeren Kurzauftritt aus Parkett. Er spielt Robin Williams.
Das braucht ein wenig Background: "Salaam Namste" nimmt nämlich Elemente von "Nine Months" (1995) auf. Das ist nicht sonderlich gemein, denn der war bereits ein Remake der französischen Komödie "Neuf mois" (1994). Wer sich nicht erinnern kann: In der Chris-Columbus-Komödie spielte Hugh Grant den Bald-Vater, der sich mit seiner neuen Rolle abfinden muss. Genau dasselbe passiert hier und dies ist einer der Aspekte, sowohl der Hollywood- wie auch der Bollywood-Fassung, die ich gut mitfühlen kann. Männer brauchen mit dem Gedanken an eine Vaterschaft bisweilen etwas länger. Das bietet Stoff für viele tragikomische Momente. In "Nine Months" fällt alles jedoch Richtung Slapstick, sobald die Handlung ins Spital wechselt und Robin Williams als Arzt auftritt.
Ebenso hier: Abhishek Bachchan mit schriller Brille ist eine Tortur. Die ganze Sequenz scheint aus einem falschen Film zu stammen. Abhi zappelt hysterisch und palavert ununterbrochen Nonsens (bester Satz: "Wie nennt man das, was Karan Johar trinkt?" "Kaffee?"). Die Szenerie artet derart aus, dass Saif und Arshad durch die Entbindungsstation stolpern und schon mal ihre Köpfe im Gynäkologenstuhl verfangen. Dieses wilde Durcheinander war mir zu viel und es widersprach sowohl der anfänglichen Frische wie dem späteren Melodrama - es ist also ein erneuter Stilbruch und den nahm ich noch übler als den ersten. Mag sein, dass es amüsieren kann, wie Abhishek sich zum Affen macht - ich fands eher peinlich. Da doch lieber Robin Williams.
Unter anderem wegen diesen 10 Schlussminuten gebe ich 3½ Sterne nur mit kübelweise Goodwill. "Salaam Namaste" gefiel mir am Anfang einfach zu gut, um ihn mit 3 Sternen abzuspeisen. Und mit den (leider nicht untertitelten) Outtakes am Schluss macht der Film sein groteskes Finale wieder halbwegs vergessen - aber der Ärger bleibt. Wieso die Stilbrüche? Wieso nicht den sexy, bunten Anfang etwas länger durchhalten? Wenn Saif Kinder als "irritating bloody creatures" abtut oder er zum wiederholten Male "Hambar" statt Ambar sagt, ist dies für herzhafte Lacher gut. Dies ist der Film, den ich sehen wollte. Dass er es nicht bis zum Schluss durchhielt, ist bedauerlich. Dennoch lasse ich Gnade vor Recht walten, schliesslich ist es eine sehr unterhaltsame, frische Produktion mit umwerfenden Stars und recht guten Songs. Das ist jederzeit für eine Empfehlung gut. Die halbe weibliche Leserschaft hatte ich wohl eh schon beim Wort Unterhosen überzeugt.
SONGS
1) Salaam Namaste - Grooviges Titellied,
sexy inszeniert als sonnige Beach-Nummer.
2) My Dil Goes Mmmm - Der Refrain ist hübsch, der Rest wirkt etwas
beliebig.
3) Tu Jahaan - Schöne Ballade.
4) What's Goin' On - Gefälliger Track. Die überschwangere Preity und Saif in
Schlafanzügen durch Melbourne tanzen zu sehen, ist bewusstseinserweiternd.
MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs). Dazu
folgende weiteren Untertitel:
Französisch, Arabisch, Spanisch, Portugiesisch, Holländisch, Tamilisch, Telugu,
Kannada, Malayalam, Gujarati, Bengalisch
Disk Rating * * * ½ (Doppel-DVD-Set in einer
zusätzlichen Plastikhülle. Satte Farben, Bild scharf aber manchmal etwas
verpixelt. Extras von ca. einer Stunde Länge)
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EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (4/5)
Planetbollywood (5/10)
BBC (3/5)
Rediff.com
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