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2006
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Actionkomödie
Japan 2006
Alternative Titel ラブデス
Regie
Ryuhei Kitamura
Drehbuch Ryuhei Kitamura,
Isao Kiriyama nach dem Manga von Tsutomu Takahashi
Darsteller Shinji Takeda, NorA, Hiroyuki Ikeuchi, Ichiro
Funakoshi, Kohei Otomo, IZAM,
Eiichiro Funakoshi,
Riki Takeuchi, YinLing, Miho Yoshioka, Hitoshi
Ozawa, Susumu Terajima
Länge 153 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.3.10
© Bilder Warner Bros., Screenshots molodezhnaja
STORY
Die schöne Sheela (NorA) hat ihren Lover, einen Yakuza-Boss, verlassen -
und gleich noch 354'803'500 Yen mitgehen lassen. Um sich nun vor den
Yakuza-Schergen zu schützen, lächelt sie sich den Ex-Yakuza Sai (Shinji Takeda) an,
der sich umgehend in sie verliebt. Sie hofft, er möge sie am magischen
"Verpuppungstag" beschützen, an dem sich die Zukunft eines Menschen entscheidet.
Es wartet Unheil bis ans Lebensende. Oder Glück und Liebe. Doch bevor sie
wissen, welcher Weg ihr Leben nehmen wird, sind ihnen bereits die Gangster auf
den Fersen.
REVIEW
So deutlich hat Ryuhei Kitamura noch nie Quentin
Tarantino kanalisiert. Man entdeckt gleich mehrere
Anspielungen, vom leuchtenden Kofferinhalt
über die Nennung von "Reservoir Dogs" bis hin zu "True Romance".
Letzterer diente dem japanischen Trendregisseur lose als Handlungsvorlage: Typ verliebt sich in schöne Frau,
befreit sie aus Gangstergewalt und wird dann von allen Fraktionen gejagt. Blut
und Gags sind die Folge - wenn auch nicht annähernd mit demselben Flair wie beim
Knüller von Tarantino und Tony Scott.
Vielmehr zeigt Kitamura einmal mehr, dass er zu den überschätztesten Regisseuren unter Japans "neuen Wilden" gehört. Mit Versus auf seiner Visitenkarte erkaufte er sich viel Goodwill - doch die Menge an Mittelmass oder gar Schrott (Longinus, Heat After Dark), die er schon vom Stapel gelassen hat, ist bemerkenswert. "LoveDeath" gehört nun nicht zu seinen übelsten Werken, ist aber auch weit davon entfernt, toll zu sein. Dabei böte er, mehr als viele andere Kitamura-Filme, die idealen Voraussetzungen.
Denn die rabiate Actionkomödie bedient sich nicht nur bei Tarantino, sondern auch bei Takashi Miike, setzt auf heftige Gewalt und verrückte Figuren, auf einen poppigen Look und Fetisch-Einlagen, auf skurrilen Witz und bekannte Schauspieler. Und das Ganze basiert erst noch auf einem Manga: "69" von Tsutomu Takahashi. "LoveDeath" ist damit nach Alive und Sky High schon der dritte Manga dieses Künstlers, den Kitamura zu einem Kinofilm adaptierte.
Doch es ist erschreckend, wie wenig Kitamura daraus herausholt. Man stelle sich das Endresultat wie "Smokin' Aces" ohne Tempo vor. Denn der Regisseur hat schon oft bewiesen, dass er die Lauflängen seiner Filme nicht im Griff hat, und selten war das offensichtlicher als hier. Es gibt so viel Füllmaterial, so viel Palaver und Herumgehänge, dass man nicht erstaunt ist, wenn das Unding satte 153 Minuten in Anspruch nimmt. "LoveDeath" würde durch eine Kürzung vielleicht an Facetten verlieren, doch die sind es nicht wert, erhalten zu bleiben. Nein, er wäre besser beraten, seine Wildheit in den Vordergrund zu rücken und in 90 Minuten ein Feuerwerk aus Gewalt und Skurrilität abzufackeln.
Es ist nicht so, dass die Action besonders virtuos oder blutrünstig wäre, aber sie hat immerhin ein ruppiges Flair. Und sie gehört zum Besseren im Film. Die Romanze? Taugt nicht viel. Die skurrilen Nebenfiguren? Hat man bald satt. Letztere zitieren beim Foltern etwa bekannte Filme, sind bisexuelle Ladies oder schiessen bei der Verfolgung einfach jedes Pärchen tot, das sie erblicken. Witzige Ideen, die Kitamura stets bis zur Schmerzgrenze zerdehnt statt dann aufzuhören, wenn die Pointe am besten ist.
Immerhin sind die Akteure bei dieser blutigen Romanze voll bei der Sache: Shinji Takeda (GS Wonderland) ist mit Tattoos und modischen Klamotten ein richtiger Mr. Cool, knackiger Body inklusive. Die Sängerin und Schauspieldebütantin NorA (Midnight Meat Train) ist sein sexy Gegenüber, ein wenig Femme fatale, ein wenig unschuldige Gangsterbraut. Daneben gibts Auftritte von Kultfiguren wie Riki Takeuchi, von Sängern wie Kohei Otomo, Glamrocker IZAM, Izumiya Shigeru und Yumi Yoshimura sowie Erotikstarlets wie Miho Yoshioka oder Kaori Kawamura. Eigentlich ein herrliches Ensemble. Aber hier meist verschwendet, sieht man von exaltierten Darbietungen ab, wie jene von IZAM oder Naomasa Musaka (als Cop mit Loch im Kopf, der einfach nicht verrecken will).
Über weite Strecken spielt "LoveDeth" nämlich straight - baut weniger auf Exzess und Popart-Style, sondern auf Realismus. Sein nächster Verwandter dürfte daher wohl der ebenfalls coole, aber etwas ideenlose Shark Skin Man & Peach Hip Girl sein, nur zäher und mit weniger Vitalität. "LoveDeath" müsste vom Thema und der Besetzung her eigentlich strotzen vor Energie, müsste Saft und Virilität haben - den Kontrast zwischen dem entmannten Yakuza-Boss und dem heissblütigen Liebespaar herausstreichen. Stattdessen wirkt er ausgelaugt und man fragt sich die ganze Zeit "wieso denn eigentlich?"
Hat Kitamura nicht gemerkt, dass er sein dünnes Material völlig in die Länge zieht? Wohl nicht. Und darum ist er eben überschätzt. "LoveDeath" ist, wie bereits gesagt, kein übles Werk. Er bietet ein paar brutale Schiessereien, einen übercoolen Helden, eine heisse Heldin, kuriose Nebenfiguren, ein paar witzige Einfälle und Anspielungen auf andere Filme. Das reicht, damit man nicht völlig das Interesse verliert. Aber es reicht nie und nimmer, um die Überlänge, das belanglose Skript, das fehlende Knistern und die etwas einfallslose Inszenierung auszugleichen.
MEINE
DVD
Frankreich, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch und Französisch 5.1 mit französischen Untertiteln.
Dies ist die einzige Version mit Untertiteln. Die mancherorts angebotene "Taiwan-DVD" mit englischen Subs ist eine Raubkopie.
BESTELLEN
cede.ch (Liefert aus der Schweiz)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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