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Horrorfilm
Thailand 2009
Alternative Titel Cheuuat gaawn chim; เชือดก่อนชิม

Regie und Kamera Tiwa Moeithaisong
Darsteller Mai Charoenpura, Rattanaballang Tosawat, Tirachaya, Somchai Sakdikul

Länge 96 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 3.3.10
©  Bilder i-on, Screenshots molodezhnaja


STORY
Buss (Mai Charoenpura) betreibt eine gut frequentierte Suppenküche. Als ein Mann auftaucht und nach ihrer früheren Angestellten fragt, hackt Buss ihm kurzerhand ein Bein ab und nagelt ihn an ein Brett. Die Fluchtversuche bezahlt der Mann mit dem Verlust weiterer Körperteile. Das so angesammelte Fleisch wirft Buss aber keinesfalls weg: Der alten Familientradition folgend kocht sie daraus ihre Nudelsuppen. Wenn immer wieder jemand anklopft, um zu recherchieren, gibts Fleisch-Nachschub. Kompliziert wirds erst, als sie sich in den Studenten Attapon (Rattanaballang Tosawat) verliebt.

 

REVIEW
Wenn Horrorfilmer heute noch schocken wollen, müssen sie sich as einfallen lassen. Fast alles wurde schon abgegrast, neu verfilmt und noch härter gemacht. Und wenn ein Film sich im blutgetrieften Markt durchsetzen soll, muss er als ultrabrutal angepriesen werden. Härtester Schocker aller Zeiten. Irgend jemand wirds ja schon glauben. Auch bei "Meat Grinder" arbeitete die Hype-Maschinerie auf Hochtouren, selbst wenn der Film kaum brutaler ist als Folterhorror und Zombiefilme, die in den letzten Jahren den Markt sättigten.

Worum gehts? Kannibalismus als Teil der Kochkunst. Also ein nicht mehr taufrisches Thema, schon abgehakt in Knüllern wie "Délicatessen", Untold Story oder "Sweeney Todd". Und warum dann die Aufregung um den Film? Ursprung des Ganzen war die thailändische Zensurbehörde, die den Originaltitel "Human Meat Noodles" verwarf, aus Angst, thailändische Nudelhersteller würden Umsatzeinbussen erleiden. Die Behörde forderte weitere Cuts und übrig blieb nur noch ein Rumpf-Film.

Nur: Geschnitten wurde nicht exzessive Gewalt, sondern all das, was die thailändische Esskultur beschmutzen könnte! In Deutschland erschien daher eine längere Fassung, in der die Essensproblematik keine mehr ist. Dafür fehlt die heftigste Gewalt immer noch. Denn ja, "Meat Grinder" ist sehr brutal, daran besteht kein Zweifel. Und damit so etwas Grobes auf den Markt durfte, wurden ein paar ziemlich schlecht gemachte Cuts nötig. Die hiesige Fassung ist also länger als die thailändische, aber wegen der Kürzungen nicht etwa expliziter in der Gewalt.

So oder so: Es ist viel Lärm um nichts. Hinter dem Film stand mit Tiwa Moeithaisong schliesslich ein Regisseur, dessen zwei erste Filme Ghost Delivery und The Sisters ziemliche Gurken waren. Mittlerweile hat er Fortschritte gemacht, doch von "gut" ist der Mann weit entfernt. Darüber täuschen auch Blut und Gewalt nicht hinweg. Im Kern ist die Story nämlich simpler Stoff und der wird nur unnützerweise kompliziert durch Rückblenden, Schwarzweiss-Wechsel, Traumsequenzen und sonstigen Tricks, um uns etwas aus der Bahn zu werfen.

Charaktertiefe entsteht dabei nicht wirklich - die Mär vom misshandelten Mädchen ist schliesslich Schnee von Gestern. Die Liebe zum jungen Kerl will auch nicht richtig blühen. Dass man überhaupt von dem Ganzen nicht vollends angeödet ist, dürfte das Verdienst von Hauptdarstellerin Mai Charoenpura (Memory) sein, die ihre Figur mit Überzeugungskraft spielt. Man nimmt ihr das Morden durchaus ab. Und wie sind sie, diese Morde? Die, die man in der deutschen Fassung überhaupt sieht - ganz nett.

Von "blutigster Film aller Zeiten" oder wie auch immer die Marketingmasche diesmal lautete, keine Rede. Splatterfans kriegen aber ihren Fix, abgehackte Körperteile, Fleisch im Fleischwolf, Blut, Fleischhaken, Kochtöpfe voller Arme und Beine. Das hat durchaus was. Schade nur ist alles dazwischen so grässlich langweilig. Man verspürt keine Sympathie für irgend jemanden. Kein Hass, keine Zuneigung, keine Emotionen - nichts. So lässt das Gemetzel leider kalt.

Auch inszenatorisch ist "Meat Grinder" keine Offenbarung, auch wenn der Schwarzweisseinsatz, Wackelkamera, ein paar schick konstruierte Bilder und Spannungsmomente durchaus den Eindruck einer hochklassigen Produktion erwecken könnten. Nein, "Meat Grinder" ist billig. Das hilft ihm bei den Blutszenen, die dadurch echter wirken. Schadet ihm aber dazwischen, wenn man nicht anders kann, als dem Dauergähnen zu verfallen. Moeithaisong gaukelt seinem Publikum vor, er packe psychologische Themen an und inszeniere mit Kunstfilmtouch, doch es handelt sich nur um Spielerei, nur um Vortäuscherei.

Übrig bleibt ein fades Werk zur Stillung der Blutrunst. Keine Steigerung beim Gewaltniveau, kein Horror mit Tiefgang, kein Schocker mit Hochspannung. Vielmehr ein langweilig erzähltes und mühsam gekünstelt inszeniertes Splatterfilmchen, dass viel zu oft nicht einmal seinen Gore-Anspruch einlösen kann. Thai-Horror ist und bleibt überschätzt, ich frag mich oft, wer eigentlich angefangen hat, den als gut einzustufen. Es gab eine Zeit, da war ich einer der wenigen, der sich die übelsten Machwerke überhaupt antat. Dann kam Shutter und fast jeder bildete sich ein, es gäbe so etwas wie ein aufblühendes thailändisches Horrorkino.

Ist das so? Wie erklärt man dann Train of the Dead, The Implanted und Konsorten? Oder nun "Meat Grinder", der auch nicht annähernd so überzeugend ist, wie er sein könnte? Die Antwort ist simpel: Das thailändische Horrorkino ist nicht viel wert. Gefangen zwischen subtilerem Asien-Horror, splattrigem Trash und offensichtlichem Dilettantismus erscheint vorwiegend Ramsch. Und wenn davon mal einer ein wenig besser ist (so wie der hier) dann macht ihn das noch lange nicht gut ...

 

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Thai und Deutsch 5.1 mit Deutschen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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