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Martial-Arts-Film
China / HK / USA 2006
Alternative Titel Huo Yuan Jia; Huo Yuanhia; Jet Li's Fearless
; 霍元甲

Regie Ronny Yu Yan-Tai
Drehbuch Chris Chow, Christine To
Produktion Ronny Yu Yan-Tai, Jet Li, Bill Kong, Yang Buting
Darsteller Jet Li, Shido Nakamura, Betty Sun Li, Dong Yong,
Nathan Jones, Collin Chou
Hsiao-Long, Paw Hee-Ching, Qu Yun

Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 14

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 25.10.06
©  Bilder Universal, Screenshots molodezhnaja


STORY
Huo Yuanjia (Jet Li) lebt zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der chinesischen Metropole Tianjin. Er ist der Sohn eines angesehenen Martial-Arts-Kämpfers und hat es sogar weiter gebracht als sein Vater (Collin Chou) - bis an die Spitze als unschlagbarer Fighter von Tianjin. Doch als er Chen, den einzigen ernsten Rivalen, in einem Kampf tötet, und dafür schwere Konsequenzen erdulden muss, zieht er sich zur Sinnsuche zurück. Nun ist er bereit, um nach Schanghai zu reisen, wo die internationalen Mächte, die sich China einverleiben wollen, ein Kampfturnier planen.

 

REVIEW
Mit der Ankündigung von Jet Li, "Fearless" werde sein letzter Martial-Arts-Film sein, wurde der Film in seiner Wichtigkeit wohl etwas überproportioniert. Für das Kampfsportkino ist Lis vorzeitige Rente ein grosser Verlust und "Fearless" zumindest ein würdiger Abschluss einer unglaublichen Martial-Arts-Karriere. Doch als Film ist es lediglich ein solider Jet-Li-Output, der nicht zuletzt hinter Lis letztem Kontakt mit demselben Stoff zurücksteht: Fist of Legend.

Besagter Stoff ist die Story des chinesischen Nationalhelden Huo Yuanjia alias Fok Yun-Gap (1867-1910), der mit seinem Mut dem gebeutelten Land neue Hoffnung gab und Martial-Arts als Mittel zur Einigung der Nation sah - um die Chinesen vom Image der "sick man of Asia" zu befreien. Selbstredend gehören Huos Lebensgeschichte und seine Kämpfe einem belitebten Thema der Martial-Arts-Filmer. Zu den besten Aufarbeitungen zählen Fist of Fury (1972), in dem Bruce Lee einen von Huos Schülern spielt und nach dem Tod seines Meisters den Geist von Jin-Wu weiterleben lässt, Yuen Woo-pings Legend of a Fighter (1981), der sich Huos Leben annimmt, und eben Fist of Legend (1992), ein Quasi-Remake des Bruce-Lee-Films. Ronny Yu, ein Regisseur mit durchzogenem Oeuvre, tritt also ein schweres Erbe an - und bei ihm liegt wohl auch das Problem.

Yu hatte zuvor in Amerika das Martial-Arts-Genre, dem er u.a. den Knüller The Bride With White Hair bescherte, hinter sich gelassen und unter anderem den Horror-Clash "Freddy vs. Jason" gedreht, der mir überhaupt nicht gefiel. Von dessen inszenatorischem Gewusel ist er mit seiner Rückkehr nach Hongkong wieder abgewichen, doch mitgenommen hat er ein Faible für Tricks und Effekte. Das hatte er zwar schon vorher, um seine Fantasy-Filme zu verwirklichen, doch in "Fearless" greift er immer wieder auf moderne Mittel zurück. Per CGI erzeugt er etwa eine schlechte Luftaufnahme von Tianjin, er nutzt Jump-Cuts in einigen Kämpfen und an anderen Stellen wechselt innerhalb derselben Einstellung zwischen Normaltempo und Zeitlupe. Das sind beliebte Mittel im heutigen Kino, doch sie untergraben den Nostalgie-Aspekt der Story - und entziehen den Kämpfen ihre Rustikalität. "Na und?" ist der berechtigte Einwand, doch ich sehe mein klassisches Martial-Arts-Kino am liebsten getragen vom Kampfkönnen des Fighters, nicht vom Talent des Editors oder Kameramanns.

Eine gut gemachte, klassische Hongkong-Kampfszene besteht immer aus mehreren Komponenten: Den Fightern selbst, die gegeneinander antreten. Dem Cutting oder der Kunst, manchmal eben nicht zu schneiden. Und der Kamera, welche die besten Positionen suchen muss und die Dynamik des Kampfes nicht bremsen soll. Um die Kämpfe noch eindrücklicher zu gestalten, sind technische Hilfsmittel natürlich erlaubt - das Seil gehört zur Standardausstattung, in "Fearless" setzt es niemand Geringeres als Choreografie-Legende Yuen Woo-ping ein. Doch schon beim Seileinsatz hatte ich manchmal das Gefühl, weniger wäre mehr gewesen. Gerade weil Huo eine historische Figur war, brauche ich keine übertriebenen Flüge und Akrobatik-Sprünge um die Ecke, sondern möchte sehen, wie es ein Mann geschafft hat, diese unglaubliche Siegesserie hinzulegen. "Fearless" hat ohne Zweifel ein paar tolle Kämpfe (etwa der Fight gegen den riesigen australischen Wrestler Nathan Jones aus Tom-Yum-Goong), doch in dem Departement hätte ich ab und zu etwas Besseres erhofft.

Die anderen Bereiche des Films laufen auf solidem Autopilot: Schauspiel (Li ist besonders charismatisch), Handlung, Ausstattung, Musik - alles sehr ansprechend und unterhaltsam. Manche Kritiker bemängeln den Mittelteil, in dem Huo sozusagen Erleuchtung findet. Der gefiel mir ziemlich gut und macht dramaturgisch absolut Sinn, nachdem Huo sich als nicht gerade vorbildlicher Kämpfer aus Tianjin verabschiedet hat. In vielen Martial-Arts-Filmen gehört die Suche nach dem wahren Weg zum Teil des Trainings, denn es geht nie nur um Kampf, sondern um Philosophie oder das Finden des inneren Gleichgewichts. "Fearless" bringt das herüber, vielleicht etwas kitschig, aber effizient. Kurz und gut: "Fearless" ist ein attraktiver, unterhaltsamer und sauber gemachter Martial-Arts-Streifen, ein würdiger Abschluss für Jet Lis Kampf-Karriere - aber sicher kein Werk von zeitlosem Wert. Mir sind Jet-Li-Klassiker wie Fong Sai-Yuk, The Tai Chi Master, Fist of Legend und Once Upon a Time in China doch noch etwas lieber, nicht zuletzt, weil sie inszenatorisch mehr Flair haben.

 

MEINE DVD
GB, Code 2/4, PAL
Anamorphic Widescreen
Mandarin 5.1, Spanisch 5.1, Französisch 5.1 mit englischem französischen und spanischen Untertiteln.

 

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Slant Magazine (2.5/4)
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SCREENSHOTS

 


 

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