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2011
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Sportfilm
Südkorea 2011
Alternative Titel
Peopekteu Geim; 퍼펙트 게임
Regie und
Drehbuch Park Hee-kon
Darsteller Cho Seung-woo, Yang Dong-kun, Choi
Jeong-won, Ma Dong-seok,
Jo Jin-woong, Son Byung-ho, Hyun Jyu-ni, Lee Do-gyung, Kim Young-min, Kim
Min-jae
Zuschauer
1'504'600
Länge 127 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.6.2012
© Bilder Lotte Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ab Mitte der 80er-Jahre gehören Choi Dong-won (Cho
Seung-woo) von den Busan Lotte Giants und der
Aufsteiger Sun Dong-yeol (Yang Dong-kun)
von den Haitai Tigers zu den besten Pitcher im südkoreanischen Baseball - und
Erzrivalen. Am 16. Mai 1987 treffen die beiden Giganten zusammen - für ein Spiel
in Busan. Während Fans und Medien sich in eine extreme Erwartungshaltung
hineinsteigern, haben die beiden Sportstars ihre ganz eigenen Sorgen: Choi
leidet an einer Schulterverletzung und hat Angst, überholt zu werden. Sun Dong-Ryul
hat Mühe damit, aus dem Schatten seines Idols Choi zu treten, und die Spitze zu
erklimmen.
REVIEW
Baseball ist nicht mein Ding und fast schon
konsequenterweise können mich Baseball-Filme selten aus dem Hocker hauen. "Field
of Dreams" war eine der Ausnahmen, wohl einfach deshalb, weil er der
Sentimentalität und dem Familienporträt den Vortritt liess. Doch wenns
Hardcore-Baseball ist, à la "Moneyball" mit Brad Pitt, dann geht mein
Enthusiasmus zurück auf die Stufe Bewunderung. Keine Leidenschaft, aber Respekt.
Und in diese Richtung zielt auch "Perfect Game", der so verwurzelt ist in
Südkoreas Baseball-Historie, dass es für mich als Nicht-Kenner und Nicht-Fan
relativ schwierig ist, emotional tatsächlich involviert zu sein.
Das Thema nämlich ist simpel: Duell zweier Sportstars. Was Regisseur Park Hee-kon (Insadong Scandal) nun versucht, ist die beiden legendären Kontrahenten als Menschen zu zeigen, die auch ihre Sorgen abseits des Felds haben, und lernen müssen, sie beiseite zu schieben, um sich voll und ganz auf dieses Kräftemessen zu konzentrieren - ein Kräftemessen, das notabene über 15 Innings lief und eben auch deswegen in Südkoreas Sportgeschichte einging (auch wenn keiner der beiden wirklich ein perfektes Spiel durchzog).
Doch irgendwas fehlt. Das Privatleben der zwei Männer kommt nicht wirklich herüber. Chois Schulterprobleme vielleicht noch, die ihn etwas zweifeln lassen. Aber sonst? Das sind vage Zeichnungen, die nie und nimmer diese Laufzeit verdient haben. Wenn es dann in der zweiten Stunde zum eigentlichen Spiel geht, ist dies extrem lang. Und da kommt der Respekt ins Spiel: Cho Seung-woo (aus dem besseren Sportfilm Marathon) und Yang Dong-kun (Grand Prix) spielen beide überzeugend und Park inszeniert mit Tempo und technischer Finesse. Aber mitreissend? Emotional? Nicht wirklich.
Auch die Kommentatoren heizen die Sache nicht ein und die immer wieder ins Bild gerückten Zuschauergrüppchen wirken willkürlich und zufällig, zumal wir nicht viel über diese Menschen wissen und sie lediglich die personifizierte Masse darstellen sollen. Selbst die Teamkollegen und die Trainer lösen hier nicht viel aus. "Perfect Game" hat nur zwei Männer im Fokus - plus eine Reporterin, die etwas weibliche Aspekte in das Ganze bringen soll, solide gespielt von Choi Jeong-won. Und das macht den Film ein wenig dünn. Über zwei Stunden Laufzeit für das? Für so wenig? Erst gegen Ende, wenn die Schulter schmerzt, die Fingerkuppen aufbrechen, das Tempo anzieht, dann ist es der Film, auf den wir gewartet haben. Dann kommt Drama! Aber eben etwas spät.
"Perfect Game" schafft es denn auch nicht, dem Sportfilm etwas Neues hinzuzufügen oder dieses Duell der Superstars auch für Nicht-Kenner zum epischen Event zu stilisieren. Zu spät bekommt der Kampf eine Dimension, die über eine schlichte Sportrivalität hinausgeht. Man vergleiche etwa mit dem etwa gleich alten US-Mixed-Martial-Arts-Film "Warriors", bei dem Brüderkampf schon früh biblische Ausmasse annimmt und Melodrama pur offeriert. Man könnte diesem koreanischen Sportfilm-Exemplar mehr Nüchternheit attestieren, aber das wäre auch falsch: Park Hee-kon nutzt jedes Mittel, das im zur Verfügung steht, er rührt mit grosser Kelle an. Mit brauchbarem Resultat.
Wer Baseball mag, sieht das sicherlich anders. Und auch wer "nur" Filme mag, hat durchaus eine Chance, mitgezogen zu werden. Am Ende dreht "Perfect Game" so auf, dass er tatsächlich im Hoch endet und den eher lahmen Mittelteil fast vergessen macht. Das sorgt für etwas Goodwill. Neben den neueren koreanischen Sportfilmen, von denen es in letzter Zeit einige gab (z.B. Pacemaker, Forever the Moment, Take Off, Glove), verblasst dieser Beitrag zwar nicht, schafft es aber ebenso wenig, sich in einer Form abzusetzen, sondern bleibt solides Handwerk.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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