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Sportdrama
Südkorea 2008
Alternative Titel
Uri saengae choego-ui sungan; Our Finest Hour;
우리 생애 최고의 순간
Regie Yim
Soon-rye
Drehbuch Yim Soon-rye, Na Hyeon
Darsteller Moon So-ri, Eom Tae-woong, Kim Jeong-eun, Jo Eun-ji, Minji,
Lee Mi-do
Zuschauer
3'956'380
Länge 124 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.6.08
© Bilder sidus / mk,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Olympischen Spiele in Athen 2004 stehen vor der Tür. Koreas Sportler sind
gut
vorbereitet
- nur beim Frauenteam der Handballer fehlt eine
schlagkräftige Truppe. Die ehemalige Nationalspielerin Kim Hye-kyeong (Kim
Jeing-eun) wird darum aus Japan eingeflogen, um als Interims-Trainerin das Team
aufzubauen. Sie zählt dabei unter anderem auf ihre ehemalige Konkurrentin Oh
Soo-hee (Jo Eun-ji) im Tor sowie auf Han-Mi-sook (Moon So-ri), die nun als
Hausfrau und Mutter lebt - mit einem verschuldeten Mann. Mit viel Mühe kann
Hye-kyeong sie überreden, mitzumachen. Doch da es wegen des harten Trainings
schon bald Zoff gibt, wird der Trainer gewechselt: Der arrogante Ahn Seung-pil
(Eom Tae-woong) übernimmt die Leitung, während Hye-kyeong zur Spielerin
degradiert wird. Der Neue soll die Mannschaft zusammenschweissen, die aus zu
alten Frauen einerseits und unerfahrenen Frauen wie Bo-ram (Minji) andererseits
besteht. Keine leichte Aufgabe, denn bis zu den Olympischen Spielen dauert es
nicht mehr lange.
REVIEW
Die Begeisterung für den Film kann ich nicht
ganz nachvollziehen. An den koreanischen Kinokassen war er hinter
The Chaser
mit gut vier Millionen Zuschauern der zweiterfolgreichste Start in der ersten
Jahreshälfte - und die meisten Kritiken lesen sich euphorisch. Dabei ist
"Forever the Moment" nicht viel anderes als ein routinierter, gefühlvoller und
(beinahe) gewöhnlicher Sportfilm. Das "Beinahe" ist es jedoch, was so manche
Kritiker zur Entzückung trieb und auch mich halbwegs begeisterte: Im Unterschied
zu vielen Sportfilmen nimmt sich dieser hier eine Gruppe bereits reifer Frauen
vor, die mitten im Leben stehen und wagt es dann noch, deren persönliches
Schicksal höher zu gewichten als den Sport an sich.
Auch das ist freilich nicht neu, viele amerikanische Sportfilme widmen sich gerne den Helden, die aus der Masse kamen, den ganz normalen Underdogs also. "Forever the Moment" macht das nur noch um ein paar Grade gewitzter: Die Figuren wirken echt, Sport ist das, was sie zusammenhält und ihnen neue Lebenskraft gibt - doch niemand macht sich hier was vor. Niemand stilisiert den Sieg zur Entscheidung über Grösse und Niedergang. Das liegt wohl auch daran, dass die Vorlage in der Realität fusst und der Ausgang (der trotzdem nicht verraten sei) klar ist. Angepeilt wird von Regisseurin Yim Soon-rye ("Waikiki Brothers") eben vielmehr das menschliche und zwischenmenschliche Element.
Das schadet, ob gewollt oder nicht, aber der sportlichen Begeisterung. Dramaturgisch wirken die ausgewalzten 124 Minuten überaus schlaff und mit der Zeit würde man sich mal ein energisches Handballspiel wünschen. Nur das kommt nie. Alles wirkt etwas schlaksig und beliebig, den Spielen fehlt es an Tempo, den Spielzügen an Spannung. Da die selbe Truppe in den Jahren davor ja bereits Welterfolge feiern konnte, ist auch die emotionale Grundlage etwas dünn, schliesslich haben die Spielerinnen einen Grossteil dessen, was sie nun erreichen wollen, davor ja schon erreicht. Da ist der Kick nicht so gross wie wenn die Mannschaft aus dem Nichts kommen würde. Etwas Kraft und Emotionen aufs Feld bringt dann erst das Finale, ein Standardelement aller Sportfilme. Darin sind einige echte dänische Spielerinnen mit von der Partie und der Kampf endet mit einem souverän inszenierten Schuss ins Herz. Ohne Pathos, ohne Kitsch, ohne Verklärung.
Und da sind wir wieder beim "Beinahe". Der Film hebt sich in solchen Momenten eben von durchaus solider, aber wenig inspirierter Routineware wie dem Mark-Wahlberg-Sportfilm "Invincible" ab, dessen Story um einen 30-jährigen Barkeeper kreist, der es zum Footballstar schafft. So eine Story schielt auf ähnliche aus dem Leben gegriffene Emotionen, "Forever the Moment" macht das aber besser, denn das Alter der Spielerinnen, ihre familiären Sorgen und die geringe Wertschätzung, die ihrem Sport zuteil wird, werden zwar thematisiert, aber nie verkitscht. Das verdient denn auch uneingeschränktes Lob. Ebenso das Schauspiel der Damen um Moon So-ri (Bewitching Attraction), Kim Jeong-eun (Blossom Again) und Jo Eun-ji (Driving With My Wife's Lover) sowie Trainer Eom Tae-woong (My Love), der nach und nach seine coole Maske fallen lässt.
"Forever the Moment" kann trotzdem nie ganz aus der Formelhaftigkeit seines Genres ausbrechen. Schlimmer noch: Er dümpelt lange dahin und ist als echtes Drama, also abzüglich Sport, fast schon zu oberflächlich. Kombiniert mit dem sportlichen Ehrgeiz ergibt sich jedoch ein sehenswerter Unterhaltungsfilm, der dann noch mitreissender geworden wäre, wenn in den ersten zwei Dritteln etwas mehr auf dem Spiel gestanden wäre. Eine Qualifikation, eine Vorausscheidung - irgendetwas, was auf dem Feld für kurze Adrenalinschübe sorgt. Zudem hätten die Spiele mehr Power haben dürfen. So lasch wie der Ball hier manchmal hin und her geworfen wird, fragt man sich, wie die Truppe an den Olympischen Spielen überhaupt etwas gewinnen konnte. Das schmälert leicht die Glaubwürdigkeit. Aber nie so sehr, dass "Forever the Moment" schlecht würde. Er ist gut. Nur in meinen Augen eben nicht ganz so gut, wie man vielerorts lesen kann ...
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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