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Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Rahul Rawail, Rajendra Kumar
Drehbuch
Humayun Mirza, Mahrukh Mirza, Shahrukh Mirza
Produktion Rajendra Kumar
Songs R.D. Burman
Kamera Radhu Karmakar
Choreografie Suresh Bhatt
Darsteller Kumar Gaurav, Vijayata Pandit, Rajendra Kumar, Danny Denzongpa,
Vidya Sinha, Amjad Khan,
Aruna Irani, Bharat Kapoor, Dev Kumar, Prem Kalra
Länge 155 Min.

Kinostart 27.2.1981
Trade classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 17.9.06
©  Bilder Sky Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Bauunternehmer Vijay Mehra (Rajendra Kumar) versucht, den
Bauinspektor Ram Dogra (Danny Denzongpa) zu bestechen. Da der integre Beamte dies an seinen Vorgesetzten weiterleitet, muss sich Vijay entschuldigen. Die deshalb aufgekeimte Feindschaft der beiden Männer wird grösser, als sie beide sich für die gleiche Frau interessieren: Suman (Vidya Sinha). Sie ist Rams Schulfreundin und Vijays zukünftige Gattin. In seiner Wut will Vijay sie zur Heirat zwingen, was sie in Rams Arme treibt: Sie heiraten. Vijay sucht sich eine andere Frau, die bei der Geburt des Sohnes stirbt. Jahre später ist aus Vijays Sohn ein stattlicher junger Mann Namens Bunty (Kumar Gaurav) geworden. Der 19-Jährige verbringt seine Zeit lieber mit Fliegen und Motorrad Fahren, als mit dem Planen der Zukunft. Eines Tages gerät er auf einer Strasse an Pinky (Vijayata Pandit), die er zuvor mehrfach geärgert hat und die sein Motorrad klaut, da sie von daheim abgehauen ist. Ihr Vater ist niemand anderes als Ram Dogra. Er ordnet ihre Verhaftung an, doch der schusselige Polizist Sher Singh (Amjad Khan) scheitert dabei mehrfach und bringt stattdessen Bunty und Pinky immer näher zusammen.

 

REVIEW
Die meisten Bollywood-Analysten, mich eingeschlossen, sehen in Qayamat Se Qayamat Tak einen der wichtigsten Wendepunkte des Bollywood-Kinos. In der Tat beendete der Film die Action-orientierten 80er mit einem romantischen Schlusspunkt und leitete zusammen mit dem darauf folgenden Maine Pyar Kya in die grossen Liebesklassiker der 90er über, die international auch heute noch oft als einzige Repräsentanten des indischen Kinos überhaupt wahrgenommen werden. Doch Qayamat entstand natürlich auch nicht aus dem Nichts. Vielmehr bildet er ein Dreigespann mit zwei anderen Filmen, die in den actionbetonten 70ern und 80ern die romantische Laterne besonders hoch hielten. Romantische Filme gab es in Bollywood sowieso immer, doch es waren Bobby, "Love Story" und eben Qayamat Se Qayamat Tak, die mit ähnlichen Motiven die Massen begeisterten, den Geist der leichtfüssigen Shammi-Romanzen der 60er am Leben hielten und die grossen Liebes-Epen der 90er Stück für Stück vorbereiteten. Am besten umschreiben lassen sich die drei mit "Liebe auf der Flucht".

Von ihnen ist "Love Story" der am wenigsten bekannte - leider. Denn er hält mit den beiden anderen weitgehend mit. Es ist ein wunderbarer Liebesfilm, in den richtigen Momenten kitschig, ansprechend gespielt und mit gefälliger Musik von R.D. Burman unterlegt. Treibende Kraft hinter dem Werk war Rajendra Kumar, der "Jubilee Kumar" der frühen 60er, der "Love Story" finanzierte. Er agierte als Produzent, Nebendarsteller und je nach Quellenlage als Regisseur - auf dem DVD-Cover wird Rahul Rawail (Anjaam) genannt, im Vorspann steht nur "a film by Rajendra Kumar" ohne spezifische Regisseurs-Bezeichnung. Wie dem auch sei, dies ist Kumars Projekt und er nutzte es als Sprungbrett für seinen Sohn, Kumar Gaurav. Der Jüngling absolviert ein wunderbares Debüt an der Seite der ebenfalls debütierenden Vijayata Pandit, die zwar beide noch etwas holprig spielen, aber bestens zueinander passen. Schade machten beide später in ihrer Karriere falsche Entscheidungen und gingen schnell unter. "Love Story" ist demnach ihr Durchbruch und ihr Zenit in einem. Und eben ein schöner Film.

