> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> japan

> 2006
> SAKURAN

 


 

Historiendrama
Japan 2006
Alternative Titel Sakuran: Wilde Kirschblüte; さくらん

Regie Mika Ninagawa
Drehbuch Yuki Tanada nach einem Manga von Moyoco Anno
Darsteller Anna Tsuchiya, Kippei Shiina, Yoshino Kimura, Hiroki Narimiya,
Miho Kanno, Masatoshi Nagase, Masanobu Ando, Kenichi Endo, Minami

Länge 110 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14 (FSK: 16)

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 14.8.07
©  Bilder Asmik, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan im 18. Jahrhundert: Als Achtjährige kommt die aus armem Hause stammende
Tomeki nach Yoshiwara, dem Vergnügungsviertel von Edo. Dort arbeitet sie in einem Bordell als Mädchen für alles und wird trotz ihres widerspenstigen Charakters bald zum Zögling der obersten Kurtisane, der "Oiran" Takao (Yoshino Kimura). In ihrem Schatten reift die nun Kiyoha (Anna Tsuchiya) genannte Tomeki zur verführerischen jungen Frau und gehört mit 17 Jahren zu den zugkräftigsten Damen im Bordell. Nach dem Tod von Takao steigt Kiyoha gar zur Oiran auf und bringt die Männer von Edo um ihren Verstand - so etwa ihre erste Liebe Sojiro (Hiroki Narimiya), den jungen Bordellleiter Seiji (Masanobu Ando) und den reichen Samurai Kuranosuke (Kippei Shiina)

 

REVIEW
"Visuell überragend, aber inhaltlich dünn" lautet der am meisten verbreitete Vorwurf bezüglich "Sakuran". Den Satz selbst kann ich übernehmen - bloss verwende ich ihn nicht als Vorwurf. Zum Glück ist der Inhalt etwas dünn, umso stärker kann man sich den visuellen, akustischen und sinnlichen Reizen dieses berauschenden Films hingeben. "Sakuran" ist die Verfilmung eines Mangas von Moyoco Anno und das Regiedebüt der Fotografin Mika Ninagawa - eine Frauenpower-Kombination wie im Himmel. Denn die im Manga stilisierte Welt erwacht unter Ninagawas bildgewaltiger Inszenierung zum Leben. Kleider, Make-up, Ausstattung und Musik haben dabei stets die grössere Bedeutung als der Plot und rufen eher Vergleiche mit Sofia Coppolas "Marie Antoinette" wach als mit Rob Marshalls Memoirs of a Geisha.

Wie Coppola peppt Ninagawa ihr Werk nämlich mit einem flotten, anachronistischen Soundtrack zwischen Swing und Rock auf, während die Hauptfigur in einem Meer aus Pomp und Oberflächlichkeit versinkt. "Sakuran" ist visuell sogar noch deutlich gepfefferter als "Marie Antoinette" und stellt so manchen zeitgenössischen Film mit seiner schieren Farbpracht in den Schatten - ein sehr beliebter Trend in Ostasien, wenn man Filme wie I'm a Cyborg. But That's OK, Dasepo Naughty Girls, Memories of Matsuko, Citizen Dog oder Curse of the Golden Flower betrachtet. Vor allem üppiges Rot kommt hier in fast jeder Einstellung zum Zug. Lob gebührt daher nicht nur Regisseurin Ninagwa, sondern einem ganzen Arsenal an Technikern und ihren Talenten: der Ausstattung, der Kamera, dem Make-up, den Kostümen und dem Musik-Arrangements von Ringo Shiina und ihrer Band Tokyo Jihen.

Die Schauspieler gehen in dieser Opulenz nicht ganz unter, so entdeckt man bekannte Gesichter von Masanobu Ando (Big Bang Love, Juvenile A) bis Miho Kanno - doch die Show gehört ganz klar Popstar und Model Anna Tsuchiya (Kamikaze Girls). Die 22-Jährige mit ihren russischen, amerikanischen und japanischen Vorfahren verleiht ihrer Figur eine fremdartig anmutende Exotik und Erotik. Ihr Spiel mag manchmal etwas holprig sein, doch in ihren Kostümen fühlt sich Tsuchiya pudelwohl und die Begeisterung springt über. Der Film tut das Seine, um die Aura von Tsuchiyas Figur noch zu überhöhen, indem ihr Geschlechtsteil als traumhaft schön und ihre Bewegungen als von Natur aus verführerisch angepriesen werden.

Dementsprechend geht es hier auch etwas heftiger zur Sache als im zahmen Memoirs of a Geisha. Jener porträtierte die Welt der Geishas und war gerade darauf bedacht, besonders dem Westen zu erklären, dass Geishas keine Prostituierten wären. "Sakuran" hingegen widmet sich den Oiran, den Kurtisanen, und ihren niedereren Begleiterinnen, den Hikkomi (Prostituierten). Da braucht es auch etwas Sex und Ninagawa liefert ihn in einigen neckischen und erotischen Bildern. Schlüpfrig wird das extravagante Pop-Märchen dadurch nie, doch es bekommt etwas mehr Pep.

Dass ich nun kaum ein Wort über den Inhalt verloren habe, hat eben seinen Grund: Der ist eben dünn. Die typische Aufstiegsgeschichte mit ein paar klischeehaften Dramatik-Eckpunkten wie Liebe, Mord oder Schwangerschaft. Nichts davon birgt besondere Schwere, kaum etwas wird melodramatisch so stark ausgeschlachtet, wie es etwa der überlegene Moulin Rouge gemacht hat. Der Plot plätschert vielmehr dahin, von einer Episode zur nächsten, von einem faszinierenden Bild zum anderen, zwischendrinn die ein paar Mal zu oft aufgetischte Parallelen zwischen der Heldin und ihren Goldfischen. Wer mehr erwartet als eine Show aus Kostümen, Farben und schönen Frauen, der dürfte "Sakuran" mit Enttäuschung strafen. Doch die rockig präsentierte und hochgradig stilisierte Kurtisanen-Fabel hat ihre Stärken, besonders im audiovisuellen Bereich, und bekommt von mir knappe 3½ Sterne.

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Limited Edition Japan)
amazon.de (D)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7