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Horrorfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel
The Old Temple; The Ancient Temple
Regie Shyam Ramsay, Tulsi Ramsay
Drehbuch Kumar Ramsay nach einer Story von J.K. Ahuja
Produktion Kanta Ramsay
Songs Ajit Singh
Kamera Gangu Ramsay
Choreografie Kiran Kumar
Darsteller Mohnish Behl, Arti Gupta,
Puneet Issar, Sadashiv Amrapurkar, Ajay Agarwal,
Sadhana Khote, Satish Shah, Rajendranath, Jagdeet, Pradeep Kumar, Lalita Pawar
Länge 144 Min.
Kinostart 19.10.1984
Trade classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
© Text Marco,
molodezhnaja 15.10.06
© Bilder Mondo Macabro,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Raja Hari Man Singh (Rajendranath),
der Sultan von Bijapur, kann den dämonischen Menschenfresser Samri (Ajay
Agarwal) gefangen nehmen. Er lässt dem Monster den Kopf abhacken und getrennt
vom Körper aufbewahren. Vor seinem Tod hat Samri den Sultan mit einem Fluch
belegt: alle seine weiblichen Nachkommen werden sterben, wenn sie ein Kind zur
Welt bringen. Und falls Samri wieder aufersteht, wird die Dynastie des Sultans
zerstört. 200 Jahre später lebt des Sultans Erbe, der reiche Ranbir Singh
(Pradeep Kumar), in der Stadt. Doch auch er fürchtet sich vor dem Fluch und
rastet aus, als seine Tochter Suman (Arti Gupta) sich in den feschen Sanjay
(Mohnish Behl) verliebt. Er versucht, die beiden auseinander zu bringen, doch als
er sieht, dass er damit keinen Erfolg hat, weiht er sie in die Wahrheit ein.
Suman und Sanjay brechen mit Kumpel Anand (Puneet Issar) und seiner Freundin
Sapna auf zum alten Palast des Sultans, um den Fluch zu beenden.
REVIEW
Horror war in Bollywood meist eine
Kurzzeitsache. Ein Hit, ein paar Nachahmer, fertig. Darüber, wo Bollywoods
Teilzeit-Liaison mit Horror begann, wird auch unter Experten gestritten. Auf
jeden Fall geht der "romantische Horror", repräsentiert primär durch das
Subgenres des Geistermystery, zurück bis zum Klassiker
Mahal. Zehn Jahre später sorgte der
Kassenschlager Madhumati für ein Revival,
aber abermals nicht für einen Boom. Wichtiger für die Entwicklung des Horrors in
Indien waren zwei Werke mit Manoj Kumar:
Woh Kaun Thi? und
Gumnaam, ersterer ging in Sachen Grusel weiter, der zweite in Sachen Trash
und Camp.
Mit dem Beginn der 70er waren die handwerklichen Voraussetzungen da, um das Feld etwas intensiver zu beackern. Als Vorreiter etablierten sich Produzent F.U. Ramsay und seine Söhne, primär mit "Do Gaz Zameen Ke Neeche" im Jahre 1972. Der Film ebnete den Weg für erfolgreiche Produktionen wie Rajkumar Kohlis starbesetzte Doppel-Knaller Jaani Dushman und Nagin ebenso wie für Zombiehorror à la Hotel. Den grossen Boom lösten die Ramsays selbst 1984 mit "Purana Mandir" aus, einem Film, der es zwar nicht in die Top 5 der Jahrescharts schaffte, doch der mangels Stars günstig produziert wurde und daher ordentlich Gewinn abwarf. Regisseure wie Mohan Bhakri und Vinod Talwar sprangen auf den Zug auf, wodurch Anfang der 90er eine Übersättigung einsetzte und selbst die Ramsays sich nach den enttäuschenden Einspielergebnissen von Bandh Darwaza (1992) und "Mahakaal" (1993) wieder aus dem Kino-Horror verabschiedeten und zwischenzeitlich zum TV abwanderten. Im Kino waren nunmehr Romanzen der Renner, die ebenfalls günstig produziert werden konnten und wie Hum Aapke Hain Koun oder DDLJ gigantische Gewinne abwarfen. Das kurze Zeitalter des Bollywood-Horrors war vorbei.