Er beginnt mit einer Vorgeschichte, die Ende der 50er spielen sollte, was man Anhand des Rückwärtszählens der vergangenen Jahre errechnen kann, und auch daran sieht, dass im Kino Tumsa Nahin Dekha läuft. Die Macher haben sich leider nicht gross darum geschert, dem Zuschauer diese Ära vorzugaukeln, weder in Frisuren, noch in Mode oder Autos. Doch dies ist nicht weiter hinderlich, denn das Liebesdreieck zwischen Danny Denzongpa, Rajendra Kumar und Vidya Sinha funktioniert auch so. Richtig in Schwung kommt der Film indes erst, wenn die Sprösslinge der beiden Rivalen ins Spiel kommen und von zuhause abhauen. Kumar Gaurav spielt Bunty erst als aufgetakelten Angeber und eckt erstmal frech bei Vijayata Pandit an. Erst aneinandergekettet durch ein Paar Handschellen, die ihnen Sholay-Bösewicht Amjad Khan in einer sympathischen (!) Rolle anlegt, erwachen ihre Herzen füreinander. Kleinstes Manko dabei: Gerade in der Szene, in der es klick machen soll, ohrfeigt er sie. Das funktioniert in dieser Sequenz dramaturgisch, hinterlässt jedoch einen schalen Nebengeschmack, da eh zu oft geohrfeigt wird in Bollywood.

Danach sind sie endlich ein Paar. Sie darf zusehen wie er pinkelt (mit der Hand, mit der er danach Wasser aus dem Bergbach schöpft), sie turteln durch die saftigsten Wiesen Kaschmirs und bauen sich ein Top-Haus aus dem Nichts aus - hier hat das nie absolvierte Architekturstudium von Bunty also doch seine Schatten voraus geworfen. Diese Szenen sind getränkt von Idylle und Kitsch, doch gerade deshalb funktionieren sie. Es wird eine Traum-Welt aufgebaut, abseits der Eltern, abseits der Grossstadt, in der die zwei Liebenden sich ihrer Romantik hingeben können - inklusiver einer langen Knutsch-Szene im Bad. Keine Angst: Er behält dabei die Hosen an, in Bollywood badet man doch nicht nackt. Nichts korrumpiert den romantisch-unschuldigen Charakter dieser Liebe.

Wenn es etwas gibt, was störend wirkt, sind es nicht die kleinen "Fehler" wie die schwache 50's-Dekoration am Anfang, Buntys stets wechselnde Frisur, der plötzliche Kleiderwechsel in den Bergen oder das schnurstracks erbaute Traumhaus - sondern eher die dramatische Zuspitzung gegen Ende, für die einmal mehr ein paar Schurken herhalten müssen. Warum ein Finale nicht einfach durch Eltern und Kinder genug Spannung generieren soll, geht mir nicht in den Kopf. Nein, immer muss etwas Externes dazukommen, wie in diesem Fall völlig unmotiviert eingeflochtene Gangster und dazu gehörend alberne Prügeleien. "Love Story" ist denn auch immer dann am besten, wenn er den Titel bedient und eine Liebesgeschichte erzählt. Alles andere ist eher Ballast.

Wer sein Herz nicht an die romantischen Szenen verschenkt, bekommt noch genügend Chancen, sich abseits dessen zu unterhalten. Da ist etwa ein herrlich witziger Song mit Item-Prinzessin Aruna Irani, in dem sie eine Prostituierte verführt und den unwilligen Bunty vor den Augen der versteckten Pinky vernaschen will. Da ist der sehr flüssige Schnitt des späteren Comedy-Regisseurs David Dhawan, der die 155 Minuten stets unterhaltsam hält. Und da ist der nicht spektakuläre, aber auffällige Umstand, dass Danny Denzongpa den Film als Sympathieträger beginnt, diese Rolle aber im Verlauf des Films auf den zuvor grantigen Rajendra Kumar übergeht. "Love Story" steckt auf jeden Fall voller Witz, Romantik und bemerkenswerter Szenen. Ein Film, der in den actionlastigen 80ern zeigte, dass man auch mit viel Liebe an die Chartspitze kommen kann. Aamir Khan dürfte sich daran erinnert haben, als er mit seinem Cousin Mansoor Khan Qayamat Se Qayamat Tak inszenierte. Und alle Fans jenes Films sollten es sich gönnen, auch "Love Story" in ihr Repertoire aufzunehmen.

 

MEINE DVD
Sky Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Letterboxed Widescreen
Hindi Dolby Digital 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Nur letterboxed, nur in Nahaufnahmen scharf, oft verpixelt)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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