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2010
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Historien-Actionfilm
Hongkong / China 2008
Alternative Titel Grandmaster
Yip Man 2; The Legend of Yip Man 2; Yip Man 2;
Yat doi chung si Yip Man 2; Yi dai zong shi Ye Wen 2;
葉問2:宗師傳奇
Regie Wilson
Yip Wai-Shun
Drehbuch Edmond Wong
Produktion Raymond Wong Bak-Ming
Actionchoreografie Sammo Hung
Kam-Bo
Darsteller Donnie Yen Ji-Dan, Sammo Hung
Kam-Bo, Huang Xiaoming, Lynn Xiong,
Simon Yam Tat-Wah, Calvin Cheng Ka-Sing, To Yue-Hong, Kent Cheng Juk-Si
Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 7.7.10
© Bilder Universe Laser,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1950 lebt der Martial-Arts-Meister Ip Man (Donnie Yen) mit seiner Frau Cheung
Wing-sing (Lynn Hung) im britisch regierten Hongkong. Da er frisch in der Stadt
ist, muss er erst ein paar Schüler um sich scharen. Die findet er im stürmischen
Wong Leung (Huang Xiaoming) und seinen Kumpels. Doch damit ist Ip Mans
Wing-Chun-Schule noch nicht etabliert - der mächtige Master Hung (Sammo Hung)
mit seinem Hung-Ga-Stil duldet keinen Emporkömmling in seinem Umfeld. Als Ip Man
sich wenigstens halbwegs den Respekt der alteingesessenen Meister verdient hat,
droht bereits neue Gefahr: Von Seiten des korrupten Polizei-Intendants (Charlie
Mayer) und dem britischen Fighter Twister (Darren
Shahlavi).
REVIEW
Schon vor dem Grosserfolg von
Ip Man im Jahr 2008 kündigte Produzent Raymond Wong zwei
Fortsetzungen an. Für den simpel betitelten "Ip Man 2" versammelte er das Team
aus dem ersten Teil erneut vor der Kamera - der Kassenschlager war sozusagen
vorgegeben. Und dies nicht unverdient, denn abermals kombinieren Regisseur
Wilson Yip und seine Kampfgenossen historische Fakten mit Martial-Arts-Klischees
und eigenen Einfällen zur Unterhaltungssteigerung. Wäre das Ding nur nicht so
verdammt rassistisch.
Während Hollywood die Zeiten von "Missing in Action" oder "Rocky IV" langsam hinter sich gebracht hat, ist diese Art von sie-gegen-uns-Actionklopperei im Moment in China so angesagt wie nie zuvor. Selbst in gelungenen Filmen wie Fearless oder True Legend ist es zur Angewohnheit geworden, im Finale die stolzen chinesischen Helden gegen schmierige und böse Westler antreten zu lassen, die in ihrem Hass auf China nur noch Karikaturen sind. Doch selten wird dies derart auf die Spitze getrieben wie hier. Da giftelt der Polizei-Intendant wo er nur kann, da betitelt der britische Fighter Sammo gleich als erstes als "gelber Klumpen Fett".
All dies, um die Emotionen des heimischen Publikums zu schüren: Asiaten gut, Weisse böse. Hämisches Lachen und rassistische Phrasen inklusive. Auf diese Weise ruiniert Wilson Yip nicht nur einen Grossteil des Spasses in der zweiten Filmhälfte, er unterwandert auch jegliche Glaubwürdigkeit. War Ip Man noch halbwegs historisch, wird diese Fortsetzung nun zum Actioncomic, zum Martial-Arts-Reisser, den man ausserhalb Chinas kaum anschauen kann, ohne einen roten Kopf dabei zu kriegen.
Doch das Team hinter "Ip Man 2" ist zu gut, um dadurch jeglichen Unterhaltungswert abzutöten. So inszeniert Yip mit Aufwand und Tempo, seine Akteure leisten Solides - und Sammo Hung steuert erstklassige Kampfchoreografie bei. Im ersten Teil war er nur hinter der Kamera aktiv, diesmal darf er auch davor wüten. Sammo und Donnie auf dem kleinen Tisch kämpfen zu sehen, ist denn auch tatsächlich eine geile Sache und alleine schon das Anschauen wert. Ein paar Seil-Stunts wirken zu künstlich für einen solchen Pseudohistorienfilm, aber an der Actionchoreografie an sich gibt es nichts zu meckern. Nicht einmal in der zweiten (=rassistischen) Hälfte.
Schauspielerisch ist Sammo auch ziemlich gut, knapp dahinter folgt Donnie Yen, der sich bisweilen etwas zurückhält, aber wenigstens nicht in den lärmigen Vibe des Films einklinkt. Huang Xiaoming (The Message) bringt etwas jugendlichen Sex Appeal - und von da an gehts abwärts. Simon Yam kriegt nur einen Mini-Auftritt, aus der lange Zeit geplanten Rolle des Ip-Man-Schülers Bruce Lee wurde ein Cameo am Ende und die westlichen Akteure schreien und kläffen, dass sich die Balken biegen. Es ist wahrlich kein schöner Anblick, wenn diese Typen wie tollwütige Hunde auftreten.
"Ip Man 2" ist daher Entertainment der zwiespältigen Art. Zwar kann man sich kaum gegen die Kurzweil erwehren, die durch Fights, Ausstattung und Star-Power generiert wird, doch das Ganze hinterlässt einen schalen Nachgeschmack wegen seines Chauvinismus', des Rassismus' und des Verzichts auf historische Verwurzelung. Bleibt zu hoffen, dass Raymond Wong, sein Sohn Edmond Wong (als Drehbuchautor), Regisseur Wilson Yip und die Akteure im geplanten dritten Teil nochmals die Kehrtwende hinkriegen und die Würde zurück in die Reihe bringen. Sonst würde Nummer 3 austauschbar und man könnte gerne auf ihn verzichten.
Die Trilogie:
Ip Man, 2008
Ip Man 2,
2010
Ip Man 3, 2015
MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch DTS und 6.1 sowie Mandarin 6.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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