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1973
> KISS OF DEATH
Actionthriller
Hongkong 1973
Alternative Titel
Du nu;
毒女
Regie Ho
Meng-Hwa
Produktion Runme Shaw
Darsteller Cheng Ping, Lo Lieh, Fan Mui-Sheng, Lily Chen Ching, Chan
Shen, Chiang Tao
Länge 98 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 7.9.08
© Bilder Celestial,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Fabrikarbeiterin Chu Ling (Chen Ping) wird eines
Nachts von fünf Männern (u.a. Fan Mei Sheng, Kong Do, Chan Shen)
attackiert und vergewaltigt. Sie findet danach Arbeit im Nachtclub des
verkrüppelten Wong Ta (Lo Lieh), merkt aber bald, dass sie bei ihrer
Misshandlung mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt wurde. Ein schmieriger
Arzt diagnostiziert "Die Vietnamesische Rose", eine tödliche Form von
Syphilis.
Ling will Rache. Also bittet sie ihren Chef, ihr Kung-fu beizubringen. Nun ist
sie bereit für ihre Vergeltung.
REVIEW
Für Kill Bill nutzte
Quentin Tarantino mehrere Dutzend asiatische Exploitationfilme als inspirierende
Vorbilder. Einige hat er selbst erwähnt, darunter natürlich
Lady Snowblood. Wenn immer man
seither einen groben Rachefilm aus Asien anschaut, glaubt man wieder ein paar
Parallelen zu erkennen. In "Kiss of Death" gibt es gleich ein paar davon. So
eilt hier die Heldin nach einer Martial-Arts-Ausbildung zur Vergeltung und bevor
sie einzeln ihre Peiniger ausschaltet, sieht man nochmals in grellrot
eingefärbten Bildern eine Rückblende zur Vergewaltigung. Tarantino konnte den
Film gekannt haben, schliesslich ist er
Shaw Brothers-Fan.
Ob er tatsächlich als Inspiration diente, ist eine andere Frage, denn das Werk
besitzt geradezu Blaupausen-Charakter.
Regisseur Ho Meng-Hwa, der für die Shaws neben der klassischen Journey to the West-Trilogie jede Menge Schund-Hits à la Mighty Peking Man, The Flying Guillotine und The Oily Maniac drehte, inszenierte hier klassisches Exploitation-Material, fast formelhaft in seiner Struktur, aber gerade deswegen so effizient. Wie von Ho gewohnt ist es jedoch weniger die Geschichte an sich, die fasziniert, sondern die atemberaubend gewagte und bösartige Umsetzung. Sex und Gewalt vereint, dazu jede Menge Sleaze und Schmutz. In manch anderem Film wäre so ein Mix bedenklich, doch Ho schafft es, seinen Schund aus Hongkongs moralischem Untergrund auf überaus kultige Weise zu interpretieren: Vom funkigen Vorspann mit seiner coolen Musik über die gewagt grelle Farbgebung bis hin zur kompromisslosen weiblichen Heldin mit Powerfrau-Allüren.
Diesen Part meistert Chen Ping (The Oily Maniac, Women of Desire) in ihrer ersten Shaw-Rolle famos. Unterstützung bekommt sie von Kung-Fu-Star Lo Lieh und sexy Lily Chen als Frau mit tödlichen Spielkarten. Die Schauspieler trauen sich, viel von sich zu zeigen und jeden Quatsch mitzumachen. Auch vor heftiger Gewalt gegen Frauen schreckt der Film nicht zurück, ebensowenig vor deren blutiger Rache. Es ist diese "alles geht"-Mentalität, welche die Ho-Meng-Hwa-Filme immer spezieller machen als den Mainstream. "Kiss of Death" ist sicher kein umwerfend guter Film, nicht einmal Hos bester - dafür ist er im Mittelteil zu schleppend und er dürfte noch ein paar Grade gröber sein. Doch es handelt sich nichtsdestotrotz um Shaw-Exploitation der soliden Art, die geneigte Fans nicht enttäuscht.
MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin und Endlisch mono mit englischen Untertiteln.
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