Eines seiner Glanzlichter bleibt "Purana Mandir" allemal. Die Ramsays steckten vorher gesammelte Erfahrungen in einen atmosphärischen, ziemlich spannenden Masala-Horror, der nur durch seinen Genre-übergreifenden Anspruch gehemmt wird: Alle nicht-Horror-Elemente ziehen den Film nämlich stark nach unten, seien es die Sholay-parodierenden Comedy-Elemente mit dem Gallenstein erregenden Jagdish und der 60s-Rabenmutter Lalita Pawar, seien es die alles andere als nachsingbaren Lieder mit halbgarer Choreografie des Schauspielers Kiran Kumar. Diese Zugaben strecken den Film nur unnötig in die Länge und berauben ihn der Spannung, im Fall der Comedy-Einlagen wäre ohne weiteres ein sauberer Wegschnitt möglich gewesen ohne auch nur eine dadurch verlorene Information. Die Ramsays beugten sich mit dem Einbezug dieser Masala-Elemente dem Massengeschmack, doch gut macht sie das trotzdem nicht.
Deutlich effizienter der Horror-Teil. So gibt Ajay Agarwal (Bandh Darwaza) ein vorzügliches Leinwandmonster, das Kameramann Gangu Ramsay in Angst einflössendes Licht setzt. Nebel, dunkle Gänge, schneller Schnitt, bedrohliche Musik ergeben zusammen eine Stimmung, die man in so vielen Bollywood-Gruselstreifen vergebens sucht. Inspiration für all das fanden die Ramsays im italienischen, britischen und amerikanischen Horror, mehr oder weniger deutlich manifestiert in der Ausleuchtung, den "Friday the 13th"-anklingenden Toneffekten oder dem herrlichen orchestralen Leitmotiv von Samri.
All das würde indes verpuffen, wenn die Story und die Akteure nicht mithalten würden. Aber auch hier Entwarnung: Die Geschichte um einen Dämonen und eine verfluchte Sippe ist einfach, jedoch höchst effizient und (abgesehen von Comedy und Songs) auch stringent erzählt. Mohnish Behl, der Sohn der legendären Nutan und Cousin der beliebten Kajol, zeigt sich in einer seiner ersten Hauptrollen dynamisch und charmant, seine Partnerin Arti Gupta ist immerhin noch passabel, doch dass ihr keine anhaltende Kinokarriere beschieden war, überrascht nicht. Puneet Issar (der Tourführer aus Krrish) sorgt in einer seiner ersten Rollen für etwas Humor in der Story, im Gegensatz zu Jagdeep, der ausserhalb davon agiert. Kein Ensemble der ganz grossen Namen, aber ideales "Kanonenfutter" für einen Horrorfilm.
Die Wichtigkeit von "Purana Mandir" für den indischen Horror wird vielleicht eine Spur überbewertet, denn wie immer bei Kinoströmungen entsteht ein Film nie aus dem Nichts. Doch es bleibt ein gewichtiger Film für das indische B- und Horrorkino. Qualitativ ist es eine der besten Produktionen des Ramsay-Clans: Unheimlich, stringent, gut ausgestattet, solide gespielt und voller liebevoller Details, die eine Freude sind für Horror- und Kultfilm-Fetischisten. Einzig lästige Comedy-Szenen, fade Musikstücke, ein paar bemühte Dialoge und Durchhänger verwehren ihm eine bessere Bewertung. Doch davon dürften sich Freunde des etwas skurrileren Kinos mitnichten abhalten lassen.
MEINE DVD
Mondo Macabro (USA), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi mono mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Bild und Ton für einen Film
dieses Alters und dieser schlechten Lagerung eindrücklich, aber viele Bildfehler
liessen sich nicht bereinigen).
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thehotspot (3/5)
DVDDeewani (jede Menge Screenshots!)
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